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Roadtrip Ostsee Teil 2 - Das Surferparadies von Rostock bis Zingst

Strandkörbe in Warnemünde Rostock

[Dieser Beitrag ist im Rahmen einer Pressereise mit dem Tourismusverband Mecklenburg Vorpommern entstanden.] Im ersten Teil unseres Roadtrips entlang der Ostsee haben dir das Surferlife in Fehmarn und Heiligenhafen erkundet. Der zweite Teil hat uns nach Mecklenburg-Vorpommern geführt, wo wir die Surferhotspots von Rostock bis Zingst aufgespürt haben. 
Für uns war es die erste Reise an die Ostsee und wir wussten nicht, was uns erwarten würde.

Auf den Straßen fällt auf, dass die Ostsee eine beliebte Destination für Bulli-Fahrer und Camper ist. Außer auf Sardinien haben wir selten so eine Dichte an VW Bussen in allen Ausführungen und Farben gesehen. Wir haben uns gleich wohl gefühlt!

 

Von Heiligenhafen ging es für uns zuerst an den Saaler Bodden, wo wir uns den Kitespot bei der Kiteschule "Kitemafia" angesehen haben. Den Saaler Bodden darf man sich als Lagune vorstellen, die durchschnittlich 2 Meter tief aber vom Ufer weg ziemlich flach ist. Die Region Fischland-Darss-Zingst verfügt über eine so genannte Boddenkette - also mehrere Lagunen, die aneinandergrenzen. Für Wassersportler ist der Kitespot in Saal ein absolutes Paradies.

Kite- und SUP-Spot am Saaler Bodden

Leider hatten wir genau am Tag unseres Besuchs am Saaler Bodden bei der Kitemafia keinen Wind. Die Jungs an der Station sind aber auch auf die wenigen windlosen Tage im Jahr vorbereitet.
An der Station stehen einige Stand Up Paddle Boards bereit, die man ausleihen kann. Der Saaler Bodden ist ein super Revier für die ersten SUP Versuche, denn die Lagune ist ca. 300 Meter stehtief, man hat spiegelglattes Wasser ohne Wellen und kann beim Paddeln die verschiedenen Vögel beobachten, die sich in der Lagune tummeln. Egal, ob du mit dem SUP oder mit dem Kite unterwegs bist, beachte bitte die Uferzone und den Schilfbereich um die darin lebenden Tiere nicht zu stören.
Der Saaler Bodden ist das perfekte Revier um Kitesurfen zu lernen. Das stehtiefe Flachwasser, eine Wiese zum Aufbauen des Kites und eine erfahrene Kiteschule vor Ort machen Saal zum einem Top-Spot in Deutschland um Kitesurfen zu lernen.

 

Man kann direkt am Spot gegen eine Gebühr von € 12,- mit dem Bulli oder dem Camper übernachten. Derzeit sind nur Dixi Toiletten vorhanden, aber in Kürze soll ein Container mit sanitären Einrichtungen folgen. An guten Windtagen kann der Platz schon mal mit 70-80 Bussen ziemlich voll sein, deshalb solltest du frühzeitig dort sein, um einen Platz ergattern zu können.

 

Um den Boardstart an windlosen Tagen zu üben, verfügt die Kitemafia über eine Winch. Wir haben zum ersten Mal eine Winch ausprobiert und hatten einen Riesen-Spaß. Die Jungs waren aber auch echt gute und geduldige Lehrer, die alles ganz genau erklärt haben. Ich kann mir vorstellen, dass hier ein Kitekurs sehr schnell von Erfolg gekrönt sein wird.  

Surferlife in Zingst

Unsere Reise hat uns weiter nach Zingst geführt. Eigentlich ist Zingst ein großes Ostseeheilbad, aber wo Wind und Meer sind, sind auch Kitesurfer. Und in unserem Fall auch Wellenreiter. Der Surf- und Kiteclub Zingst liegt direkt am Kitespot und bietet unter anderem auch Wellenreit- und Windsurfkurse an. Der Spot bei der Kiteschule ist als Sportstrand ausgeschildert, hier gibt es keine Strandkörbe, die einem vor dem Wind schützen. Wir hatten an diesem Tag Top-Bedingungen zum Kitesurfen mit dem 9er Kite. Für die Wellenreiter in unserer Gruppe war etwas zu viel Wind - an windlosen Tagen kann man hier mit dem SUP die ersten Paddelerfahrungen im Meer machen. 

Wer seine Kamera zuhause vergessen hat, braucht sich in Zingst nicht zu sorgen. An mehreren Orten kann man kostenfrei für seinen Urlaub Olympus Kameras ausleihen und darf die eingelegte 4 Gigabyte Speicherkarte sogar behalten. Aber nicht nur Hobbyfotografen kommen auf ihre Kosten, auch die richtig großen Objektive von Sigma kann man zum Testen ausleihen - das allerdings gegen Gebühr. Auf jeden Fall gibt es in Zingst jede Menge lohnenswerte Fotomotive. Wir haben mit lustigen Hollandrädern den Ort erkundet - die Fahrradwege in Mecklenburg-Vorpommern sind schier unendlich und auch unendlich flach, sodass man an einem Tag schon eine große Strecke zurücklegen kann - vorausgesetzt der Gegenwind ist nicht zu stark.

Surferhotspot Warnemünde-Rostock

Was wir bisher mit Rostock oder Warnemünde verbunden haben? Nicht viel, außer vielleicht, dass Rostock eine Hansestadt ist. Wir wussten allerdings nicht, dass sich hier eine durchaus ansehnliche Surferszene entwickelt hat und die Surfshops eine riesige Auswahl haben, wie wir es sonst nur aus Kapstadt kennen. Was uns gleich angenehm aufgefallen ist, als wir mehrere Surfshops und -schulen besucht haben: Es gibt hier kein großes Konkurrenzdenken, sondern ein schönes Miteinander und man respektiert sich. An anderen Orten ist das leider nicht immer so, aber wir finden es schön, denn im Prinzip will jeder dasselbe: Spaß am Wasser haben und vermitteln, dass Wassersport Spaß macht.

In Warnemünde wird am Strand gerade eine riesige Wassersportarea aufgebaut, die Anfang Juli eröffnet wird. Dort wird es zum Beispiel einen Pool zum Skimboarden geben. Wir wollten mit Hannes von HW Shapes das Skimboarden ausprobieren, aber offensichtlich war uns der Windgott sehr zugetan, dass daraus eine Kitesession wurde. Zum Skimboarden sollte es keinen Wind haben, denn wenn man das Board vor sich auf den Wasserfilm "schmeißt" und der Wind erfasst das Board, könnte das wohl mit einem Nasenbruch oder Ähnlichem enden. Allerdings konnten wir bei Hannes einen Blick hinter die Kulissen werfen. Er designt und shaped nämlich seit mehreren Jahren eigene Skimboards in der Werkstatt hinter seinem Shop. Ziemlich geniale Designs entstehen in seiner Werkstatt - wer also ein Skimboard-Unikat möchte, der wende sich vertrauensvoll an Hannes. Er ist obendrein noch ein ziemlich cooler Dude, denn uns ist leider ein Strap der Bindung am Kiteboard gerissen und er hatte tatsächlich Ersatz im Shop und hat uns schnell und unkompliziert geholfen - Vielen Dank dafür!! 

 

Wellenreiter sollten übrigens die Fährwelle ausprobieren! Alle 2 Stunden fährt die Skandinavien-Fähre in Richtung Rostocker Hafen und erzeugt mehrere Wellen, die bei Wellenreiter für ein 15-20 minütiges Surfvergnügen sorgen! Der Geheimtipp vom Supreme Beachhouse: Am besten sind die Fährwellen morgens um 08:20 und abends um 20:20, da diese Fähren schwerer beladen sind und damit eine bessere Welle erzeugen. 

Warnemünde hat neben coolen Surfshops und Surfbars am Strand aber auch ein neues Hotel zu bieten, das ein ziemlich großes Herz für Surfer hat. Das DOCK INN wurde aus alten Schiffscontainern gebaut und ist das erste Hotel dieser Art in Deutschland. Der "Container-Besitzer" Christoph serviert auch gerne mal eine Tasse Cappuccino gekonnt auf dem Longboard. Wir haben in einem der gemütlichen Doppelzimmer übernachtet, die aufgrund der ursprünglichen Form eines Schiffscontainers ziemlich lang und eher schmal, aber umso geschickter gestaltet sind. Für (Surf)-Gruppen gibt's übrigens auch Achter-Dorms.

Das Hotel bietet für Surfer einen Shuttleservice mit dem VW T6 zum Surfbeach in Warnemünde. Wer einen VW Bus als Surfshuttle hat, der muss einfach ein cooler Typ sein!

Neben dem Hotel befindet sich die angeschlossene Boulderhalle. Bouldern wollten wir schon lange mal ausprobieren und es hat großen Spaß gemacht, danke an die tolle Einführungsstunde der "Felsenhelden", die mit der Boulderhalle ein cooles Projekt aufgezogen haben! 

Stadtführungen können ab und zu mal etwas "trocken" sein, aber seit es SUP-Stadttouren gibt, haben wir unsere Meinung gewechselt. Eine Stadt vom Wasser aus in Ruhe erleben und sehen zu können, ist nochmal ein ganz besonderes Erlebnis. Eike von Supreme Surf in Rostock gehört auch zu den coolen Surfertypen der Ostsee und er bietet SUP Paddeltouren entlang der Warnow und in den Rostocker Stadtteil Klein Venedig an. Eine solche ca. 1 - 1,5 stündige Tour haben wir dann gemeinsam mit ihm gemacht und festgestellt, wie viele tolle Ecken es in Rostock gibt. Ganz besonders haben uns die engen Kanäle von Klein Venedig gefallen, auch nicht schlecht, wenn man hier ein Haus mit direktem Wasserzugang zum Fluss besitzt.

 

Beim Supreme Surfshop kann SUP's auch individuell ausleihen. Was uns besonders gut gefallen hat: Eike hat ausschließlich ordentliche Marken-SUP's im Programm, denn es macht ganz eindeutig einen Unterschied, ob man mit einem teuren Marken-SUP oder mit einem billigen Baumarktdiskonter-SUP paddelt. Wer schon mal eine Stunde lang mit den Füßen auf seinem dünnen Billig-SUP im Wasser stand, der weiß wovon ich rede. Besonders gut hat mir der Satz von Eike gefallen: "Lieber ein Marken-SUP mieten, als ein billiges kaufen." Da kann ich ihm zu 100% recht geben. Der Einstieg für Stand Up Paddler auf die Warnow befindet sich direkt neben dem Shop am Steg, sodass man gleich lospaddeln kann. An den Wochenenden sollte man das Leih-SUP am besten vorreservieren, da diese sehr begehrt sind. War wieder mal schön, eine unbekannte Stadt vom SUP aus zu entdecken!

Unser Fazit zum Surferlifestyle an der Ostsee

Ja, wir haben die Ostsee definitiv unterschätzt beziehungsweise einfach nicht als Surferhotspot für junge Leute am Radar gehabt. Die Hotspots für uns waren bisher immer Kapstadt oder Tarifa, aber da haben wir vor allem Rostock-Warnemünde unterschätzt! Die Jungs und Mädels von den Surfshops und -schulen vor Ort haben eine tolle Umgebung geschaffen, in der sich Surfer wohlfühlen ohne gleich mit dem Flieger vier Stunden in die Sonne fliegen zu müssen. Wir kommen definitiv wieder, denn wir haben uns in der Surfer-Familie an der Ostsee gleich heimisch gefühlt. Schließlich gibt es noch so viele Surfspots an Mecklenburg-Vorpommerns Küste zu entdecken!

Vielen Dank an den Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern, die unsere Aufenthalt unterstützt und organisiert haben. Alle Meinungen und etwaige Begeisterungsstürme entstammen jedoch unserem Mund.

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