[Wir wurden von der Bretterbude eingeladen, drei Nächte dort zu verbringen.] Wir haben schon oft darüber nachgedacht in den deutschen Norden zu fahren, aber prinzipiell zieht es uns immer ins Warme zum Beispiel nach Italien, das für uns in nur 2,5 Stunden mit dem Auto erreichbar ist.
Aber nachdem uns einige Freunde von den Kitespots an der Ostsee vorgeschwärmt haben, wollten wir selbst herausfinden, wie viel Surferlifestyle an der deutschen Ostseeküste zu finden ist und welche Kitespots es mit unseren Lieblingsspots aufnehmen können.
Also haben wir wieder mal unseren VW Bus Luigi vollgepackt und die 11 Stunden Fahrt von Mondsee in Richtung Fehmarn aufgenommen.
Wir sind an einem Freitag früh morgens aufgebrochen und der Verkehr durch ganz Deutschland war ziemlich anstrengend.
Das nächste Mal würden wir wohl eher in der Nacht schon losfahren, denn es gab kaum einen wenig befahrenen Autobahnabschnitt. Die Strecke hat uns über München, Leipzig, Berlin bis nach Fehmarn geführt und gegen 19 Uhr abends sind wir schließlich über die Fehmarsundbrücke gefahren, die die Insel mit dem Festland verbindet.
Fehmarn ist das Lieblingsziel vieler Kitesurfer aus den umliegenden Großstädten Hamburg, Kiel und Lübeck sowie Wochenendziel vieler Kitesurfer aus Berlin. Die Insel ist deshalb so beliebt bei Kitesurfern, da es viele verschiedene Kitespots für fast jede Windrichtung gibt.
Außerdem ist die Insel in der Ostsee ein beliebter Veranstaltungsort zum Beispiel für das Bullifestival oder auch den Kitesurf Worldcup. Die ersten zwei Nächte haben wir auf dem Stellplatz des Campingplatzes "Inselcamp" verbracht, den wir auf jeden Fall weiterempfehlen können. Die Stellplätze befinden sich vor dem Campingplatz, sind großzügig bemessen und für € 0,50 kann man seinen Bus oder sein Wohnmobil auch an den Stromverteiler anschließen.
Der Vorteil am Stellplatz? Man bezahlt für zwei Personen inkl. VW Bus nur € 17,- pro Nacht, kann jederzeit zum Platz oder vom Platz fahren und kann alle sanitären Einrichtungen nützen. Der Nachteil ist, dass man die Stellplätze nicht reservieren kann, so kann es an den Wochenenden schon mal vorkommen, dass die Stellplätze alle besetzt sind und man auf einen Campingplatz ausweichen muss. In unserem Fall hatten wir an beiden Nächten Glück. Der Campingplatz hätte für zwei Personen mit Bus € 45,- gekostet. Da wir aber sowieso den ganzen Tag unterwegs waren, hätte es für uns keinen Vorteil gehabt, am Campingplatz direkt zu übernachten.
Von Fehmarn sind wir direkt weiter zur Bretterbude nach Heiligenhafen gefahren. Das Hotel hat erst im August 2016 eröffnet und ist aus mehreren Gründen spannend - und das nicht nur für Hotelgäste, sondern auch für Bulli-Besitzer! Wir haben nämlich zwei Nächte am hoteleigenen Bulli-Stellplatz übernachtet, der sich direkt am Hotel und somit auch am Kitespot befindet. Insgesamt gibt es 10 Bulli-Stellplätze, die in der Hauptsaison € 25,- pro Nacht kosten.
Am Stellplatz hat man auch Platz, dass man direkt neben dem Bus frühstücken oder auch mal einen Grill aufbauen kann, um die langen Sommerabende an der Ostseeküste zu genießen. Tatsächlich wird es rund um die Sommersonnwende erst gegen 23 Uhr dunkel und schon wieder um ca. 4:15 Uhr hell.
Neben dem Stellplatz befinden sich Container, in denen die Duschen und Toiletten untergebracht sind und darauf eine kleine Dachterrasse mit Blick auf das Meer. Vor dem Hotel gibt es viele Sitzgelegenheiten wie Hängematten, Fatboys und natürlich auch Tische mit Stühlen. Ebenso findet man in der Lobby viele gemütliche Ecken, die wir auch immer wieder mal ein paar Stunden zum Arbeiten genützt haben.
Selbstverständlich kann man als Übernachtungsgast auf dem Bulli-Stellplatz auch das Frühstücksbuffet für € 8,50 in Anspruch nehmen oder auch im Restaurant zu Abend essen. Wir haben immer gerne einen Sundowner in der Hotelbar "Spelunke" getrunken, denn auf der Terrasse hat man einen tollen Blick auf die Promenade und die Ostsee.
Zwei weitere Nächte haben wir dann in den sogenannten "Butzen", den Zimmern der Bretterbude, übernachtet. Wenn man in die Lobby des Hotels kommt, fällt schon mal auf, dass das Zielpublikum Surfer und Skater sind, denn auf der kleinen Quarterpipe in der Lobby zeigt schon mal der eine oder andere Skater ein paar coole Moves. Die Rezeptionisten sind selbst Kitesurfer, Wakeboarder oder Skater, die für den einen oder anderen hilfreichen Tipp und coolen Spruch immer zu haben sind. Die Musik in der Lobby ist ebenso passend zum Surfer- und Skaterlifestyle ausgerichtet und insgesamt ist der Ton im Hotel sehr locker und freundschaftlich.
Wir haben in der kleinsten Zimmerkategorie "Kleine Butze mit Meerblick" übernachtet, die mit ungefähr 12 m² im Internet relativ klein erscheint, aber für uns völlig ausreichend war. Das Bett befindet sich direkt am Fenster, so dass man einen traumhaften Meerblick hat. Selbstverständlich gibt es auch größere Zimmer und auch Ferienwohnungen, wenn man mit der Familie anreist.
Was wir nicht besucht haben, ist die Sauna und die Knetkammer, da wir nicht auf Wellness abfahren. Allerdings ist das ein tolles Zusatzangebot, wenn man sich nach dem Kitesurfen in der Sauna aufwärmen kann.
Ausführliche Infos zu unseren besuchten Kitespots findest du demnächst in unserem Kitespotguide Ostsee.
Wie schon erwähnt, befindet sich der Kitespot Heiligenhafen direkt vor der Bretterbude. Vom Bett auf's Brett sozusagen oder auch vom Bulli direkt auf's Brett.
Wir waren an einem Dienstag im Juni am Kitespot und an diesem Tag trotz guten Windverhältnissen die einzigen Kiter. Am frühen Abend sind dann noch andere Kitesurfer aufgetaucht. Wie die Lage allerdings in der Hochsaison aussieht, können wir nicht beurteilen.
Sollte der Wind am Kitespot in Heiligenhafen nicht perfekt reindrehen, hat man die Möglichkeit auf einige verschiedene Kitespots auf Fehmarn auszuweichen. Von der Bretterbude aus erreicht man zB den Kitestrand in Gold in ca. 25 Minuten, wenn es sich nicht auf der Brücke staut. Am Kitespot in Gold gibt es einen großen Parkplatz, der € 3,- Tagesgebühr kostet. Bitte nicht vergessen, dass man für die Strandbenützung zusätzlich pro Person ein Ticket ziehen und bezahlen muss. Es mag für unsereins etwas seltsam erscheinen, dass man für die Strandbenützung zahlen muss, dafür stehen aber immer großteils saubere Toilettenanlagen zur Verfügung und das ganze "Drumherum" ist am Strand auch ausgesprochen sauber. Die Tickets werden übrigens kontrolliert und wer keines dabei hat, muss mit einer Strafe rechnen.
Gleich neben Gold befindet sich der Kitespot Hünengrab - hier muss man allerdings ca. 5-10 Minuten entfernt Parken. Es gibt nur wenige Parkplätze, die dafür kostenlos waren.
Weiters haben wir uns auf Fehmarn noch den "Grünen Brink" angesehen, auch hier findet man einen großen Parkplatz, der jedoch bei guten Windverhältnissen recht schnell voll wird. Leider hatten wir an dem Tag, an dem wir am Grünen Brink waren, keinen Wind.
Den Ortsteil von Heiligenhafen, an dem sich die Bretterbude befindet, gibt es noch nicht so lange. Die Häuser und Hotels sind alle neu und haben einen leichten New England Touch, vor allem vor
der Kulisse der Dünen.
Entlang der Strandpromenade kann man einige Kilometer laufen gehen oder etwas flanieren. Wer Surfwear shoppen möchte, der findet in einem der Gebäude der Bretterbude den Saltwater Shop. Unbedingt vorbeischauen, es gibt dort sehr viele
nachhaltige Produkte! Im Shop kann man sich auch SUP's ausleihen um am Binnensee paddeln zu gehen. Bitte beachte, dass am Binnensee das Kitesurfen verboten ist!
Wenn man an die Ostsee denkt, denkt man auch gleich immer an Strandkörbe. Diese kann man direkt vor der Bretterbude mieten - sie befinden sich neben dem Kitestrand, sodass sich Nichtkitesurfer im Strandkorb vor dem Wind schützen können und trotzdem gleich neben dem Kitestrand sind. Vor der Bretterbude gibt es jetzt auch eine lange Seebrücke, die ins Meer führt und von der aus man tolle Fotos machen kann.
Wer in Heiligenhafen ist, muss auf jeden Fall dem alten Fischerhafen einen Besuch abstatten und ein obligatorisches Fischbrötchen essen. Die Fischer bringen morgens ihren Fang in den Hafen und in der Fischhalle kann man viele verschiedene Fischgerichte, geräucherten und frischen Fisch oder Fischaufstriche kaufen. Im Hafen bieten einige Boote auch Ausflugstouren an, die wir aber nicht ausprobiert haben.
Hier geht es zu Teil 2 unseres Roadtrips an die Ostsee - Das Surferparadies von Rostock bis Zingst
Vielen Dank an die Bretterbude Heiligenhafen, die unsere Aufenthalt unterstützt haben. Alle Meinungen und etwaige Begeisterungsstürme entstammen jedoch unserem Mund.
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