Wir können uns kaum einen Sommer vorstellen, in welchem wir nicht zumindest einmal nach Italien fahren. Das Jahr 2021 war kein einfaches und schon gar nicht im Hinblick auf das Reisen. Anfang September war unsere Sehnsucht nach Italien jedoch so groß, dass wir ein paar Tage in der Toskana mit Zwischenstop in Bologna verbringen wollten.
Dabei wählten wir einen Mix aus Campingplätzen und Bed & Breakfasts, da wir mit unserem VW Bus Luigi unterwegs waren. In nahezu allen größeren Städten, die wir in den letzten Jahren besichtigt haben, gibt es einen oder mehrere Campingplätze am Stadtrand, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln meist sehr gut an das Stadtzentrum angebunden sind. Letztes Jahr haben wir den neuen Stadtcampingplatz von Verona ausprobiert und im September 2021 wollten wir die Campingplätze in Bologna und Florenz ausprobieren.
Der Verkehr vor Bologna ist meist sehr ausgeprägt – umso erfreulicher ist es, dass der Campingplatz in Bologna nur wenige Minuten von der Autobahnabfahrt entfernt liegt und gut erreichbar ist. Somit erspart man sich den Verkehr in der Stadt. Der „Camping Città di Bologna“ ist auf Google Maps gar nicht gut bewertet, wobei das unserer Meinung nach hauptsächlich an den Ferienhäusern liegt, die dort vermietet werden und die keinen guten Eindruck machen.
Die Stellplätze hingegen sind schön angelegt, liegt unter schattenspendenden Bäumen und auch die Sanitäranlagen waren sauber. Für ein oder zwei Nächte ist der Campingplatz „Città di Bologna“ empfehlenswert. Ihr solltet unbedingt Mückenspray mitnehmen und den Camper nicht ohne Mückengitter offenlassen, denn die Plagegeister sind ziemlich nervig. Der Übernachtung für zwei Personen auf einem Stellplatz hat € 38,- gekostet.
An der Rezeption gibt es die Möglichkeit, Tickets für den Bus zu kaufen, der direkt vor dem Campingplätz hält und einen in ungefähr 25 Minuten in das Stadtzentrum bringt. Die Abfahrtszeiten unbedingt beachten, da der Bus nur alle zwei Stunden fährt. Wir haben den Bus verpasst und sind daher 15 Minuten zur nächsten Haltestelle einer anderen Linie spaziert. Wir nutzen dafür immer Google Maps, wo alle öffentlichen Verkehrsmittel mit Abfahrtszeiten angezeigt werden und man sich bequem zur nächsten Haltestelle navigieren lassen kann. Wir hatten keinen bestimmten Plan, was wir in Bologna sehen wollten, sodass wir nur durch die Stadt geschlendert sind und die zahlreichen Eindrücke und das italienische Stadtleben in uns aufgesogen haben.
Bologna ist nicht so bekannt als Städtereiseziel wie Florenz, Rom oder Venedig und vielleicht hat uns die Stadt gerade deshalb so gut gefallen. Sie wirkt etwas rauer und streckenweise etwas heruntergekommen, aber vor allem am Abend hat uns Bologna komplett in den Bann gezogen. Ein Restaurant nach dem anderen hat seine Türen geöffnet und überall duftete es nach herrlichen italienischen Speisen. Viele Trattorien, Osterien oder Ristoranti zeigen schon vor dem Restaurant oder im Schaufenster, welche Pastasorten hier hausgemacht hergestellt werden. Bologna und Essen gehört einfach zusammen!
Nicht umsonst wird die Stadt auch liebevoll „La Grassa“ (Die Fette) genannt, den viele italienische Gericht haben ihren Ursprung in Bologna oder der Emilia-Romagna. Da wir ausschließlich vegan essen, blieben uns ein paar der Köstlichkeiten verwehrt, aber auf Nachfrage haben wir in jedem Lokal ein hervorragendes veganes Gericht erhalten. In Italien ist man hier deutlich aufgeschlossener als am Land in Österreich und die Küche bietet auch zahlreiche Gerichte, die von Haus aus vegan sind oder durch das Weglassen einer Zutat vegan sind.
In Bologna haben wir genau das gefunden, was wir gesucht haben: eine quirlige italienischen Stadt mit rauem Charme, wenig Touristen und fantastischem Essen!
Hier findest du Reiseführer für Bologna!
Florenz ist die touristisch weitaus stärker besuchte Stadt und hat in den letzten Jahren geradezu einen Boom an Overtourism erlebt. Die Pandemie hat dem Tourismus etwas Einhalt geboten und wir haben die Chance genutzt, Florenz zu besuchen, wenn die Stadt etwas weniger überlaufen ist. Nichtsdestotrotz waren viele Menschen in Florenz unterwegs, ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie voll die Stadt noch 2019 war.
Der Campingplatz „Firenze Camping in Town“ liegt auch nur wenige Minuten von der Autobahn entfernt und wir wollten schon lange auf diesen Platz, da er wirklich toll aussieht. Wir sind gegen Mittag am Platz angekommen und hatten nicht vorreserviert, da die Ferien schon vorbei waren und wir dachten, aufgrund der Pandemie würde wohl nicht so viel los sein. Falsch gedacht, wir haben gerade noch den letzten Platz auf dem riesigen Areal erhalten und das nur, weil unser Van so klein war, dass er auf den Stellplatz gepasst hat. „Firenze Camping in Town“ war einer der teuersten Campingplätze, die wir je besucht haben und eine Übernachtung für zwei Personen auf einem kleinen Stellplatz schlug mit € 57,- zu Buche.
Was man allerdings erwähnen muss: der Campingplatz ist relativ neu und es fühlt sich eher wie ein Ferienresort an. Die Sanitäranlagen sind großzügig und sauber, alles ist gut organisiert, es gibt ein riesiges Schwimmbad, einen Supermarkt, ein Cafè mit Restaurant und einen eigenen Shuttleservice in die Stadt. Wir haben allerdings den normalen Bus genommen, der nur 200 Meter entfernt wegfährt und nur halb so viel kostet wie der Shuttlebus des Campingplatzes. Der öffentliche Bus fährt auch noch spätabends zurück, wo hingegen der Camping-Shuttle nur bis ungefähr 20:00 Uhr fährt. Womöglich ist das in der Hauptsaison oder zu Nicht-Pandemiezeiten anders, aber in diesem Fall war der öffentliche Bus für uns die bessere Wahl.
In ca. 30 Minuten waren wir mit dem öffentlichen Bus im Stadtzentrum und waren doch überrascht, wie viel Touristen unterwegs waren. Aber nachdem wir uns bei Städtetrips ohnehin keinen Stress machen und einfach durch die Gassen schlendern, etwas Essen und dem Treiben zusehen, war es für uns ebenfalls kein Problem.
Wir können den „Firenze Camping in Town“ wirklich weiterempfehlen, auch wenn der Preis sehr hoch ist. Er liegt perfekt, die Anlage ist schön und sauber und man findet vor Ort alles, was man so braucht.
Hier findest du Reiseführer für Florenz!
Der letzte Abstecher unseres Italien Roadtrips führte uns nach Buggiano, das nur ungefähr eine Stunde außerhalb von Florenz liegt. Nach zwei größeren Städten verspürten wir die Lust auf etwas Landleben und wir wollten die einmalige Landschaft der Toskana genießen.
Für die Übernachtung haben wir ein Appartement im „La Magione Dei Todaro“ ausgewählt, was sich als goldrichtige Entscheidung erwies. Diese Unterkunft war eine der ruhigsten Orte, die wir je besucht haben und der Ausblick über die Hügel der Toskana war einfach atemberaubend. Das Dorf besteht nur aus wenigen Häusern und wie in der Toskana üblich, waren die Straßen so eng, dass es mit unserem Van schon sehr eng wurde. Ein kleineres Auto wäre hier durchaus von Vorteil. Das Apartmenthaus befindet sich direkt auf einem Hügel neben einer kleinen Kirche und liegt absolut ruhig. Für uns war dieser Ort ein schöner Ausgangspunkt, um die Umgebung zu erkunden, aber auch um die Ruhe zu genießen.
Hier findest du Reiseführer für die Toskana!
Unser Restaurant Tipp: Die „Taverna del Vin Vino“ in Borgo a Buggiano. Wir waren sogar zweimal zum Essen dort, weil es uns so hervorragend geschmeckt hat. Der Besitzer war superfreundlich und als wir gefragt haben, ob er auch ein veganes Gericht auf der Karte hat, war er hellauf begeistert und hat uns gleich zehn Gericht aufgezählt, die sowieso schon vegan sind. Er hat sich einfach wahnsinnig viel Mühe gegeben und das Essen hat einfach herrlich geschmeckt. Wer typisch toskanische, etwas deftige Gerichte liebt, ist in der „Taverna del Vin Vino“ definitiv an der richtigen Stelle.
Unsere Unterkunft ist übrigens ein toller Ausgangspunkt, um Montecatini Terme oder Lucca zu besuchen! Aber in der Toskana sind sowieso jeder Ort und jedes Städtchen bezaubernd und charmant, sodass wir bestimmt bald wiederkommen werden!
Das könnte ebenfalls für dich interessant sein: