Wir haben Jesse Richman kurz nach dem Red Bull King of the Air 2018 zu einem Interview mit Frühstück in Kapstadt getroffen.
Lifetravellerz: Jesse, erinnerst du dich an das Gefühl als du das erste Mal auf einem Kiteboard gestanden bist? War das ein Moment, der dein Leben verändert hat?
Jesse Richman: Auf jeden Fall, ich war 9 Jahre alt, mein Bruder ist 3 Jahre älter, zusammen haben wir mit 2 Leiner Kites auf Maui das Kitesurfen erlernt. Es gab 2 Schlüsselmomente für mich. Dass eine Mal waren wir auf einem Feld und sind den Kite die ersten Tage einfach geflogen um die bessere Kitekontrolle zu trainieren. Und plötzlich habe ich den Kite radikal nach oben gelenkt und hob in etwa 10 Fuß hoch ab, danach landete ich hart, überschlug mich und habe einige Purzelbäume gemacht. Mein Vater rannte zu mir um sich zu vergewisser,n ob es mir gut geht und ich nur so: „Wow, das war so cool!“
Ungefähr 6 Monate lang sind wir den Kite am Strand geflogen, bevor wir uns ins Wasser gewagt haben, doch wir haben uns wahnsinnig schwergetan. Mein Bruder nahm mich zur Seite und sagte damals zu mir: „Jesse, das wird jetzt nicht einfach, das ist eine richtige Challenge!“ Doch als ich das erste Mal Höhe gefahren bin, da wusste ich: Das ist es!
Lifetravellerz: Du warst also 9 Jahre alt, als du mit dem Kitesurfen begonnen hast, als du 2006 14 Jahre alt warst, hast du deinen ersten Contest bestritten. Nur 2 Jahre später warst du Weltmeister, das klingt einfach unglaublich. Hat dieser Titel für dich etwas verändert?
Jesse Richman: Als ich meine ersten Kite-Wettbewerbe bestritten habe und die Pros oben am Podium sah, gab es für mich nur ein Ziel: ich wollte eines Tages ganz oben am Treppchen stehen genau wie sie. Das war mein Kindheitstraum.
Diese erste Generation an Profi Kitesurfer wie zB. Adam Kook und Marc Shinn waren meine Vorbilder! Doch dann kamen die neuen Talente und es war wahnsinnig aufregend für mich als ich ein paar Jahre später mit ein einigen Freunden plötzlich die World Tour mitfuhr. Und das Jahr als ich das erste Mal die komplette Tour mitmachte, habe ich gewonnen. Und ich erinnere mich als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin und das Leben war das gleiche, nichts hatte sich verändert. Da war kein magischer Regenbogen über meinem Bett, einfach nichts hatte sich verändert.
Das hat mir geholfen zu verstehen, dass es immer um die Reise geht und nicht um das Ankommen!
Lifetravellerz: Du hast schon einige verrückte Stunts in deinem Leben gemacht. Du warst der Erste, der eine Barrel in Jaws gekitet ist und letztes Jahr im Dezember bist du auch eine Monsterwelle in Nazare/Portugal gekitet, das hat richtig heftig und unglaublich ausgesehen. Ist da noch irgendeine Welle, die du unbedingt kiten willst?
Jesse Richman: Unendlich viele! Nazare ist wahrscheinlich die größte Welle oder besser gesagt, die größte Welle, die ich jemals gesehen habe. Da ist die Welle „Cortes Banks“, ungefähr 100 Meilen vor der Küste Kaliforniens, diese Welle sieht echt angsteinflößend aus. Aber was ich als nächstes finden möchte, ist eine richtig große righthander Welle mit Barrel. Jaws ist eine großartige Welle, aber die Chance auf ein Barrel ähnlich wie in Indonesien oder auf Fiji ist nicht gegeben, in Fiji zB. hat beinahe jede Welle ein Barrel. Da draußen sind viele Wellen, da sind gute Wellen in Irland, es gibt fantastische Wellen in Tasmanien, die sehen großartig aus und machen mir Angst, aber man kann sie kiten.
Das ist wahrscheinlich mein nächstes Ziel: eine Welle zu finden, die mir richtig Angst macht und die vor mir noch nie jemand gekitet ist.
Lifetravellerz: Sich selbst soweit abseits der Komfortzone zu bewegen hat nicht nur mit körperlicher Fitness zu tun, was geht in deinem Kopf vor, wenn sich eine dieser Riesenwellen vor dir aufbaut, bereitest du dich mit Meditation darauf vor?
Jesse Richman: Es ist wahnsinnig interessant welche chemischen Reaktionen in unseren Gehirnen in solchen Situationen passieren und verschiedene Sportler reagieren unterschiedlich darauf. Ich versuche solche Situationen im Training ohne Risiko und Angst nachzustellen, das hilft mir dann im Ernstfall mich zu fokussieren und meine gesamte Konzentration zu bündeln. Dann blende ich aus, ob meine Rechnungen bezahlt sind, ob meine Freundin angerufen hat, selbst wenn meine Familie nach mir ruft oder ein Fotograf auf mich wartet, in diesem Moment zählt nur die Welle und sonst nichts. In diesen Situationen triffst du Entscheidungen, die dich am Leben lassen oder eben nicht. Wenn man die Geschehnisse soweit runter bricht dann performt man besser als je zuvor, weil du alles in die Waagschale legst.
Beim King of the Air zum Beispiel. In meinem ersten Heat hatte ich nicht dieses „Leben oder Sterben“ Gefühl, erst am zweiten Tag bin ich rausgegangen und habe gekämpft, als ob ich im Finale wäre und es um mein Leben ginge. Angst ist mein Treibstoff.
Lifetravellerz: Lass uns ein wenig mehr über dein Training sprechen. Wie viele Stunden trainierst du am Wasser beim Kitesurfen und wie viele Stunden trainierst du darüber hinaus? Hast du eine Training Routine?
Jesse Richman: Ich versuche morgens, wenn ich aufwache meine Mindset Routine beizubehalten, ich lese, ich höre mir verschiedenes an. Allesamt Dinge, die mich motivieren. Dann überlege ich was ich an diesem Tag erledigen muss und wie ich es am besten erledige und warum ich es machen muss. In der Regel sind im Anschluss etwa 15 Minuten Stretching angesagt. Aber die Tage sind meist verschieden, es kommt darauf an wie der Swell ist, was Jaws macht oder ob ich auf Reisen bin. Tatsächlich kann ich nicht einschlafen, wenn ich mich nicht zumindest für ein paar Stunden körperlich angestrengt habe. In der Regel gehe ich 2 Stunden ins Fitness Studio und versuche dann noch ein paar Stunden am Wasser zu verbringen.
Lifetravellerz: Wenn du raus aufs Wasser zum Kitesurfen gehst, bist du dann ständig im Wettkampfmodus und fokussiert auf dein Training oder gibt es nach wie vor diese Fun Sessions mit deinen Freunden, wo die Competition keine Rolle spielt?
Jesse Richman: (nickt) Ich liebe es die Kitesessions von den Bedingungen und meinem Gefühl abhängig zu machen, wenn es zB. starken Wind hat und ich fühle mich nicht gut, dann gehe ich auch nicht raus. Doch was ich damit sagen will ist, wenn da draußen Wellen sind, dann gehe ich mit meinen Freunden und dem Waveboard raus oder wenn ein Big Air Training angesagt ist, dann konzentriere ich mich darauf, aber wenn es einen guten Swell hat und ich weiß da ist ein Fotograf an der richtigen Stelle, dann stelle ich mich darauf ein, dass wir fantastische Bilder machen. Ich passe mich den Bedingungen an und möchte mich nicht auf eine Disziplin beschränken. Es muss eine Balance aus allen Dingen sein und wenn ich zum Strand gehe, dann entscheide ich mich was für die jeweilige Session am besten passt.
Und die Sessions mit meinen Freunden sind immer noch die Besten!
Lifetravellerz: Du bist bereits deine gesamte Kitesurfing Karriere auf Naish Kites unterwegs, bist du auch in die Produktentwicklung von Naish involviert?
Jesse Richman: Das ist nicht ganz richtig, ich war 6 Jahre mit Cabrinha Kites unterwegs. Ich habe mit Naish begonnen, war dann 6 Jahre mit Cabrinha unterwegs und bin daraufhin wieder zurück zu Naish Kites gewechselt. Beide Kitemarken sind auf Maui und das macht es so großartig für mich, mit einem Sponsor zu arbeiten der gerade um die Ecke zu Hause ist. Die letzten Jahre mit Naish haben unendlich viel Spaß gemacht, wir sind eine große Familie, es ist nicht so, dass ich an einem speziellen Produkt mitarbeite, es ist mehr so, dass ich der R&D Abteilung für fast alle Produkte meinen Input und mein Feedback gebe.
Die Kiteboarding Industrie ist nun an einem Punkt angekommen wo es im Grunde nur mehr funktionierendes Material gibt, es gibt nicht mehr dieses Produkt wo wir wissen, dieses oder jenes muss besser werden, damit es funktioniert. Innovationen werden schwieriger, weil die Produkte bereits ziemlich ausgereizt sind. Einfacher ist es zum Beispiel bei Kitefoils, hier finden ständig Innovationen statt, beinahe bei jeder Session findet man neue Dinge heraus, die zu Veränderungen führen.
Bei herkömmlichen Kitesurf Material muss man über den Tellerrand hinausblicken, wir versuchen hier zusammen mit den Designern richtig verrückte Sachen und immer wieder neue Ansätze. Die größte Innovation war dieses Jahr mit Sicherheit das Material. Naish verwendet das Quadtex Tuch (ein 4-fach Ripstop Tuch Anmerkung d. Red.), welches das stärkste Kitetuch am Markt ist. Ich persönlich liebe Kites, die bombenfest ihre Form behalten, die auch in den stärksten Winden und bei Böen ihre Steifigkeit behalten und sich nicht wabbelig und indirekt wie ein altes ausgeleiertes Etwas anfühlen.
Lifetravellerz: Welches Setup ist aktuell dein Favorit, wenn du eine Wave Session geplant hast?
Jesse Richman: Ich bin ein großer Fan des Pivots, verwende dazu ein Slider Harness und mein Naish Global 5“8‘.
Lifetravellerz: Das ist interessant, du bevorzugst den Pivot und nimmst nicht den Slash?
Jesse Richman: Das sind 2 verschiedene Styles, den Naish Slash kannst du dort oben parken, stehen lassen und die Wellen abreiten, du musst nicht darüber nachdenken was dein Kite macht. Das ist perfekt für einen Surfer, der mit dem Kitesurfen beginnt.
Aber wenn du deinen Kite aktiv fliegen willst und ich denke, dass wollen die meisten Kitesurfer, dann ist der Pivot perfekt. Man spürt zu jeder Zeit wo der Kite steht und was er macht. Ich fliege den Naish Pivot bereits seit dieser vor etwa 5 Jahren erschienen ist und ich liebe ihn.
Lifetravellerz: Wenn man sich die Pro Kitesurf Szene ansieht, dann fällt auf, dass die meisten der Profis nur in einer Disziplin richtig gut sind. Was machst du in dieser Hinsicht anders?
Jesse Richman: Das war es was ich in den frühen Tagen bei den Kitesurf Bewerben so toll gefunden habe, es gab einen „Overall Tour Winner“. Und jetzt ist es so, dass sich die meisten auf eine Disziplin spezialisieren und bei den Wave oder Race Bewerben aussetzen und ich denke mir immer wieso sollte ich mich am Strand setzen, wenn da draußen tolle Wellen sind! Man muss sich auf die Bedingungen einstellen können, dann macht jede Session viel mehr Spaß. The best rider on the water is the one having the most fun.
Lifetravellerz: Der King of the Air 2018 in Kapstadt ist eben über die Bühne gegangen und Kevin Langeree hat die Krone mit nach Hause genommen. Es war wieder eine Riesenshow und deine Performance war unglaublich aggressiv. Es gab einige negative Aussagen zum Judging in diesem Jahr, was meinst du dazu?
Jesse Richman: Es ist interessant, wenn man sich die Videos nochmal ansieht und überlegt welche Tricks die höchsten Bewertungen bekommen haben. Das Judging verändert sich, das ist aber nichts Neues, die Kriterien verändern sich jedes Jahr ein bisschen. Wir versuchen alle zusammen nach wie vor das beste Format für Big Air Kiteboarding zu finden. Das System hat sich leider dieses Jahr dahingehend verändert sodass meine Lieblingstricks nicht so hoch bewertet worden sind wie ich es mir wünschen würde, bei genauer Betrachtung der Judging Guidlines hat es allerdings keine Heat gegeben, den ich selbst anders bewertet hätte.
Für mich ist es wichtig, dass sich der King of the Air nicht in eine reine Kiteloop Show entwickelt, sondern viel Platz für verschiedene Tricks lässt.
Lifetravellerz: Denkst du, dass es bei der aktuellen Score Verteilung möglich ist für Rider mit Boots ohne die Möglichkeit auf Boardoffs den King of the Air zu gewinnen?
Jesse Richman: Mit Sicherheit. Ich habe auch keinen Boardoff gemacht, es reizt mich gar nicht. Es ist nicht so als hätte ich noch nie Boardoffs gemacht, aber ich liebe Handle Passes, das ist mein Ding. Als ich an dem 2 Eventtag raus ging, hatte ich 2 Dinge im Kopf. Zum einen wollte ich den höchsten Handle Pass machen, den die Crowd je gesehen hat und zum anderen hatte ich die Vision eines Kiteloop double half cab in meinem Kopf. Leider hat er nicht 100%ig geklappt, aber ich hatte dieses Bild im Kopf, wenn ich mit dem Kite horizontal eine Linie bilde, meine Arme weit gespreizt sind und ich rückwärts auf die Zuschauer und zum Judging Turm blicke – Oh yes, that’s epic! Ich hatte dieses Bild bereits einige Jahre im Kopf und damit wurde für mich ein Traum wahr.
Lifetravellerz: Du hast den King of the Air mit dem Naish Torch und 20 Meter Leinen bestritten, denkst du es wäre besser gewesen sich wie Kevin Langeree für den Naish Pivot zu entscheiden?
Jesse Richman: Wenn es darum geht höher zu springen, dann ist der Naish Pivot die richtige Wahl. Aber dann wären keine unhooked Manöver möglich gewesen, der Naish Pivot hat so viel Power! Das macht eingehakt einen Riesenspaß, wenn du die Power des Pivots bis zum Absprung zurückhalten und über die Depower kontrollieren kannst, damit es dann richtig hoch nach oben geht. Aber für unhooked Tricks -und das ist es was ich machen möchte - ist der Naish Torch die richtige Wahl.
Lifetravellerz: Beim diesjährigen Red Bull King of the Air in Kapstadt waren jede Menge tolle Kitesurfer, das Level war höher als je zuvor. Wer denkst du war der radikalste Rider neben dir?
Jesse Richman: Das ist eine schwierige Frage, aber wahrscheinlich hat mich Liam Whaley am meisten beeindruckt, weil er zum ersten Mal beim King of the Air war und er ist ein Freestyle Kitesurfer, einer der besten, den wir aktuell haben. Seine Freestyle Performance sucht seinesgleichen und ihm zuzusehen wie er sein Material tauscht und einen Big Air Wettbewerb mitmacht, ist einfach toll. Und es ist fantastisch zu sehen, dass er als Freestyler dazu bereit ist sein Können anzupassen und über Freestyle hinaus zu blicken.
Lifetravellerz: Hältst du dich an eine spezielle Ernährungsform?
Jesse Richman: Ich halte mich an einen einfachen Grundsatz, ich will mich gesund ernähren. Ich will mich nicht an eine spezielle Art der Ernährung halten, die mir nur erlaubt glücklich zu sein, wenn ich bestimmte Dinge esse. Es ist mehr so, dass ich Nahrung ansehe und mich frage, ob dieses Gericht oder dieses Lebensmittel mir oder meinen Körper helfen kann. Ich sehe Essen an und frage mich wie werde ich mich anschließend fühlen und was wird es meinem Körper bringen. Natürlich versuche ich Zucker und zu viele Kohlenhydrate zu vermeiden, hauptsächlich esse ich Protein und Fette und achte darauf, dass meine Nahrung hochqualitativ ist.
Lifetravellerz: Wenn man einen Blick ins Internet wirft dann sieht man dich manchmal in äußerst farbenreichen Outfits. Hast du dafür einen speziellen Designer?
Jesse Richman: Ich liebe es Sachen zu tragen, welche mir ein gutes Gefühl geben. Wenn ich mit Menschen unterwegs bin, dann versuche ich immer Dinge zu tun, die es den Menschen in meinem Umfeld ermöglicht sich zu entspannen. Wenn ich also verrückte Kleidung trage und die Leute mich ansehen und fragen „Wer bist du eigentlich?“, dann beginnt automatisch ein tolles und meist lustiges Gespräch, ohne dass sich jemand eingeengt fühlt.
Lifetravellerz: Gibt es tatsächlich einen Wettbewerb zwischen dir und Nick Jacobsen? Du hast es selbst auf deinem Instagram Kanal ein Schachspiel genannt, als Nick den „Tow up“ Stunt in Kapstadt gemacht hat.
Jesse Richman: Das ist ein Spiel, Nick und ich denken sehr ähnlich was Kiteboarding betrifft, aber auch was wir mit dem Kite machen. Wir beide schauen nicht zum Tafelberg und denken „Wow, was für ein schöner Berg“, nein wir fragen uns, ob wir da runterspringen können! Doch all diese Stunts benötigen viel Zeit und Überlegungen, denn es ist nach wie vor ein Spiel mit dem Leben und wenn etwas schief geht, dann stirbt man.
Doch die Challenge mit Nick ist super, wir spornen uns immer wieder zu größeren Dingen an, würde es ihn nicht geben, hätte ich keinen Druck einen weiteren Toe up zu machen, aber hält er den Rekord, dann bin wieder dran.
Lifetravellerz: Du bist bereits so weit gereist und hast soviel gesehen. Wo ist dein Lieblings Kitespot abseits von Maui und warum?
Jesse Richman: Da sind zwei Orte die mir auf Anhieb einfallen, zum einen sind das die Cook Islands. Du nimmst ein Boot und fährst zum Spot wo du den ganzen Tag auf einer Sandbank verbringst, dieses Erlebnis ist beinahe surreal. Der Wind ist nicht besonders stark, aber die Bedingungen sind super und der Kitespot ist unglaublich schön, das Essen ist fantastisch, es ist einfach einer dieser Orte wo du von ganzem Herzen glücklich bist.
Und als Wavespot fällt mir Cloudbreak auf Fiji ein. Eine unglaubliche Welle, dort mit dem Kite in einer Barrel zu fahren ist ein unglaubliches Gefühl. Die Welle ist sehr konstant. Wenn du dort 1-2 Wochen verbringst, dann ist der Spaß vorprogrammiert.
Lifetravellerz: Welche Projekte stehen in nächster Zukunft bei dir an?
Jesse Richman: Ich versuche mehr als nur einen weiteren verrückten Stunt zu machen. Ich bin nun 25 Jahre alt und wenn ich zurückblicke, dann sehe ich ein tolles Kapitel in meinem Leben, doch wenn ich an die Zukunft denke, dann bin ich nun auch bereit Dinge anders anzugehen und zu verändern. Ich denke immer daran wie ich die Welt zu einem besseren Ort machen kann und was ich daran ändern kann. Von einem hohen Felsen zu springen ist eine coole Sache, aber es verändert nichts, damit kann ich niemanden helfen.
Auf meiner Webseite gibt es den Premier Club, hier stellen wir jede Menge Content bereit um Menschen zu helfen besser im Kiteboarding zu werden. Wir planen Events und Clinics und es geht nicht nur darum wie man einen Kiteloop macht, es geht vielmehr darum was sich im Kopf abspielt, vorher und während des Kiteloops. Kurz gesagt wie man die Angst als Treibstoff verwendet. Viele Menschen gehen in ihrem täglichen Leben unglaubliche Risiken ein, manche riskieren täglich Millionen von Dollar, aber wenn sie auf dem Kiteboard stehen, dann haben sie Angst vor einem 3 Meter Sprung. Wir versuchen den Fokus und die Routine, welche Menschen in ihrem gewohnten Umfeld haben, auf Situationen im Sport umzulenken und die Angst als etwasPositives zu sehen. Ich versuche für die Menschen ein Angst/Life Coach zu sein.
Lifetravellerz: Erzähl uns noch etwas mehr über den Premier Club auf deiner Webseite, wie funktioniert das, wie kann man mitmachen und was kostet es?
Jesse Richman: Den Premier Club mache ich zusammen mit einem Partner Unternehmen in Los Angeles. Wir wollen damit einen Ort schaffen wo sich Kitesurfer untereinander vernetzen und ihre Erlebnisse teilen können, aber auch wo sie jemanden finden, der Ihnen helfen kann. Dort sind Menschen, mit denen ich bereits gearbeitet oder ich selbst, die helfen können und Fragen beantworten oder Situationen analysieren.
Es gibt eine kostenlose Mitgliedschaft im Premier Club, damit hat man Zugriff auf eine große Wissensdatenbank und kann unglaublich vieles Nachlesen. Dann gibt es eine 10 Dollar Mitgliedschaft, welche es uns ermöglicht mit dem User direkt in Kontakt zu treten und Fortschritte schneller herbeizuführen. Dann gibt es noch eine exklusive Partnerschaft, dabei gehen wir sogar soweit, dass ich mit den Leuten zB in Jaws Kitesurfen gehe oder es gibt Freediving Sessions. Hier ist mein Ziel Menschen in die verrücktesten Situationen zu bringen und ihnen zu zeigen wie sie sicher da rauskommen. Das ist auch für mich ein intensives Erlebnis vor allem, weil ich Menschen helfen und Gutes tun kann. Ich denke jeder Mensch hat die Aufgabe die Welt besser zu machen und würde jeder diese Aufgabe ernst nehmen, so würde die Welt zu einem unglaublichen Ort werden.
Vielen DANK für deine Zeit Jesse Richman, es ist einfach toll zu sehen, dass du deine Popularität und Reichweite für eine gute Sache nutzt und Menschen nicht nur inspirierst, sondern auch hilfst über sich selbst hinaus zu wachsen.
Jesse Richman im Internet:
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