Du willst Kitesurfen lernen und hast leider keine Ahnung worauf du achten musst und aus den unzähligen verschiedenen Angeboten im Internet wirst du auch nicht schlauer? Dann bist du hier absolut richtig. Wir kitesurfen seit 2004 und waren an vielen verschiedenen Kitespots rund um die Welt, wir haben viel gesehen und geben dir gerne unsere Erfahrungen weiter.
Jedes Jahr machen unglaublich viele Kitesurf Anfänger die selben Fehler bei der Auswahl der Kiteschule, bei der Auswahl der richtigen Anfänger Kitespots und in weiterer Folge beim Kauf des falschen Anfänger Kitesurf Materials. In diesem Beitrag wollen wir für dich die grundlegenden Fragen klären, wie du so schnell und sicher als möglich auf ein Kiteboard kommst.
Wer Kitesurfen lernen möchte der sollte natürlich einige Sachen wissen: Kitesurfen ist nicht günstig, Kitesurfen ist nach wie vor ein Extremsport und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Kitesurfen macht süchtig und treibt dich an zu reisen - angetrieben von Wind entdeckt man mit diesem Sport ganz neue Ecken der Welt und ist jedes Jahr auf der Suche nach neuen tollen Kitespots. Kitesurfen kann man das ganze Jahr betreiben, sofern man das richtige Material nutzt oder gerne reist. Aber auch wer im Winter nicht reisen will, kann auch am Schnee Kitesurfen, also Snowkiten.
Betrachtet man die bunten Kites auf Bildern, am Bildschirm oder aus einiger Entfernung am Strand, so sieht Kitesurfen sehr einfach und für Jedermann geeignet aus, doch ist Kitesurfen tatsächlich so einfach wie es aussieht?
Ja und Nein, die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, da es auf viele individuelle Gegebenheiten ankommt. Aber eines vorweg: Wenn du ein guter Schwimmer bist und vor dem Wasser keine Angst hast, dann bist du beim Kitesurfen klar im Vorteil. Wenn du insgesamt etwas wagemutig bist und kein Angsthase, dann wirst du in vielen Situationen schneller vorankommen. Grundsätzlich kann jeder, egal ob sportlich oder nicht, Kitesurfen lernen. Egal ob groß oder klein - wobei eine Mindestgröße von etwa 1,40m gegeben sein sollte, damit man die Ausrüstung bedienen kann - dick oder dünn: mit der entsprechenden Kitesurf Ausrüstung und der passenden Windstärke kommt so gut wie jeder aufs Wasser.
Jeder Sport hat seine Eigenheiten und so ist es auch beim Kitesurfen. Wenn du wohlüberlegt an die Sache ran gehst, dann spart dir das Geld, Zeit und meist auch recht viel Ärger. Lies dir die Tipps für Kitesurf Beginner genau durch und sende uns gerne eine Nachricht in den Kommentaren, wenn du weitere Fragen hast.
Einen Kitesurfkurs zu machen ist gesetzlich in DE/AUT nicht nötig, allerdings unbedingt zu empfehlen! Vor allem Kitesurf Anfänger unterschätzen die Risiken des Kitesurfens und können weder die richtige Kitegröße für den jeweiligen Wind, noch die Wetterlagen richtig einschätzen. Um Kitesurfen sicher auszuüben, benötigt man zumindest einen Kitekurs in dem man Materialkunde, den fachmännischen Aufbau der Kitesurfausrüstung, das richtige Starten und Landen, verbunden mit den entsprechend international gültigen Handzeichen lernt. Darüber hinaus ist es auch noch wichtig die Vorfahrtsregeln zu kennen um ein sicheres Miteinander auf dem Wasser beim Kitesurfen zu garantieren. Warum ein Kitesurfkurs so wichtig ist, hat auch damit zu tun, dass man mit einem außer Kontrolle geratenen Kite nicht nur sich selbst, sondern auch unbeteiligte Mitmenschen in Gefahr bringt und verletzen könnte.
An manchen Kitespots, allen voran in Italien, benötigt man eine Kitesurf Lizenz um aufs Wasser zu kommen. Dies hat mit der Gesetzeslage zu tun und garantiert den zuständigen Vereinen vor Ort, dass sie sich auf eine gewisse Erfahrung des Kitesurfers verlassen können. In Italien gilt zudem auch eine Auftriebswesten-Pflicht, welche zwar nicht überprüft oder eingehalten wird, aber dennoch gilt.
Auch wenn du Kitesurf Material bei einer Kiteschule oder einem Kiteshop ausleihen willst, wird in der Regel eine Kitesurf Lizenz verlangt, die dem Kiteshop garantiert, dass derjenige weiß wie man mit dem Kitesurf Material korrekt umgeht.
Der beste Kitespot ist natürlich Geschmackssache und hier kommt es auf deine Vorlieben an. Darüber hinaus muss man bei der Auswahl des richtigen Kitespots für Beginner auch die Jahreszeit berücksichtigen. Im Frühling bis Sommer findest du die besten Anfänger Kitespots in Ägypten, dort hast du warmes Wasser, einen konstanten Wind und eine hohe Windwahrscheinlichkeit. Die Kiteschulen haben sich längst auf deutsche und österreichische Kitesurfschüler eingestellt und bieten Kurse in mehreren Sprachen an. Warme Wasser- und Lufttemperaturen helfen gerade zu Beginn deiner Kitesurf Karriere das subjektive Empfinden der Situation als positiv einzustufen und entspannt an den Kitesurfkurs heran zu gehen.
Wenn du im Sommer Kitesurfen lernen willst dann kannst du ebenfalls preisgünstig nach Sizilien oder Sardinien fliegen oder auch an den Stehrevieren der Ostsee zB Saaler Bodden oder am Neusiedlersee in Podersdorf in Österreich das Kitesurfen lernen.
Kitesurfen lernen in Stehrevieren bedeutet wie der Name schon sagt, das man etwa Hüfttief im Wasser steht und lernt mit den Kite richtig zu lenken oder eben auch die ersten Boardstarts übt. Der Vorteil dabei: Der Kiteschüler hat immer festen Boden unter den Füßen. Viele Kiteschüler bevorzugen diese Art der Schulung oder kennen nicht die Möglichkeit einer Bootsschulung bei Kitekursen.
Kitekurse mittels Bootsschulung haben den großen Vorteil, dass man keine festen Gegenstände (Ufer) in der Nähe hat und sich damit nicht verletzten kann. Natürlich hat man aber auch keinen festen Boden unter den Füßen und wird mittels Headset vom einem Begleitboot per Funk geschult. Hierbei muss man sich sehr schnell sehr intensiv mit dem Kite auseinandersetzen und wer keine Angst vor tiefem Wasser hat, wird diese Art der Kiteschulung mit Sicherheit lieben. Bootsschulungen werden vorwiegend an den italienischen Thermikrevieren wie Reschensee, Gardasee und Comersee angeboten.
Hat man den Ort für den Kitesurfkurs ausgewählt, geht es auf die Suche nach der richtigen Kitesurfschule. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Systeme nach denen Kitesurfkurse angeboten werden. Zum einen gibt es die Vorgaben von IKO (International Kiteboarding Organisation) und zum anderen gibt es VDWS (Verein Deutscher Wassersportarten). Eines ist so gut wie das andere, wie der Name schon sagt, gibt es ein internationales System und ein deutsches System. Die Aufgliederung der einzelnen Könnerstufen ist leicht unterschiedlich allerdings schränkt dies nicht ein.
WICHTIG: Die Kiteschule muss zertifizierter Partner einer dieser Systeme sein um eine gültige Lizenz ausstellen zu können. Alles andere macht keinen Sinn.
Man sollte zumindest einen 3 Tages Kitekurs buchen, mehr bringt mehr, kostet aber auch mehr! Du solltest unbedingt vereinbaren, dass dein Kitelehrer eine Sprache spricht, die du 100% verstehst. Je nachdem, ob du dich mit einer Kitelehrerin oder einem Kitelehrer wohler fühlst, solltest du auch hier deine Präferenz platzieren.
Wirf auch einen Blick in die Geschäftsbedingungen der Kiteschule oder frag gegebenenfalls nach was mit deinem Kitekurs passiert, wenn es im vereinbarten Zeitraum keinen Wind gibt. Folgende Möglichkeiten sind möglich: Die Kiteschule erstattet den gesamten Betrag oder anteilig nach Tagen retour, die Kiteschule bietet einen Alternativtermin an oder die Kiteschule erstattet gar nichts retour.
Der Kitekurs ist endlich gebucht und nun freust du dich wie verrückt auf die Tage am Kitestrand. Du beschäftigst dich immer mehr mit Kitesurfen und hast das Gefühl du musst sofort loslegen, also fragst du dich wie du bereits vor dem Kitekurs üben kannst? Am besten gar nicht und schon überhaupt nicht mit einem richtigen Kite.
Allerdings kannst du dir einen Trainerkite besorgen und damit die Kitesteuerung bereits vor dem Kurs üben. Auch hier gilt es zu beachten, dass es tatsächlich ein kleiner Trainerkite und kein Powerkite ist, der dich und andere bei unsachgemäßer Nutzung in Gefahr bringen kann.
Darüber hinaus hilft es auch unabhängig von einem anstehenden Kitekurs fit zu sein.
Diese Frage kann man nicht allgemein beantworten. Hier kommt es immer auf den individuellen Zustand des Kites an. Kites von Kiteschulen werden unverhältnismäßig oft hart auf die Wasseroberfläche geknallt, auch wenn dies augenscheinlich den Kites nichts antut, so werden dadurch sehr wohl die Nähte, das Tuch und auch die Tube beansprucht. Dadurch wird natürlich auch die Lebenszeit des Kites verkürzt. Steht dies allerdings im Einklang mit dem angebotenen Preis,spricht nichts dagegen.
WICHTIG: Kiteschulen bekommen für ihr Kitesurfmaterial die allerbesten Sonderkonditionen, das heißt ein Kite, der eine Saison lang von einer Kiteschule verwendet worden ist, sollte meiner Meinung nach nicht mehr als ein Viertel vom Neupreis kosten.
Aktuell sind die Kitesurf Gebrauchtmaterial Preise ziemlich im Keller und wenn man nicht unbedingt das neueste Material haben will, kann man immer wieder mit Vorjahreskitemodellen sehr gute Schnäppchen machen. Auch Testkites von Shops oder Herstellern werden oft zu einem sehr guten Kurs angeboten. Darüber hinaus findest du hier auf Facebook einen Kitesurf-Gebrauchtmarkt.
Bei der ersten Kitesurfausrüstung werden die meisten Fehler gemacht. Vor allen Dingen weil man Geld sparen will und noch keinen Überblick über die Modellvielfalt am Markt und die passenden Kites für Anfänger hat. Immer wieder erzählen mir Leute am Strand, dass sie mit Freestyle Kites begonnen haben, ja das ist auch möglich, aber wieso sollte man sich das Leben unnötig schwer machen, wenn es doch so einfach ist.
WICHTIG: Keine C-Shapes als Kitesurf Anfänger kaufen! Am besten man kauft einen Allround Kite des favorisierten Herstellers oder, falls so auf der Herstellerseite angegeben, einen Anfänger Kite.
Auch wenn das Angebot eines C-Kites noch so verlockend günstig klingt, es ist den Ärger zu Beginn der Kitesurf-Karriere nicht wert und du wirst bei weitem nicht so schnell voran kommen wiemit einem Anfänger Kite.
Hier erfährst du alles zur richtigen Kitesurf Anfänger Ausrüstung.
Gleich nach dem Kitekurs solltest du gar nicht alleine im Wasser üben. Nimm einen Kitekumpel mit, der zumindest weiß wie man einen Kite startet, landet und diesen gegebenenfalls auch bergen kann. Falls du keinen Kitebuddy hast, dann raten wir einen Kitespot aufzusuchen wo auch andere Kitesurfer sind. Wenn du zum ersten Mal an einem Kitespot bist, solltest du dich bei Locals nach den örtlichen Gegebenheiten erkundigen. Wo sind zB Felsen im Wasser, gibt es Besonderheiten am Startplatz oder sonstige Einschränkungen am Wasser. Falls du also mit erfahrenen Kitern am Spot sprichst und du bist alleine, dann bitte darum, dass diese ab und zu ein Auge auf dich werfen.
WICHTIG: Niemals bei ablandigem Wind mit dem Kite aufs Wasser gehen.
Solltest du dich beim ersten Mal mit dem Kite alleine am Wasser unsicher fühlen, dann lass es besser bleiben und mach noch einen Kitekurs.
Auch wenn Kitesurfer in manchen Situationen Vorrang gegenüber einem Segelschiff hätten, solltest du immer beachten dass ein Segelboot viel träger manövrieren kann als ein Kitesurfer. Darum solltest du dich aus eigenem Interesse von allem was größer ist als du fern halten und auf keinen Fall deinen Vorrang erzwingen.
Hier sind die wichtigsten Kitesurf Vorfahrtsregeln:
Aus gesetzlicher Sicht brauchst du keine Versicherung zum Kitesurfen. Die Praxis zeigt allerdings immer wieder, dass eine Versicherung hilft. Ausnahme: An manchen Kitespots in Italien ist das Vorweisen einer Kitehaftpflichtversicherung nötig um aufs Wasser zu dürfen.
Die Kitesurf-Haftpflichtversicherung deckt Schäden, die du während des Kitesurfens an Material von anderen (Leihmaterial) verursachst. Auch bei diversen Dienstleistungen wie Bootlifts (Gardasee, Comersee) ist es nötig eine Haftpflichtversicherung, welche Kiteunfälle abdeckt, vorzuzeigen.
Am besten du überprüfst auch ob deine Unfallversicherung Verletzungen, die von Kitesurfunfällen stammen abdeckt. Entweder findest du dies direkt in der Polizze, ansonsten kannst du auch bei deinem Versicherer anrufen. Einige Versicherungen sehen Kitesurfen als Extremsport und schließen diesen explizit aus.
Wenn du viel reist, dann kann auch eine Reiseversicherung Sinn machen, welche den Verlust, Beschädigung oder Diebstahl deines Kitesurfmaterials abdeckt.
Dies ist nicht nur abhängig von der Kitemarke, dem Modell, sondern auch von der Kitegröße. Das hört sich zwar kompliziert an, ist es aber gar nicht. Viele Hersteller geben in den letzten Jahren den perfekten Druck in der Nähe des Einlassventils an und so kann man mittels Manometer an der Kitepumpe schnell und richtig eruieren, ob man den Kite richtig aufgepumpt hat.
WICHTIG: Zuwenig aufgepumpte Kites erzielen kein gutes Flugverhalten und verbiegen sich vor allen in böigen Windbedingungen. Der korrekte Druck im Kite bringt dir mehr Spaß beim Kitesurfen, nützt deinen Kite gleichmässiger ab und lässt diesen dadurch länger leben. Wer seinen Kite zu hart aufpumpt, riskiert dass der Kite platzt, wenn man diesen hart auf die Wasseroberfläche oder den Strand droppt.
Diese Frage ist nicht allgemein zu beantworten und kommt auf mehrere Variablen an. Folgendes ist dabei zu beachten:
Grundsätzlich gilt, umso schwerer der Kitesurfer, umso größer der Kite. Umso größer das Kiteboard, umso kleiner der Kite. Ein größeres Board hilft bei wenig Wind mehr als ein größerer Kite. Umso kleiner Kiteboard und Kite umso mehr Spaß macht das Kitesurfen, da das Material schneller auf Lenkbefehle und Manöver reagiert. Bestimmte Kitemodelle erfüllen bestimmte Anforderungen der jeweiligen Klientel. Ein Wavekite dreht zB schnell, ist aber nahezu drucklos in den Turns. Ein C Kite hat powervolle Turns und baut nach einem unhooked Sprung Power ab und gibt dem Kiter einen Moment Zeit um wieder einzuhaken und weiter zufahren. Ein Freeride Kite hat meist ein gutes Lowend und kommt mit Böen gut zurecht.
Die Spotbedingungen kommen in Bezug auf die Kitegröße ebenfalls zum Tragen. Hat man bei Flachwasser recht wenig Widerstand, so wird man bei kabbeligen Bedingungen oder bei Wellen am Meer immer einen etwas größeren Kite benötigen.
Und zu guter letzt sind die Skills des Kitesurfers einer der Hauptgründe welche Kitegröße schlussendlich gewählt wird. Viele Hersteller erwähnen bei den jeweiligen Modellen die Windrange, dies kann als Richtwert herangezogen werden.
Dies ist eine ähnliche Gretchenfrage wie mit der Kitegröße. Auch hier kommt es auf dieselben Variablen wie oben erwähnt an. Darüber hinaus muss man hier auch überlegen, ob man das Kiteboard mit Boots fahren will oder mit Straps. Fährt man mit Boots, verliert man 1 bis 2 Knoten Lowend. Hier spielt beim Modell vor allen die Rockerlinie, also die Biegung des Boards, eine ausschlaggebende Rolle. Will man früh angleiten ist eine geringe Rockerlinie von Vorteil, allerdings liefert diese für Freestyle oder Wakestyle zu wenig Pop.
Es kommt also auch darauf an welchen Style man fährt und was man mit dem Material machen möchte. Am besten man testet hier ausgiebig. Wenn es darum geht der erste am Wasser zu sein, dann sollte man sich eine große Door kaufen, diese haben eine gerade Kante und keinen Rocker, damit gleitet man am frühesten an. Wer bereits etwas erfahrener ist, der sollte sich die Option eines Kitefoils überlegen, denn nichts geht früher und macht mehr Spaß bei Leichtwindbedingungen.
Wenn du dir die oben genannten Punkte durchgelesen hast und dir zu Herzen nimmst, dann werden wir uns bald irgendwo am Wasser sehen. Kitesurfen ist mit dem heutigen Material zwar sehr sicher geworden, allerdings besteht nach wie vor ein Restrisiko. Beschäftige dich auch mit dem Wetter und dem Wind an deinen Kitespots, vor allem Wetter ist ein lokales Phänomen und wird oft in der Beurteilung der Bedingungen vernachlässigt. Du solltest immer wissen was zu tun ist, wenn der Wind plötzlich auffrischt und deine Ausrüstung nicht mehr zur Windstärke passt. Wir wünschen dir allzeit viel Spaß am Wasser!
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