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Langebaan: Kitesurfen und Stand Up Paddeln in der Flachwasser-Lagune nahe Kapstadt

Langebaan Südafrika Windtown Kitesurfer Hotel

Kapstadt ist das Kitesurf-Mekka in Afrika, aber durch den starken Wind, die zum Teil sehr hohen Wellen und das kalte Wasser auch anspruchsvoll und nicht für Jedermann geeignet.

Nur etwas über eine Stunde nördlich von den Kitebeaches in Blouberg befindet sich die Flachwasser-Lagune von Langebaan, die perfekt für Anfänger, Flachwasser-Liebhaber und auch bei No-Wind für Stand Up Paddler geeignet ist. 

Wir wurden für zwei Nächte ins Windtown Lagoon Hotel eingeladen, um die Spots rund um die Lagune und den West Coast National Park zu erkunden.

 

Viele Kitesurfer, die zum Kitesurfen nach Kapstadt kommen, machen Tagesausflüge nach Langebaan, das über die Straße "R27" einfach erreichbar ist, um auch mal im Flachwasser zu kiten oder mal eine Boardshort-Session zum Beispiel in Shark Bay machen können. 

Anreise nach Langebaan mit Stop im West Coast National Park

Langebaan ist einfach zu erreichen, aber es gibt zwei Wege, wobei wir bei der Hinfahrt den landschaftlich spektakuläreren Weg über den West Coast National Park gewählt haben. 

Ca. 20 Minuten vor Langebaan befindet sich links die Einfahrt zum West Coast National Park - die Einfahrt ist gut ausgeschildert. Man bezahlt 80 Rand Eintritt pro Person und kann den ganzen Tag im Park verbringen, der ein paar coole Möglichkeiten bietet. Im West Coast National Park kann man auf über 27.000 Hektar Land viele Tiere beobachten. Gerade wenn man keine Safari macht, kann man einen Ausflug zur Lagune mit einigen Tierbeobachtungen verbinden. Wir hatten das Glück und haben neben vielen Straußen, verschiedenen Antilopen-Gattungen, Schildkröten, einem Grey Mongoose auch eine der gefährlichen Cape Cobras gesehen. Bei der Einfahrt in den Park erhält man einen Flugzettel, auf dem die Tiere abgebildet sind, die man im Park sieht. Die Cape Cobra war ebenso abgebildet und ist durch die braun-orange Färbung gut erkennbar. Die Schlange hat gerade die Straße überquert, als wir mit dem Auto langsam auf sie zugefahren sind. Genauso schnell war sie aber auch wieder weg. 

Im Anschluss sind wir die Straße bis zum View Point von Tsaarbank gefahren. Dort ist man schon wieder am Atlantik und kann die tosenden Wellen beobachten, die auf den Steinen brechen. Übrigens ist das ein toller Platz zum Grillen, es gibt gemauerte Grills, die man benutzen kann. Auf der anderen Seite an der Lagune befindet sich das wunderschöne Kraalbaai, das uns komplett verzaubert hat. Die Lagune ist hier türkisblau mit weißem Sandstrand und das Wasser ist perfekt zum Stand Up Paddeln und Baden, denn es ist angenehm warm. Perfekt, wenn man sich mal vom kalten Wasser in Kapstadt erholen möchte. Unter der Woche ist an den Stränden von Kraalbaai fast nichts los, am Wochenende kann es schon mal voller werden, denn Langebaan ist ein beliebtes Wochenend-Ausflugsziel der Kapstädter. Auch wenn in Kraalbaai ein kleines Lüftchen weht - Kitesurfen ist hier nicht erlaubt. 

Wir können euch eine Fahrt durch den West Coast Nationalpark nur ans Herz legen, denn der Park hat einiges zu bieten. Man kann übrigens auch mit dem Rad durchfahren oder eine Wanderung auf den gekennzeichneten Wanderrouten unternehmen.

Ein Mietauto ist in Langebaan Pflicht, ansonsten verpasst man viele Highlights in der Umgebung und auch der Flughafen von Kapstadt befindet sich 1,5 Stunden entfernt, sodass ihr schon für die Anreise nach Langebaan ein Auto benötigt.

Die Kitespots in Langebaan: Kitesurfen in Shark Bay

Wenn du den West Coast National Park vor Langebaan wieder verlässt, dann befindet sich gleich auf der linken Seite der Kitespot "Shark Bay". Auf dem unbewachten Parkplatz über der Lagune kannst du dein Auto kostenfrei parken und über einen Steg zum Strand hinuntergehen. Der Sandstreifen in Shark Bay ist sehr schmal und zum Aufbauen ist nicht extrem viel Platz. In Shark Bay ist der Wind meist etwas schwächer als am Mainbeach. 

Die Lagune schimmert hier ebenso in türkisblau, es gibt einen großen Stehbereich und das Wasser ist auch wärmer als am Mainbeach. Klingt eigentlich sehr gut, aber dadurch, dass am Mainbeach das private Schulen untersagt ist, weichen alle Anfänger und Aufsteiger nach Shark Bay aus. An manchen Tagen ist der Stehbereich komplett überfüllt, sodass es gefühlt wenig Spaß macht. Weiter draußen ist es aber dann perfekt. Durch den etwas schwächeren Wind ist Shark Bay auch bei nichtkitender Begleitung beliebt und auch das Wasser eignet sich besser zum Baden und Planschen.

Allerdings ist Shark Bay der Tide mehr ausgesetzt als der Mainbeach, darauf solltest du achten. Bei Low Tide ist es oftmals zu wenig Wasser zum Kitesurfen. In Shark Bay brauchst du übrigens keine Angst vor Haien haben, denn es handelt sich hier um ungefährliche Sandhaie, die sofort das Weite suchen oder sich im Sand vergraben, wenn sie gestört werden. Wir haben einen Sandhai gesehen, aber er hat sich recht schnell davon gemacht. Infrastruktur gibt es in Shark Bay übrigens keine, Toiletten und Restaurants sucht man vergeblich. 

Die Kitespots in Langebaan: Kitesurfen am Mainbeach

Von Shark Bay aus fährt man wenige Minuten durch den gemächlichen Ort Langebaan um den Haupt-Kitespot Mainbeach zu erreichen. Rund um den Kitespot gibt es Parkplätze, Geschäfte, Restaurants, Kiteshops, Kiteschulen und Unterkünfte. Das ist also die geschäftigste Gegend von Langebaan. Direkt am Spot gibt es auch Toiletten und wenn Langebaan nicht gerade von einer Dürre wie gerade jetzt betroffen ist, gibt es auch eine öffentliche Dusche. 

Am Mainbeach dürfen nur die Kiteschulen unterrichten, es darf niemand privat unterrichten. Es gibt einen großen Aufbaubereich, der den Kitestrand vom "normalen" Strand abtrennt, wobei sich an starken Windtagen nur wenige Menschen am Strand befinden, da der fliegende Sand unangenehm sein kann. Trotzdem solltest du auf jeden Fall die lokalen Regeln akzeptieren und einhalten und nur dort aufbauen, starten und kiten, wo es auch erlaubt ist. 

Am Einstieg des Kitesurfspots tummeln sich relativ viele Schüler und es ist etwas crowded, deshalb am besten gleich weiter raus fahren und sich nicht zu lange am Ufer aufhalten. Hier donnern schon mal die Anfängerkites ins Wasser oder auf den Sand. Wenn unterricht wird, gibt es auch ein Rettungsboot, das die Anfänger wieder abholt bzw. auch Leuten, die sich selbst nicht mehr zum Ufer retten können, hilft. Der Stehbereich ist weitaus kleiner als in Shark Bay, aber man kann auch bei Lowtide kiten gehen. 

Der Mainbeach ist jedoch nicht nur bei Anfänger beliebt, sondern auch bei Kitefoilern und Freestylern. Mit dem Foil kannst du die vorgelagerte Insel Schaapen Island, die sich ca. 200-300 Meter vom Mainbeach entfernt befindet, locker umrunden. Für Kitefoiler ist der Wind meist um die Mittagszeit am besten, außerdem sind zu dieser Uhrzeit kaum Kitesurfer im Wasser und man hat die Lagune praktisch für sich alleine.

 

Auf halber Höhe der Insel gibt es eine kleine Bucht mit absoluten Flachwasser und dort toben sich die Freestyler gerne aus. Rund um die Insel sind einige Robben im Wasser und so kannst du beim Kitesurfen immer wieder Robben sehen. Die Insel wird von vielen Vögeln bewohnt und es stinkt daher immer mal ziemlich. 

Zwischen der Insel und dem Festland ist die Strömung recht stark und Flussähnlich. Achte also darauf, dass du ziemlich schnell abgetrieben werden kannst, wenn dir dein Kite ins Wasser fällt. Alles in allem ist das Wasser zwischen Festland und Insel ziemlich kabbelig. 

Gefühlt ist das Wasser am Mainbeach kälter als in Shark Bay - du solltest auf jeden Fall einen langen Neopren einpacken. 

Der Wind ist stärker als in Shark Bay, weil er durch einen Düseneffekt beschleunigt wird. Außerdem gibt's eine lokale Thermik und die sorgt dafür, dass es in Langebaan manchesmal Wind gibt, wenn in Kapstadt kein Southeaster weht. Die Hauptsaison geht von Mitte November bis Ende Februar, wobei man auch im März und schon ab Mitte Oktober viele gute Kitetage erwischen wird. Man spricht in Langebaan von einer Windwahrscheinlichkeit von über 80% in der Hauptsaison. Der Wind beginnt meist um die Mittagszeit und wird gegen 15-17 Uhr am Stärksten. Meist weht der Wind sideshore bis sideoffshore.

Am Mainbeach liegt die Wassertemperatur bei ca. 16 bis 18 Grad und in Shark Bay um die 22 bis 24 Grad.

 

Über Weihnachten und Silvester ist Langebaan voll bis auf das letzte Zimmer, wenn du zu diesem Zeitraum dorthin reisen willst, solltest du dich rechtzeitig um ein Zimmer kümmern. 

Das Windtown Lagoon Hotel in Langebaan - Perfekt für Kitesurfer

Während unseres dreitägigen Aufenthalts in Langebaan haben wir im Windtown Lagoon Hotel übernachtet, das sicher die hochwertigste Unterkunft für Kitesurfer in Langebaan ist. Es gibt viele Appartements, aber nur wenige Bed & Breakfasts oder Hotels in Langebaan.

Das Windtown Lagoon Hotel ist recht klein, familiär. und liegt nur 200 Meter vom Mainbeach entfernt. Das Auto kannst du also getrost stehen lassen und zu Fuß zum Kitespot gehen. Um den windgeschützten Innenhof mit Pool befinden sich die Zimmer und auf der anderen Seite das Restaurant mit Rezeption und Bar. Da alle Zimmer zum Innenhof gerichtet sind, ist es in den Zimmern ruhig und man hört nichts von der Straße. Man kann übrigens mittels Schild an der Zimmertür festlegen, ob das Zimmer gereinigt werden soll oder nicht. Bis jetzt hatten wir nur ganz selten eine Klimaanlage in unseren Unterkünften und Appartements rund um Kapstadt. Die Zimmer im Windtown Lagoon Hotel verfügen über eine Klimaanlage, die wir in der ersten Nacht auch kurz genutzt haben, denn es hatte tagsüber sage und schreibe 39,5 Grad. 


Auf das Kitesurf-Klientel wird hier gut geachtet - es gibt im Außenbereich Duschen und einen separaten Eingang für Kitesurfer. Vor jedem Zimmer befindet sich ein Kasten für die Aufbewahrung des Kiteequipments und genügend Platz zum Trocknen von Neoprens und Trapezen. 

 

Für Anfänger und Aufsteiger gibt es eine eigene hausinterne Kiteschule und einen North-Shop. Im Shop kann auch Material ausgeliehen werden. Die Kiteschule organisiert auch regelmäßig Downwinder und verschiedene Kite-Events. Für No-Wind Tage gibt es auch genügend SUP's und Kayak im Verleih. 

 

Wir finden das Windtown Hotel auch perfekt, wenn Kitesurfer und Nicht-Kiter zusammen reisen. Die Poolarea ist gepflegt, windgeschützt und man kann hier toll relaxen. Außerdem gibt es mit dem West Coast National Park, verschiedenen Game Lodges, Bike- und Wanderstrecken eine Vielzahl an Alternativen rund um das Hotel. Ein Ausflug ins das beschauliche Dörfchen Paternoster können wir ebenfalls empfehlen. An mehreren Wochentagen wird Morgen-Yoga auf der Dachterrasse angeboten, perfekt um in den Tag zu starten oder um mit einer Spa-Behandlung im Wellnessbereich weiterzumachen.  

 

Das angeschlossene Restaurant "Breeze" bietet vom Frühstück über Mittagessen bis zum Dinner eine nette Auswahl an Gerichten. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass wir von den anderen Restaurants an der Strandpromenade nicht sehr überzeugt wurden. Das Pearly's ist ok, aber das Driftwoods war wirklich eine Riesenenttäuschung. Die abwechslungsreichste und gesündeste Küche gibt es definitiv im Breeze im Windtown Hotel. Das Restaurant kann man auch als Nicht-Hotelgast besuchen. 

Langebaan ist kein Partyort, sondern ein gemütlicher Surferort mit Surfer Feeling, Palmen und warmem Wasser. Für alle, die eine Flachwasser-Lagune suchen, weil sie Anfänger, Foiler oder Freestyler sind, ist Langebaan immer eine gute Wahl. Das Flachwasser ist auch für alle anderen eine willkommene Abwechslung zu den Wave-Kitespots in Kapstadt. 

Die Rückfahrt von Langebaan nach Kapstadt

Wie fast überall in Südafrika, sollte man auch die R27 nur am Tag befahren. Und das nicht, weil die Straße so gefährlich ist, sondern weil es in Südafrika viele Tiere gibt, die nachts die Straße kreuzen können und die du lieber nicht auf der Windschutzscheibe haben möchtest. Am besten fährst du in der Hochsaison spätestens gegen 19:00 wieder los Richtung Kapstadt, dann hast du während der Fahrt auch noch den Blick auf einen fantastischen Sonnenuntergang.

 

Die R27 ist einspurig, aber auf Überlandfahrten gibt es in Südafrika ein paar Grundsätze, die von fast allen eingehalten werden. Wenn du langsamer fährst und siehst, dass jemand überholen möchte, fährst du weiter links auf dem Pannenstreifen weiter, sodass derjenige gefahrlos überholen kann. Du solltest natürlich nur am Pannenstreifen fahren, wenn du das ebenso gefahrlos machen kannst. Wenn du überholt wurdest, fährst du wieder auf die normale Spur, der Überholende wird es dir mit einem kurzen Aufblinken der Warnblinkanlage danken und du sagst "bitte, gerne", indem du einmal aufblendest. 

 

Wenn du mehrere Tage in Langebaan verbringst, kannst du schon früher losfahren und auf der Fahrt nach Kapstadt die netten Orte Yzerfontein und Grotto Bay besuchen. Yzerfontein ist ein Wavekitespot, aber wir haben es leider noch nie geschafft, dort zu kiten. 

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