[Das Foilset wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt.] Das erste Jahr auf dem Kitefoil war ich mit dem Levitaz Transformer Board und dem Element Flügel unterwegs. Zugegeben: dieses Setup hat mich ein wenig gefordert und deshalb war ich auch überaus froh, als Levitaz für diese Saison den Cruizer Flügel auf den Markt gebracht hat. Der Flügel ist um Welten einfacher zu fahren und ideal für Kitefoil Anfänger. Wie bereits das eine oder andere Mal erwähnt, fahre ich nicht ausschließlich Kitefoil, sondern bin ebenso gerne mit dem Twintipp oder einem Directional Board unterwegs, je nachdem an welchem Spot ich bin und welche Bedingungen vorherrschen. Aus diesem Grund wird es wohl noch eine Zeit lang dauern bis ich richtig gut auf dem Kitefoil werde.
In dieser Saison habe ich aber nicht nur den Flügel gewechselt, sondern bin auch vom Levitaz Transformer Board auf das EXO Board umgestiegen. Ich halte das Transformer Board für ein tolles Kitefoil Anfänger Board um zu Beginn ins Fahren zu kommen und in den ersten Monaten auch Sicherheit bei Touchdowns und ähnlichen Manövern zu bekommen, doch in weiterer Folge wollte ich ein kleineres Board zum Kitefoilen haben. Und nachdem ich für die Welle ein separates Waveboard habe und auch hier keine Kompromisse eingehen will, musste das Transformer Board dem Levitaz EXO weichen. Die Platzersparnis macht sich tatsächlich im VW Bus bemerkbar.
Das Levitaz Transformer Board ist perfekt für alle Kitefoil Beginner konzipiert. Es hat für ein Kitefoil Board relativ viel Volumen (25,7l), verzeiht durch die breite Nose und den Rocker Fehler und lässt dich selbst als Beginner Touchdowns ohne Stürze meistern. Darüber hinaus kann man das Transformer Board auch als Waveboard für kleine Wellen nutzen, es hat dafür auch eine Finnenaufnahme (Thruster Setup). Ich habe diese Möglichkeit nur einmal genutzt und kann nicht viel dazu sagen, aber immerhin die Möglichkeit besteht. Die Foil Aufnahme bei diesem Board ist fixiert und es besteht nicht die Möglichkeit den Mast mittels Slider anders zu positionieren, allerdings lassen sich die Fußschlaufen äußerst variabel positionieren und damit die Position des Fahrers je nach Vorlieben anpassen. Ich bin das Levitaz Transformer Board ausschließlich mit Fußschlaufen für den vorderen Fuß gefahren um mich bei einem drohenden Sturz schneller vom Board trennen zu können und dennoch eine gewisse Sicherheit beim Fahren zu haben.
Das Levitaz EXO Board im Vergleich zum Transformer Board ist ein komplett anderes Konzept, das Volumen ist viel geringer (16,8l), es hat auch keine Finnenaufnahme und ist somit ein reines Kitefoil Board. Vom Hersteller wird das EXO Board als Freeride/Freestyle/Strapless Board benannt und wird inklusive aller Schrauben, den Straps und einer Transporttasche geliefert. Äußerst positiv habe ich die separate Werkzeug- und Schraubentasche wahrgenommen.
Was mir gleich beim Auspacken aufgefallen ist, war das geringe Gewicht des Boards (3kg). Im Vergleich zu allen anderen Boards (Twintipp, Directional), die ich fahre ist dieses Board äußerst leicht. Das EVA Pad zieht sich über das gesamte Deck und bietet damit an jeder Stelle Grip und lädt zum Strapless fahren ein.
Das hat mehrere Gründe und manche davon haben noch nicht einmal mit dem Kitesurfen selbst zu tun. Zum einen benötigt ein größeres Board einfach mehr Platz im VW Bus, aber auch auf Flugreisen - nachdem wir ziemlich viel unterwegs sind, ist dieser Faktor für mich enorm wichtig. Ein weiterer Grund war auch, dass ich das Levitaz Transformer Board mit Finnen-Setup nicht an meinen bevorzugten Wavespots in Kapstadt zum Einsatz bringen konnte und somit ohnehin immer ein Waveboard dabei habe.
Darüber hinaus hatte ich das Transformer Board soweit im Griff, dass ich gerne einen Schritt weitergehen wollte und künftig nur mehr Strapless unterwegs sein möchte. Auch nach über einem Jahr Kitefoilen habe ich größten Respekt vor den Geschwindigkeiten und dem damit verbunden Risiko, wenn man die Füße bei einem Sturz nicht aus den Schlaufen lösen kann. Natürlich kann man auch mit dem Transformer Board Strapless fahren, aber das EXO Board mit dem EVA Deckpad ist wie dafür geschaffen.
Im Vergleich zum Transformer erscheint das EXO Board äußerst klein und leicht. Die Unterseite und die Rails sind auf Hochglanz poliert, damit erscheint das Board sehr hochwertig und sieht zudem schön aus. Leider sind die traumhaft schön lackierten Boardrails auch sehr anfällig für Kratzer, wie man sie bei einem Outdoorsport nicht verhindern kann. Doch damit das Board beim Transportieren geschützt ist, empfehle ich unbedingt eine Boardsocke oder ähnliches zu verwenden. Ich habe mir eigens dafür eine Boardsocke selbst gemacht, mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.
Subjektiv betrachtet war ich vom EXO Board von der ersten Sekunde an total begeistert. Das Board ist nicht zu groß, hat ein sehr hochwertiges Aussehen, ein Slider System um den Mast perfekt zu positionieren, ein EVA Pad über das gesamte Oberdeck, ein Kicktail um immer zu wissen wo der hintere Fuß steht und zudem ist es auch noch günstiger als das Levitaz Transformer Board.
Das erste Mal war ich dann am Comersee in Italien mit dem Exo Board unterwegs, doch es war nicht nur das erste Mal mit dem Levitaz Exo, sondern es war auch das erste Mal komplett Strapless mit dem Foilboard. Nachdem ich einige Strapless Erfahrung mit dem Directional Board habe, dachte ich, dass das Strapless Kitefoilen nicht so schwer sein kann. Und um ehrlich zu sein, es ist auch nicht besonders schwierig, einzig auf das Board zu kommen ist die größte Schwierigkeit.
Der Unterschied liegt darin, dass man das aufgekippte Board beim Starten ein wenig festhalten muss und im selben Moment mit der anderen Hand den Kite runterlenken muss um loszufahren. Bei meiner ersten Session hatte ich recht wenig Platz und zudem auch noch Wind an der untersten Grenze, das war weder optimal noch hilfreich, aber bereits nach wenigen Startversuchen hatte ich den Dreh raus und ab ging die Post.
Ich kann nicht genau sagen, ob es die Vorfreude auf das Board war oder ob das EXO Board tatsächlich so gut zu mir passt. Vom ersten Moment an auf dem Board im Schwebezustand fühlte ich mich wohl. Zusammen mit dem Cruizer Flügel, der bereits bei ganz wenig Geschwindigkeit in den Schwebezustand übergeht, habe ich für den Moment mein ideales Setup gefunden. Die geringe Größe des Boards verstärkt meiner Ansicht nach das Gefühl des Schwebens noch mehr. Das kleinere EXO Board macht das Handling im Vergleich zum Transformer Board für mich einfacher, durch das geringere Volumen lässt es sich beim Start leichter aufkippen, doch auch beim Fahren habe ich das Gefühl kein unnötiges Material mit mir spazieren zu fahren. Ich finde auf Anhieb jedes Mal aufs neue meinen idealen Stance und finde auf dem EVA Pad einen sehr guten Grip, zudem sich das Pad auch sehr gut anfühlt, wenn man länger darauf steht. Immer wieder lese ich davon, dass es mit derart kleinen Foilboards nicht möglich ist Touchdowns zu stehen, davor hatte ich auch insgeheim etwas Angst, da meine Skills auf dem Foilboard nach wie vor nicht besonders gut sind und es mir ab und zu passiert die Wasseroberfläche im Schwebezustand mit dem Board zu berühren. Doch auch in diesem Punkt hat mich das Levitaz EXO überrascht, natürlich bin ich kein extremer Speed Junkie und kann mich nicht mit den Racern messen, es gab dennoch einige Touchdowns mit guter Geschwindigkeit, die ich mit dem EXO gut abfangen konnte.
Durch ein kleineres Board vermindert sich selbstverständlich der Auftrieb und das merkt man ganz deutlich beim Losfahren. Ich für meinen Teil bin gerne mit dem Kitefoil bei wenig Wind unterwegs oder wähle den Kite in einer Größe, sodass ich eher unterpowered bin, aus. Oft wähle ich den Kites so klein, dass ich diesen am Himmel bewegen muss, damit er nicht abstürzt. Warum ich das mache? Unterwegs mit dem Kitefoil habe ich lieber zuwenig Druck als zuviel und zudem habe ich meist auf der Mitte des Sees etwas mehr Wind und dann passt die Kombination perfekt. Doch gerade in diesen Bedingungen macht sich ein kleines Foilboard beim Anfahren bemerkbar, man muss dann äußerst radikal den Kite in die Powerzone lenken oder gar loopen und einigermaßen sicher auf dem Board stehen um in diesen Bedingungen auf das Foilboard und so schnell wie möglich in den Schwebezustand überleiten zu können. Mir gelingt das schon ganz gut, allerdings ist das auf den Cruizer Flügel zurückzuführen, der wie weiter oben bereits erwähnt, äußerst wenig Geschwindigkeit verlangt um zu schweben.
Ebenso etwas schwieriger mit einem kleinem Foilboard wird der Richtungswechsel, wer so wie ich den Richtungswechsel noch nicht schwebend durchfahren kann, der muss einiges an Engagement mitbringen um den Richtungswechsel mit einem kleinen Board wie dem EXO zu lernen. Doch nichts ist unmöglich auch mir sind schon einige Wenden trotz des geringen Volumens gelungen und ich bin guter Dinge, dass ich den Richtungswechsel mit weiteren Sessions auch nicht mehr Durchfahren, sondern bald Durchschweben kann.
Ich hatte im vergangenem Sommer in etwa 10 Kitefoil Tage an Binnenseen in den von mir bevorzugten Leichtwind Bedingungen mit dem Levitaz Cruizer Flügel und dem EXO Board. Ich bin nach wie vor ziemlich begeistert von dem Board und würde es im Moment nur ungern tauschen. Ich würde sogar sagen, dass mir das Board soviel Spaß gemacht hat, dass ich mich intuitiv bei jeder Session verbessert habe und immer noch mehr Freude am Kitefoilen habe. Als nächste Destination steht bei uns Kapstadt auf dem Plan und ganz klar werde ich das Kitefoil auch ans Kap mitnehmen. Diesen Winter möchte ich mich auch in die Wellen wagen und womöglich nicht nur in unterpowereten Bedingungen unterwegs sein. Für mich steht lediglich fest, dass ich weiterhin Strapless unterwegs sein möchte.
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