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Fähre Kanaren: Mit Auto oder Camper auf die Kanarischen Inseln reisen

Camper auf Autofähre

Im Oktober 2020 haben wir uns eine Wohnung auf der kanarischen Insel Fuerteventura – genauer gesagt in Corralejo – gekauft. Wir lieben die Insel und haben geplant, hier während der nächsten Zeit drei bis sechs Monate pro Jahr auf der Insel zu verbringen. Bisher haben wir uns immer für einen Mietwagen entschieden, aber dieses Mal sind wir mit dem eigenen Auto per Fähre auf die Kanaren gefahren.

Ein Grund waren die mitunter exorbitant gestiegenen Preise für Mietwagen im Herbst 2021. Normalerweise bezahlt man für einen Mietwagen auf den Kanaren ca. € 80 bis € 100 pro Woche. Aufgrund der Corona-Krise haben die Mietwagen Anbieter einen Großteil der Autos verkauft, da die Urlauber ausgeblieben sind. 

Jetzt hat der Tourismus wieder deutlich angezogen, weshalb Mietwagen sehr knapp sind und den Preisen nach oben hin nahezu keine Grenzen gesetzt sind – sofern man überhaupt einen Mietwagen bekommt.

VG Wort Fähre Kanaren

Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, dieses Mal mit unserem eigenen Auto nach Fuerteventura zu fahren. Dadurch hatten wir auch die Möglichkeit, ein paar Dinge aus Österreich mitzunehmen, für die das Gepäck während einer Flugreise zu knapp bemessen ist zum Beispiel ein schwerer Hochleistungsmixer., einen Entsafter und hochwertige Bettwäsche. Vollbeladen sind wir Mitte Oktober in Österreich gestartet.

 

Für die ungefähr 2.800 Kilometer lange Fahrt nach Cádiz haben wir 4 Tage plus 2 Reservetage eingeplant, sollte etwas Unvorhergesehenes passieren oder wir sehr oft im Stau stehen. Die Fähre startet jeden Dienstag um 16:00 Uhr in Cádiz und legt zuerst in Lanzarote an und fährt dann über Gran Canaria und Teneriffa weiter, bis sie am Samstag in Fuerteventura anlegt und wieder zurück nach Cádiz fährt. Wir sind bis Lanzarote gefahren und haben dann eine der Fähren von Lanzarote nach Fuerteventura genommen, die nur 30 Minuten benötigen.

Cadiz bei Nacht

Mit der Fähre auf die Kanaren: Die Fahrt von Österreich nach Cádiz

Während unserer Fahrt nach Cádiz haben wir immer in Hotels oder Bed & Breakfasts übernachtet. Da wir auf der Strecke keinen Halt für Sightseeing oder Ähnliches einlegen wollten, haben wir darauf geachtet, dass wir Unterkünfte in der Nähe der Autobahn wählen, sodass wir am nächsten Tag schnell wieder weiterfahren können. Wichtig war uns auch ein sicherer Parkplatz, da unser Auto komplett vollgeladen war und wir nur unsere privaten Wertsachen mit auf das Zimmer nehmen konnten.

Wir hätten mehrere Strecken wählen können, die ungefähr gleich lang sind und sich auch zeitlich nicht viel nehmen.

 

Variante 1: von Mondsee über München nach Stuttgart über Lyon bis Montpellier und dann über Barcelona und Valencia nach Cádiz.

Diese Variante kam für uns nicht in Frage, da wir in und um Stuttgart schon mehrmals für Stunden im Stau standen und keine Lust hatten, dies zu wiederholen. Die Strecke ist uns irgendwie unsympathisch, deshalb haben wir uns für eine andere entschieden.

 

Variante 2: Von Mondsee über München nach St. Gallen, dann weiter über Zürich bis nach Genf und Montpellier und dann in Spanien dieselbe Strecke wie bei Variante 1.

Bei dieser Variante hätten wir eine Übernachtung in der Schweiz einlegen müssen und die Schweiz ist uns einfach zu teuer.

 

Variante 3: Von Mondsee über Innsbruck nach Piacenza nach Nizza, entlang der französischen Mittelmeerkünste bis nach Barcelona, dann weiter über Valencia nach Alicante und von dort nach Cádiz. Wir haben uns für diese Variante entschieden, da wir lieber in Richtung Italien fahren. Wenn wir die Chance haben, ein bisschen Zeit in Italien zu verbringen und sei es nur für die Fahrt, dann wählen wir diese Variante.

 

Bei allen drei Varianten musst du mit Mautgebühren rechnen. Wie hoch die Mautgebühren sind, kannst du dir bei diversen Mautrechnern berechnen lassen. In Spanien ist der Großteil der mautpflichtigen Strecken mit September 2021 aufgehoben worden und wir mussten auf unserer Strecke keine Maut in Spanien bezahlen. An den Autobahnen stehen zwar noch die Mauthäuschen, aber man kann einfach langsam durchfahren.

Essen in Cadiz

Unseren ersten Stopp haben wir in Piacenza eingelegt und dort in einem Hotel nahe der Autobahn übernachtet. Die Fahrt hat sich etwas in die Länge gezogen, da wir auf der italienischen Autobahn ca. 1 Stunde durch Stau und zähflüssigen Verkehr verloren haben. Übernachtet haben wir im Best Western Park Hotel in Piacenza, das sehr gut gelegen ist.

 

Am nächsten Morgen ging es gleich frühmorgens weiter in Richtung Savona und dann entlang der Côte d'Azur bis nach Narbonne. Diesen Autobahnabschnitt können wir gar nicht leiden. Die Autobahn ist ziemlich eng, hektisch, alle drängeln und fahren sehr chaotisch. Vor allem rund um Nizza und Cannes kostet dieser Abschnitt ziemlich viele Nerven und ist für uns insgesamt der unangenehmste, den wir in Frankreich bisher gefahren sind. Nach Marseille wurde es etwas entspannter und wir waren nach diesem anstrengenden Tag ziemlich froh, unsere Unterkunft auf einem kleinen Weingut (Domaine Beaupré) in Narbonne zu beziehen. Hier war es wirklich wunderschön – schade, dass wir keine Gelegenheit hatten, die Umgebung zu erkunden.

 

Am nächsten Tag fuhren wir von Narbonne in Richtung Spanien, vorbei an den bekannten Kitespots rund um Leucate und Empuriabrava. Der dritte Tag unserer Fahrt war ein Samstag und auf den Autobahnen war wenig los. Vorbei an Barcelona und den tausenden Orangenplantagen bis nach Valencia war es recht ruhig auf den Straßen, nur rund um Valencia war etwas mehr los. Unseren Übernachtungsstopp haben wir in Alicante eingelegt. Für die Strecke zwischen Barcelona und Valencia haben die die Autobahn durch die Berge gewählt und die Strecke war außerordentlich schön und vor allem waren wir nahezu die einzigen, die diesen Streckenabschnitt gewählt haben. Übernachtet haben wir im Hotel NH Alicante, das auch sehr gut gelegen ist, wenn man von der Autobahn runter und am nächsten Tag wieder schnell rauf möchte. (5 Minuten entfernt vom Hotel gibt es übrigens ein fabelhaftes (veganes) Restaurant names „Falafelmania“. Die Betreiber sind supersympathisch und das Essen war fantastisch! 

veganes Essen während roadtrip

Der letzte Streckenabschnitt führte uns von Alicante über Granada bis nach Cádiz. Es war Sonntag und dieses Mal waren wir frühmorgens ebenfalls die einzigen auf der Strecke und nur vereinzelt waren andere Autos auf der Straße zu finden. Das Wetter war ebenfalls schlecht mit leichtem Regen, sodass viele Spanier den Sonntag wohl zu Haus verbracht haben. So sind wir ohne Probleme, Staus oder andere Hürden gemütlich am Sonntagnachmittag in Cádiz angekommen. Hier haben wir uns ebenfalls für zwei Tage in Hotel Occidental Cádiz in der Nähe des langen Sandstrands eingemietet und konnten so am Dienstagnachmittag gemütlich auf die Fähre fahren.

 

Wir sind schon mit einigen Fähren gefahren, aber noch nie war ein Hafen so schlecht ausgeschildert wie in Cádiz. Da wir das Schiff schon sehen konnten, sind wir in diese Richtung gefahren, aber ausgeschildert war es nicht. Um ca. 14:00 Uhr begann das Einschiffen, aber erst gegen 17:00 hat die Fähre schließlich den Hafen verlassen. Zu unserem Reisezeitpunkt im Oktober 2021 waren 3G (Geimpft, Genesen, Getestet) und die Anmeldung mittels spanischem Einreiseformular verpflichtend für die Reise mit der Fähre, aber kontrolliert wurde unser Impfnachweis nicht. 

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Mit der Fähre von Cádiz nach Lanzarote

Auf der Strecke von Cádiz auf die Kanaren fährt Trasmediterránea mit dem neu renovierten Schiff Ciudad de Valencia. Wir haben die Fähre allerdings über Ferryhopper gebucht, da der Ticketpreis etwas günstiger war als be Trasmediterránea selbst und wir mit dem Customer Support von Ferryhopper schon mal sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

 

Wir haben uns für eine Doppelkabine entschieden, da wir auf der 27-stündigen Fahrt nicht auf den unbequemen Sesseln im öffentlichen Bereich schlafen wollten. Die Kabine war recht teuer, aber auch im Nachhinein waren wir sehr froh darüber, ein eigenes Bett und Badezimmer zu haben. Obwohl die Fahrt sehr ruhig verlaufen ist und kaum Seegang war, ging es vor allem mir (Melanie) nicht so gut. Mir war ziemlich mulmig und etwas schwindlig, sodass ich die meiste Zeit im Bett verbracht habe, denn liegend ging es mir besser.

Die Kabinen sind zweckmäßig eingerichtet und das Schiff wurde erst vor kurzem renoviert. 

Im Ticketpreis enthalten ist auch die Verpflegung – in unserem Fall war ein Gutschein für das Abendessen und das Frühstück enthalten. Das Essen wird in Buffetform aufgebaut und da wir schon seit fast zwei Jahren vegan leben, wollten wir uns nicht darauf verlassen, dass es hier speziell für uns etwas gibt, deshalb haben wir uns schon vor der Abfahrt bei unserem spanischen Lieblingssupermarkt Mercadona eingedeckt. Prinzipiell hat das Essen am Buffet aber ganz gut ausgesehen.

 

Mit etwas mehr als zwei Stunden Verspätung sind wir um 21:30 im Hafen von Arrecife auf Lanzarote eingelaufen und haben dadurch die letzte Fähre nach Fuerteventura verpasst, die ab Playa Blanca fährt. Also nochmal eine Nacht in einem Hotel auf Lanzarote übernachten! Das war gar nicht so einfach, da es schon ziemlich spät war und es auf Lanzarote eher All-Inclusive Hotels gibt. Wir mussten also ein Hotel mit 24h Rezeption wählen und sind im Hipotel La Geria in Puerto del Carmen gelandet. Nach einer kurzen Nacht haben wir die Fähre von Playa Blanca nach Corralejo genommen und sind nach nur wenigen Fahrminuten endlich in unserer Wohnung eingetroffen.

Lanzarote Hafen bei Sonnenaufgang

Mit der Fähre auf die Kanaren: Tipps und Hinweise

Wenn du mit der Fähre auf die Kanaren fahren möchtest, kannst du entweder ab Cádiz oder Huelva fahren. Beachte bitte, dass die Fähre ab Cádiz nur einmal pro Woche fährt und du deshalb deine Abfahrt genau planen musst. Erster Anlaufpunkt auf den Kanaren ist Lanzarote – Fuerteventura ist die letzte Station der Reise und die Fähre legt dort erst am vierten Tag an. Wenn du also mit der Fähre nach Fuerteventura möchtest, fährst du am besten bis nach Lanzarote und nimmst dann die Fähre von Playa Blanca nach Corralejo. Beim Zurückfahren ist Fuerteventura die letzte Station auf den Kanaren vor der Rückfahrt nach Cádiz. Die Fähre fährt sozusagen einmal im Kreis rund um die Kanarischen Inseln. Zwischen den Inseln kannst du dich ebenfalls mit kleineren Fähren ganz einfach bewegen, denn die Fährverbindungen zwischen den Inseln sind ausgezeichnet ausgebaut.

 

Du hast die Möglichkeit nur ein Fährticket für eine Person zu kaufen – da ist aber noch kein Fahrzeug und keine Kabine enthalten. Lass dich also nicht von günstigen Ticketpreisen ab € 150,- täuschen. Dieser Preis gilt nur, wenn du ohne Fahrzeug reist, keine Kabine nimmst und auf einem der Sessel im öffentlichen Bereich schläfst.

Für zwei Personen mit Fahrzeug und Doppelkabine liegt der Preis irgendwo zwischen € 800,- und € 1.100 – je nach Fahrzeuggröße, Auslastung, Buchungszeitraum usw. 

Auto mit Boardbags auf dem Dach

Die Gutscheine für die Verpflegung holst du dir bei der Rezeption an Bord direkt ab. Wenn du dich mit einer speziellen Ernährungsform ernährst, solltest du dir eigene Verpflegung mitnehmen. Es gibt nur das Buffetrestaurant und ein Café und eine Bar mit Snacks sowie den Zollfrei-Bereich mit Süßigkeiten. Es gibt kein Restaurant, wo du dir eine À la carte Mahlzeit bestellen kannst.

Plane vor deiner Abfahrt noch einen Tag in Cádiz ein. Die Altstadt ist wirklich sehr schön und es ist entspannter, wenn du nicht gestresst auf die Fähre musst.

 

Unserer Erfahrung nach schwanken die Fährpreise nicht extrem (außer am Ferienanfang und -ende). Wir haben Ende Juli für Mitte Oktober gebucht und der Preis war bis kurz der Abfahrt nahezu unverändert. Wir haben wie schon oben erwähnt, direkt über Ferryhopper gebucht, weil wir den schnellen Support schätzen, falls man doch mal etwas benötigt. Übrigens ist es auf der Fähre „Ciudad de Valencia“ möglich, Hunde mitzunehmen, sie müssen allerdings während der Fahrt im Hundekäfig bleiben. Du kannst den Hund jedoch holen und im abgesperrten Bereich mit ihm spazieren. Es gibt auch eine kleine Anzahl an Hundekabinen, die müssen allerdings vorab gebucht werden und sind wohl sehr beliebt. (Da unserer Freunde auf derselben Fähre mit uns gereist sind und sie einen Hund dabeihatten, haben wir die Infos von ihnen erhalten.) 

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Lohnt es sich mit der Fähre auf die Kanaren zu fahren?

Das kommt darauf an! Viele Menschen überwintern auf den Kanarischen Inseln und bei den aktuellen Preisen für Mietautos kann es sich lohnen, mit dem eigenen Auto auf die Kanaren zu fahren. Die Strecke von Österreich oder Deutschland nach Cádiz ist schon sehr lange und wir fahren meist nicht länger als 8 Stunden pro Tag, weshalb wir eine Mindestanzahl von 4 Tagen für die Strecke eingeplant haben. Für einen Urlaub lohnt sich die weite Anfahrt nicht, da du fast eine Woche mit Auto und Fähre unterwegs bist, bis du die Kanaren erreichst. Die Fahrt mit der Fähre ist auch nicht ganz günstig und die Flieger sind meistens viel preiswerter.

 

Für uns hat es sich gelohnt, mit der Fähre auf die Kanaren zu fahren, da wir unser altes Auto aus Österreich importieren und hier lassen, sodass wir während unserer Aufenthalte keinen Mietwagen benötigen. 

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