[Blogbeitrag von Melanie] Ich selbst würde mich als sehr ängstliche Person bezeichnen. Schon als Kind war ich nicht gerade als besonders mutig verschrien und habe nie als erste "Hier" gerufen, wenn es darum ging auf einen hohen Baum zu klettern oder um mich bei anderen Mutproben zu beweisen.
Ich bin ein Kopfmensch und bevor ich etwas mache, denke ich immer über die schlimmsten Konsequenzen nach, die dieses Tun für mich haben könnte. "Wenn ich auf den Baum klettere, könnte ich runterfallen und mir was brechen!"
In den letzten Jahren habe ich mich öfter mit meinen verschiedenen Ängsten beschäftigt und dabei festgestellt, dass manche Ängste rational sind und manche einfach nicht. Angst vor etwas zu haben
ist prinzipiell nichts Schlechtes, denn sie schützt uns auch und lässt uns nachdenken. Angst behindert uns aber auch und verwehrt uns vielleicht die tollsten Erlebnisse. Aber wer wie ich sehr
ängstlich ist, der weiß, dass alles leichter gesagt als getan ist.
Juergen ist so ziemlich das Gegenteil von mir und hat nur vor sehr wenigen Sachen Angst. Er verfällt auch nicht in Panik, wie ich es gerne machen und probiert so ziemlich alles aus. Und manchmal hält er mir auch den Spiegel vor Augen und versucht mir zu vermitteln, dass meine Angst jetzt ziemlich unbegründet ist.
Ich habe aber ehrlich gesagt auch selten das Verlangen nach einem Adrenalinrausch. Ich bin schon ein paar Mal mit einer Achterbahn gefahren, aber toll finde ich es nicht. Ich kann Adrenalinjunkies einfach nicht nachvollziehen. Für mich ist der Moment "Hoffentlich ist es bald vorbei!" vorherrschend und wenn ich einen Fallschirmsprung machen müsste, würde ich wahrscheinlich drei Tage nicht schlafen können und mir wäre dauernd schlecht.
Zum Glück keine Flugangst! Fliegen macht mir nichts aus und ich habe auch keine Angst davor. Hatte ich auch nie. Irgendwie war mir Fliegen nie unheimlich, ich fand die Flugzeugkabine auch nie zu eng oder hatte keine Panik vor einem Absturz. Am Fliegen macht mir nichts Angst. Da denke ich völlig rational an die Wahrscheinlichkeit wie oft ein Flugzeug abstürzt und wie selten ich fliege. Auto fahren ist weit gefährlicher.
Ich mache mir auch wenig Sorgen Opfer eines Terroranschlags zu werden, auch hier kann ich rational einschätzen, dass zum Beispiel die Chance einen Autounfall zu haben wesentlich höher ist als bei einem Terroranschlag ums Leben zu kommen. Trotzdem steige ich täglich in mein Auto ein - ich bin lange Jahre jeden Tag 40 Kilometer zur Arbeit und wieder zurück gefahren und mindestens zwei bis dreimal pro Woche stand ich im Stau, weil ein Autounfall irgendwo auf der Strecke passiert ist. Das hat mich aber nicht davon abgehalten, jeden Tag mit dem Auto in die Arbeit zu fahren.
Doch dann gibt es eine ziemlich irrationale Angst, die mich davon abhält in manche Länder zu Reisen und das sind Spinnen! Eigentlich mag ich Tiere sehr gerne, mit Schlangen habe ich auch keine Probleme (ich habe auch schon mal eine angegriffen), ich ekle mich nicht vor Käfern und auch Insekten machen mir großteils nichts aus. Ich muss keines der Tiere davon im Haus haben, aber ich habe kein Problem sie zu rauszutragen, wenn sie mal im Haus sind.
Aber was Spinnen in mir hervorrufen ist schlicht irrationale Panik und Todesangst. So sehr, dass ich gleichzeitig weinen, kotzen, davonlaufen und durchdrehen könnte.
Ich kann mich noch erinnern also ich so 13 Jahre alt war und in meinem Schlafzimmer eine wirklich große Spinne war. Ich bin für vier Tage ins Wohnzimmer gezogen, weil mein Vater die Spinne nicht finden konnte und sie sich gut versteckt hat. Schließlich hat er das halbe Zimmer auseinandergebaut und die Spinne hinterm Bett entdeckt. Zum Glück habe ich einen verständnisvollen Papa!!
Allerdings sind Spinnen jetzt auch nicht so selten, als dass man ihnen nie begegnen würde. In Europa habe ich keine Probleme, denn hier bleibt man zumindest vor den ganz großen Exemplaren verschont.
Aber wir reisen nicht nur innerhalb Europas, sondern auch außerhalb und da ist mir so manche Konfrontation mit einer Spinne nicht erspart geblieben.
Bei unserer ersten Reise nach Südafrika im Jahr 2012 hatten wir bei unserer Safari eine so genannte "Rainspider" in unserem Häuschen über dem Bett. Kurz zusammengefasst: Ich bin komplett ausgeflippt, nahezu hyperventiliert und wollte die restliche Nacht am liebsten im Auto verbringen. Die Rezeptionistin hat die Spinne netterweise entfernt. Ich überlege übrigens keine Sekunde, ob die Spinne giftig ist, das ist mir total egal. (Rainspiders sind nicht giftig.) Ihre bloße Anwesenheit bringt mich komplett aus der Fassung. Und ich weiß nicht mal warum.
Unser zweites Erlebnis war auf Kuba, als mir ein Kubaner eine Vogelspinne für ein Foto überreichen wollte. Ich habe ihn dann etwas aus der Fassung gebracht, als ich zum Weinen und Schreien angefangen habe und Juergen ihm etwas unsanft erklärt hat, dass wir wirklich kein Foto mit der Spinne auf meinem Kopf wollen, auch wenn die Spinne nicht giftig ist. Das Problem war nämlich, dass der Kubaner den Abstieg einen Aussichtsplattform mit seiner Spinne blockiert hat und wir wohl oder übel an ihm vorbei mussten. Ich hatte den Sprung aus fünf Metern Höhe von der Plattform tatsächlich in Betracht gezogen um einfach nicht an seiner Vogelspinne vorbei zu müssen.
Und nach diesen zwei Erlebnissen wurde es tatsächlich immer noch schlimmer. Plötzlich war mein einziger Gedanke bevor wir uns für ein Reiseziel entschieden haben: "Gibt es dort große Spinnen und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man einer begegnet." Wenn mir jemand von einer Reise erzählt hat, war meine dritte oder vierte Frage immer: "Gibt es dort auch große Spinnen und bist du einer begegnet?"
Ganz schlimm dabei ist, dass ich das Thema noch nicht mal googeln konnte, denn die unsensiblen Menschen, die Websites zum Thema "gefährliche Tiere in..." erstellen, müssen natürlich immer viele Fotos von Spinnen einbauen und mehr als einmal hätte ich den Laptop fast aus dem Fenster geworfen oder das Handy fallen gelassen. (Deshalb gibt es in diesem Beitrag natürlich auch kein Spinnenfoto! Ist aber auch nicht so, als hätte ich ein Spinnenfoto parat!)
Das Problem ist, ich konnte mich noch nicht mal online mit dem Thema "Spinnenphobie" befassen, da mir in den Suchergebnissen natürlich nur Spinnen angezeigt wurden. Selbst das Bild einer Spinne auf einer Website oder in einer Zeitung macht mich nämlich fertig.
2015 war ich dann soweit, dass ich mich dem Thema gestellt habe. Die Spinnenangst muss weg, schließlich will ich reisen und nicht jedes Mal vor dem Einschlafen alle Ecken des Zimmers nach Spinnen durchsuchen und mich angstvoll unter dem Moskitonetz verkrümeln und schlecht schlafen.
Eine Konfrontationstherapie kam für mich nie in Frage, ich hätte tagelang vorher nicht schlafen können und wäre sicher nicht hingegangen. Schließlich habe ich mich für eine Hypnose entschieden, die aber in die Hose gegangen ist. Der Hypnotiseur war eigentlich Spezialist für Rückführungen und es hat nichts gebracht, außer dass ich viel Geld los war.
Ich habe natürlich noch viele andere Ängste wie zum Beispiel Höhenangst (auf der dritten Stufe der Leiter wackeln meine Knie schon) oder Angst alleine im Dunkeln auf der Straße. Doch dem kann man
relativ leicht ausweichen, ich begebe mich einfach nicht auf Leitern oder marschiere nachts allein durch dunkle Gassen. Auch den Hochseilgarten hat Juergen alleine bezwungen, ich habe lieber
Fotos gemacht.
Manchmal habe ich mich auch schon meinen Ängsten gestellt, das macht auch durchaus Sinn, aber wenn man schon panisch und komplett verrückt reagiert wie ich zum Beispiel bei Spinnen, dann macht
das natürlich ohne Unterstützung keinen Sinn.
Vor kurzem waren wir in Dänemark und Bridgewalking stand auf dem Programm. Ich habe es versucht und bin ca. 1/3 der Strecke auf der ca. 60 Meter hohen Brücke gegangen, aber die Stiege konnte ich dann nicht mehr raufgehen. Obwohl wir komplett gesichert waren, konnte ich mich einfach nicht überwinden, die Stufen raufzugehen, denn der Blick nach unten hat mich einfach zittern lassen. Ich konnte zum Glück umdrehen, aber ich war eigentlich schon ganz stolz, dass ich es zumindest versucht habe.
Letzten Herbst haben wir eine Jungunternehmer-Veranstaltung besucht und Christoph Dunajski kennen gelernt. Christoph ist Hypnotiseur und ich habe ihm meine Erfahrungen mit Hypnose geschildert und nach einem langen Gespräch habe ich mich entschlossen, der Hypnose noch eine Chance zu geben und meine Spinnenangst zu bekämpfen.
Unserem ersten Besuch im Kruger Nationalpark sollte nämlich nichts im Wege stehen. Wir wollten einen Bushwalk machen und irgendwie hatte ich immer Angst, wenn man durch den Busch läuft plötzlich mit dem Gesicht in einem Spinnennetz zu landen oder noch schlimmer, dass in unserer Unterkunft plötzlich eine Spinne auf dem Bett liegt und nur auf mich wartet.
Ich weiß natürlich, dass Spinnen äußerst nützliche Tiere sind und keine Menschen anknabbern, aber wenn ich eine Spinne in unserer Wohnung entdeckt habe, musste sie leider das Zeitliche segnen. Ich konnte nicht ruhig bleiben, wenn jemand die Spinne nach draußen trägt und dann die Chance besteht, dass sie zurückkommt. Klingt irre, ist es auch.
Wie auch immer, ich wollte unsere Reise in den Kruger Nationalpark und ins Leshiba Wilderness Resort genießen können ohne mich verrückt zu machen.
Die Hypnose bei Christoph hat mir sehr geholfen. Ich würde mich nicht als "geheilt" bezeichnen, dazu brauche ich wohl noch 1-2 Sitzungen, aber tatsächlich konnte ich nach der ersten Sitzung schon eine Spinne im Keller ruhig betrachten, mir Bilder von Spinnen ansehen und wirklich ein Wunder: ich habe eine Spinne zuhause entdeckt und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich sie erschlagen muss. Ich habe sie auf die Fliegenklatsche klettern lassen und in den Garten getragen. Das war für mich wirklich ein großer Schritt und ich fand mich ziemlich mutig. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass mir in Südafrika dieses Mal keine einzige Spinne über den Weg gelaufen ist, deshalb kann ich noch nicht sagen, wie ich bei einer großen Spinne reagieren würde. Aber auf jeden Fall ist meine Hysterie weg und ich kann mich selbst beruhigen. Ich mag Spinnen immer noch nicht und ich würde auch gerne ausweichen, aber wahrscheinlich hyperventiliere ich nicht mehr und kriege mich in den Griff. Das ist schon sehr viel mehr als ich überhaupt erwartet hätte.
Ich habe den Christoph Dunajski gefragt, ob ich ihm ein paar Fragen zum Thema Hypnose und Angst auf Reisen stellen darf und freue mich, dass er sich so viel Zeit genommen hat, die Fragen extrem ausführlich zu beantworten! Vielen Dank, lieber Christoph!!
Hallo Christoph,
vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst ein paar Fragen zum Thema Hypnose und Angst auf Reisen zu beantworten.
Kannst du uns ein paar Worte zu dir erzählen? Wie bist du zur Hypnose gekommen?
Hallo Melanie und Jürgen! Vielen Dank für die Einladung zu diesem Interview. Meine eigene Geschichte fing sehr bald an. Durch tiefe und langjährige Lebenskrisen in meiner Jugend und im jungen Erwachsenenalter kam ich sehr bald, im Alter von 21 Jahren, zu der Überzeugung, das wirkliche Freude, Glück und Erfüllung nur über die harmonische Einheit von Körper, Geist und Seele zu erreichen ist. Obwohl ich heute, 10 Jahre später nicht behaupte, dass es viele Männer im Alter von 21 Jahren gibt die wirklich erwachsen sind! Ich habe damals auch sicher nicht zu ihnen gehört! ;-)
Im Alter von 21 Jahren kam ich durch Zufall zu einem Energetiker nach Salzburg. Dieser arbeitete über 1 Jahr mit mir zusammen und nach diesem Jahr war ich so weit gefestigt, dass ich diese Lebenskrisen überwinden konnte. Ich war vollkommen fasziniert von ihm als Mensch als auch von seiner Arbeit und dem ganzen Gebiet welches sich mir nun geöffnet hatte. Deshalb entschied ich mich mit 22 Jahren zur ersten Ausbildung als Humanenergetiker. Danach folgte die Weiterbildung zum diplomierten Humanenergetiker. Es folgte eine 3 Jahres Ausbildung zum geistig alternativen Lebensberater. Über einen weiteren Zufall kam ich dann zur Hypnose. Am Anfang stand ich der Hypnose sehr skeptisch gegenüber, wegen der allgemein sehr verbreiteten falschen Annehmen über die Hypnose. Ich besuchte einen Workshop über die Kraft des Unterbewusstseins und lernte dort ein paar „Basics“. Nach diesem Workshop war ich überzeugt und entschied mich zur Ausbildung zum zertifizierten Hypnotiseur. Dies war nun vor 5 Jahren. Nach dieser Ausbildung führte ich kurze Zeit später meine ersten beiden Raucherentwöhnungen durch. Mit vollem Erfolg! Ich sah zu diesem Zeitpunkt schon welche enorme Qualität diese Methode hatte und dass ich sozusagen „ein Händchen“ für die Kunst der Hypnose habe. Außerdem wurde mir klar, wie sehr ich andere Menschen durch Hypnose dabei unterstützen und begleiten kann, dass sie ihre Ziele und die gewünschten Veränderungen erreichen können. 2014 folgte die Weiterbildung zum Hypnotherapeuten. Seither besuche ich immer wieder Hypnosefortbildungen und Seminare zum Vertiefen meines Wissens und zum Ausbau meiner Fähigkeiten als Hypnose Coach.
2012 habe ich nebenberuflich begonnen Menschen bei den verschiedensten Zielen zu unterstützen und sie bei deren Erreichung zu begleiten. Seit 01.05.2016 bin ich als Hypnosetrainer nun vollkommen selbstständig. In Einzelcoachings begleite ich Menschen bei sehr vielen Themen. Ein kleiner Auszug davon: Raucherentwöhnung, Gewichtsreduktion, Angst und Panik, Selbstvertrauen aufbauen und stärken, Schlafstörungen, negative Gedanken und Gefühle, Lernschwierigkeiten und viele weitere Gebiete. Meine Hypnosepraxis befindet sich in Schwanenstadt in Oberösterreich.
Wo kommen Ängste her – warum haben wir überhaupt Angst? Und wann wird Angst zu einer Störung?
Grundsätzlich sind Ängste dazu da um unser Überleben zu sichern. Komme ich in eine Situation welche mein Leben bedroht, so ist die Angst dazu da um mich darauf aufmerksam zu machen. Ängste bzw. das Gefühl der Angst entsteht immer aus dem sehr einfachen Teil unseres Bewusstseins. Unserem Unterbewusstsein. Unser Unterbewusstsein will uns mit allem was es tut beschützen und unser Überleben garantieren. Jedoch ist unser Unterbewusstsein sehr einfach gestrickt.
Manchmal entstehen durch verschiedenste Situationen Blockaden in unserem Unterbewusstsein und so kann es passieren, dass Situationen welche „normalerweise“ absolut normal und sicher sind – für viele Menschen zur totalen Herausforderung werden und sie dabei wirklich an ihre emotionalen und geistigen Grenzen stoßen. Angst kann nicht generalisiert werden und genauso wie jeder Mensch individuelle Vorlieben und Abneigungen hat, ist es bei Ängsten wie auch anderen Themen wichtig den Menschen der dahinter steht und auch seine Geschichte genau zu betrachten.
Aus meiner eigenen Erfahrung und Vergangenheit mit Ängsten, als auch der Erfahrung mit den vielen Klienten die ich bis heute begleitet habe, komme ich zu dem Schluss, dass Ängste immer mit einer Blockade im Unterbewusstsein, einem „erlernten“ Programm oder einem prägenden hochemotionalen Erlebnis zu tun haben bzw. daraus entstehen.
Angst kann jetzt in verschiedenen Formen auftreten. Es gibt sogenannte phobische Störungen welche erst dann auftreten sobald eine bestimmte Situation eintritt. Zum Beispiel eine Spinne oder ein anderes Tier gesichtet wird. Oder eine Menschenmenge betreten werden soll. Wenn in ein Flugzeug gestiegen werden soll. Eine Brücke überfahren oder in einen Lift gestiegen werden soll. Dann gibt es generelle Ängste welche sich auf „ständiges Sorgen“ bezüglich der Zukunft, nahestehenden Menschen, dem Arbeitsplatz, Angst am Arbeitsplatz, der Gesundheit oder andern Dingen bezieht. Diese Ängste sind für den Betroffenen und in der Situation absolut real und ernsthaft jedoch auch meistens völlig unbegründet.
Zur Störung werden Ängste laut Wikipedia wenn sie folgende Kriterien erfüllen:
Nach den ICD-10 Kriterien[1] müssen folgende Symptome mindestens 6 Monate lang an den meisten Tagen erfüllt sein:
Quelle: Wikipedia
Wie funktioniert Hypnose und wie setzt man sie bei Ängsten ein?
Logisch betrachtet wissen sehr viele Menschen, dass ihre Ängste mitunter irrational, unbegründet und komplett überflüssig sind. Trotzdem können sie sie nicht stoppen. Oftmals ist es die Angst „vor der Angst“ welche den Betroffenen zu schaffen macht. Es kann auch sein, dass es eine komplett irrationale Angst ist z.B. vor einem Erlebnis welches noch nie im persönlichen Leben eingetreten ist. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass einmal ein sehr emotionales Erlebnis erlebt worden ist, durch welches die Angst hervorgerufen wurde, sozusagen „der Auslöser“. Auch hier kann es dann passieren, dass die Angst davor, dass sich dieses Erlebnis wiederholt nun einen Großteil des Alltags für sich beansprucht.
Um nun zu erklären wie ich Hypnose bei Ängsten einsetze, ist es wichtig zu verstehen, dass diese Ängste ihren Ursprung im Unbewussten haben. In diesem sehr einfachen Teil unseres Verstandes dessen Hauptfunktion es ist unser Überleben abzusichern. Ist unser Überleben in Gefahr oder werden wir von etwas bedroht ist es ganz natürlich, dass die Angst einsetzt. Wenn ein Mensch nun sehr viel Angst in seinem Leben hat, besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass ihn sein Unterbewusstsein auf einer unbewussten Ebene „vor etwas schützen“ will. Bewusst betrachtet weiß dieser Mensch, dass diese Angst höchstwahrscheinlich „sinnlos“ ist und sein Leben sehr einschränkt. Alleine mit dem Bewusstsein kann er es jedoch nicht lösen. In der Hypnose erkläre ich dem Unterbewusstsein in einer ihm verständlichen Sprache, dass sich diese Angst nun auflösen und umwandeln darf. In absolutes Vertrauen in sich selbst und das Leben. In totales und erfüllendes Vertrauen in eben die Situation in der vorher die Angst und / oder die Panik empfunden worden ist. Ich habe von meinem Hypnoselehrer einmal dieses schöne Beispiel gehört:
Unser Unterbewusstsein ist zu vergleichen mit einem großen trägen Elefanten. Er ist sehr schwerfällig und eher einfach von seinem Intellekt und seinem Verständnis her gesehen. Doch wenn er sich einmal in Bewegung gesetzt hat geht er unbeirrt seinen Weg. Unser bewusster Verstand, unsere Ratio ist zu vergleichen mit einem kleinen Reiter der auf diesem Elefanten sitzt. Und nun stell Dir einmal folgendes vor: Der Elefant und der Reiter, welcher auf dem Elefant reitet, stehen vor einer Weggabelung. Diese Weggabelung befindet sich in einer Wiese und rundherum wächst hohes dichtes Gras. Es gibt folgende zwei Wege.
Ein Weg wurde schon seit mehreren Jahren gegangen. Er ist ein getrampelt und absolut einfach zu passieren. Der zweite Weg existiert noch nicht einmal. Es ist nur hohes dichtes Gras vorhanden, doch der Reiter, unser Verstand sieht an dem Ende dieses Weges eine wunderbare Veränderung, ein wunderbares Ziel. Der Reiter gibt dem Elefanten nun Zucker, lobt ihn, gibt ihm Elefantenleckerlis und probiert mit allen möglichen Mitteln den Elefanten dazu zu bringen, dass er den neuen Weg geht. Was passiert jetzt? Welchen Weg geht der Elefant? Was glaubst Du?
Er geht den Weg den er immer gegangen ist. Denn der Elefant versteht die Sprache des Reiters nicht. Erst wenn der Reiter mit dem Elefanten in elefantisch redet, wird ihn der Elefant verstehen! Also lernt der Reiter „elefantisch“ und siehe da, plötzlich setzt sich der Elefant in Bewegung und geht den neuen Weg.
Und genau dies passiert auch in der Hypnose. Ich kommuniziere mit dem „Elefanten“ unserem Unterbewusstsein in „elefantisch“, einer ihm verständlichen Sprache. Dadurch werden gewohnte Verhaltensweisen, Situationen und Gewohnheiten so umstrukturiert und mit neuen Gedanken und Gefühlen versehen, dass fortan neue Wege gegangen werden können.
Mit welchen Ängsten kommen Patienten zu dir? Insbesondere Ängste, die sie vor dem Reisen hindern?
Mit allen möglichen Ängsten. Ja auch Ängste die sie vor dem Reisen hindern aber auch viele andere Ängste. Bei Reisen geht es meistens um Flugangst. Genauso kann es auch möglich sein, dass andere Ängste Menschen am Reisen hindern zB. vor Tieren ;-)
Weitere Ängste wegen denen ich aufgesucht werde sind: Angst vor dem Auto fahren, Angst über Brücken oder durch Tunnels zu fahren, Angst auf der Autobahn zu fahren, Höhenangst, Generelle Angst in allen möglichen Lebenssituationen, Angst am Arbeitsplatz, Angst zu Hause, Angst vor Tieren, Angst um die Familie, Irrationale nicht genau definierbare Ängste, Angst vor Menschen zu sprechen, Angst in Verbindung mit Schwindelgefühl, Angst alleine zu sein und sicherlich noch weitere Ängste welche ich nun nicht mehr direkt im Kopf habe.
Wie hoch sind die Erfolgschancen mit bei einer Hypnose-Behandlung und wie viele Sitzungen sind notwendig?
Die Erfolgschancen bei einer Hypnose Sitzung sind sehr hoch, da Hypnose eine der stärksten Methoden ist um eine gewünschte Veränderung zu realisieren. Ich möchte hier kurz auf eine wissenschaftliche Studie verweisen die belegt, dass 20% der Menschheit sehr leicht zu hypnotisieren sind, 60% der Menschheit normal zu hypnotisieren und 20% der Menschheit schwer zu hypnotisieren sind.
Diese Zahlen decken sich auch immer wieder sehr mit den Erfolgen in meinen Hypnose Sitzungen welche bei ca. 80% liegen. Das heißt von 10 Klienten erreichen 8 ihr Ziel. Natürlich ist es wichtig, dass der Klient offen für die Hypnose ist, doch ich denke das versteht sich von selbst J Durch die Offenheit und Bereitschaft wird die Erfolgschance natürlich noch einmal erhöht. Hypnose kann jedoch auch mit Menschen sehr gut funktionieren die nicht offen dafür sind, es hat immer mit der inneren Überzeugung des jeweiligen Menschen zu tun.
Bei Ängsten hilft in der Regel bereits eine Sitzung um diese vollkommen aufzulösen. Sollten einmal mehrere Sitzungen für ein Angstthema notwendig sein so ist dieses mit sehr großer Wahrscheinlichkeit mit 3 Sitzungen komplett aufgelöst und der Klient kann wieder voller Vertrauen, Freude und Glück in sein Leben starten.
Was möchtest du unseren Lesern zum Thema „Angst auf Reisen“ mitgeben?
Ich möchte ihnen mitgeben, dass sie sich unbedingt auf das Abenteuer Reisen einlassen sollten. Bevor meine Tochter auf die Welt kam bin ich auch sehr gerne gereist – ich liebe es – und nun kommt die Zeit wo es mir wieder möglich ist „kurze Reisen“ anzutreten. Balsam für die Seele J Es ist einfach wunderbar neue Teile und Kulturen der Welt zu erforschen und kennen zu lernen und es ist die beste Bildung! Genauso finde ich es fantastisch ein längeres Wochenende wegzufahren und zu wandern. „Kleine Reisen“ sozusagen.
Das was wir auf Reisen lernen werden wir nirgendwo anders lernen. Ich werde den Lesern hier eine spezielle Technik mitgeben, welche sie selbst anwenden können, wenn sie nun speziell „Angst auf Reisen“ haben. Natürlich ist diese Technik für jede weitere Angst ebenso anwendbar. Dazu möchte ich auf meine Homepage verweisen auf welcher ich einen Artikel über das Thema: „Wie kann ich meine Ängste loswerden?“ geschrieben habe. Die Technik und der Artikel ist unter folgendem Link zu finden: http://www.christoph-dunajski.at/wie-kann-ich-meine-aengste-loswerden/
Ich bin auch gerne dazu bereit persönliche Fragen der Leser zum Thema Angst zu beantworten – dazu am besten einfach eine E-Mail senden auf die ich dann antworten werde. Kontaktdaten sind ebenfalls unter: www.christoph-dunajski.at zu finden.
Also dann, alles Gute, viel Gesundheit, Erfolg, Freude und Glück im Leben!
Christoph Dunajski.
Vielen Dank für deine Antworten!
Welche Ängste halten dich vor dem Reisen ab oder beeinflussen deine Reisen? Erzähle uns gerne in den Kommentaren von deiner Angst auf Reisen und wie du damit umgehst oder wie du die Angst in den Griff bekommen hast.
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