[ANZEIGE] Für ein verlängertes Wochenende haben wir unseren geliebten VW Bus Luigi gegen den rassigen Flitzer von Mazda getauscht. Das klingt noch gar nicht so spannend, doch jetzt kommt es: Wir wollten nicht nur rumcruisen und auf der faulen Haut liegen, sondern wie auch mit unserem VW Bus gewohnt, einen richtigen Kitesurf-Trip machen. Ist das überhaupt möglich, habe ich mich im ersten Moment selbst gefragt. Wo soll ich nur all die Kites, Boards und den Neoprenanzug verstauen, ganz nebenbei benötigen wir auch ein bisschen Kleidung. Dann erinnerte ich mich entfernt daran, dass ich den Mazda MX5 auch schon mal mit Gepäckträger gesehen habe. Na gut, dachte ich, dann müssen die Kites und das Board eben auf den Gepäckträger! Ich hatte bereits ein lustiges Bild im Kopf, wie wir voll beladen wie die Wikinger mit dem Roadster durch die Dolomiten cruisen und uns aber auf keinen Fall den Spaß verderben lassen.
Doch dann kam natürlich alles anders. Nur wenige Tage vor dem Trip haben wir erfahren, dass der Gepäckträger noch nicht lieferbar sei und wir darauf verzichten müssen. Wie verzichten? Und wohin mit dem Kitematerial, meine Welt stürzte ein wie ein Kartenhaus, es musste ein neuer Plan her, nur wie soll der aussehen?
Früher, als wir unsere Kitesurftrips noch mit dem Kombi gemacht haben, mussten wir immer überlegen, was wir mitnehmen können und was nicht. Seit wir den VW Bus haben, sind alle diese Überlegungen in Vergessenheit geraten. Denn wenn wir mit dem VW Bus unterwegs sind, dann haben wir eine Menge Spaßgeräte mit an Board, damit wir für alle Wind und No-Wind Bedingungen gerüstet sind.
Damit du einen Eindruck bekommst, was wir in der Regel standardmäßig im VW Bus immer mit dabei haben, findest du hier eine Auflistung:
Eines war natürlich sofort klar, hier müssen wir nicht über Kleinigkeiten diskutieren. Im Mazda MX5 können wir nicht alles mitnehmen.
Auf den ersten Blick sieht das sogar für mich ganz gut aus, das Problem sind lediglich die restlichen Kites, die ich aufgrund des Platzmangels zuhause lassen musste. Beim Kitesurfen muss man die Schirmgröße immer den Windverhältnissen anpassen, mit einem Kite hat man somit auch eingeschränkte Bedingungen.
Geht es bei unseren Roadtrips mit dem VW Bus darum geschwind ans Ziel zu kommen, so scheint das Erlebnis mit dem Mazda MX5 wohl in der Fahrt dorthin zu liegen. Ich hatte früher eine Menge Spaß am Autofahren und dieses Gefühl sollte wohl noch irgendwo in mir schlummern.
Was beim Betrachten der beiden Automobile im Vergleich natürlich auffällt, ist dass der Mazda MX5 schnittiger ist. Sowohl der Mazda als auch unser VW Bus haben übrigens 140 PS. Mir war natürlich klar, dass sich der Mazda mit 1,5 Tonnen Leergewicht weniger, sich etwas spritziger durch die Kurven manövrieren lässt. Und auch das offene Verdeck ist ein Highlight, das der VW Bus nicht bieten kann.
"Die ganzen serienmäßigen Assistenzsysteme wären beim VW Bus wohl unbezahlbar" sinniere ich kurz in Gedanken. Über den Style lässt sich mit Sicherheit streiten, ich würde den VW Bus niemals gegen einen Roadster tauschen und dennoch war ich neugierig auf das vielgepriesene Cabrio-Feeling, die Freiheit, den Kopf in den Fahrtwind zu stecken und einfach Gas zu geben.
Wir haben also am Vorabend peinlichst genau wie damals beim Bundesheer unsere Sachen in den Kofferraum gepackt und uns auf den Weg gemacht. Beim ersten Stop auf einem Hotelparkplatz habe ich umgehend einen großen Vorteil des MX5 entdeckt, man muss nicht bereits bei der Einfahrt auf einen Parkplatz überlegen, wo man parkt. Er ist wendig und lässt sich ganz einfach sogar in die kleinsten Parklücken kinderleicht einparken. Das ist ein großer Vorteil zum VW Bus, kenne ich doch die Probleme in alten italienischen Städten mit engen Gassen und Parkplätze, die nur für einen Fiat 500 von 1960 ausgelegt sein können.
Das Verdeck ist in wenigen Sekunden geschlossen und wieder geöffnet, um ehrlich zu sein hat mich das überrascht, ich dachte, das ist eine ewige Prozedur und wird mich fürchterlich nerven. Aber damit ist die Hürde nicht besonders groß bei jeder sich bietenden Möglichkeit das Verdeck zu öffnen.
Und ja, der Mazda MX5 ist ein spritziger Flitzer. Ich bin zwar anfangs aufgrund von jahrelangem Fahren von Dieselautos etwas eingerostet und nicht gewohnt den MX5 auf Drehzahl zu fahren, doch nach ein paar Kilometern ist auch dieses Gefühl wieder da. Beim sportlichen Fahren kommen allerdings ständige Schaltvorgänge erschwerend dazu. Allerdings steht es jedem selbst frei, seinen eigenen Fahrstil zu wählen. Das Fahrwerk hält allerdings, was das schnittige Aussehen verspricht.
Das ist tatsächlich eine Frage, die ich mir schon lange gestellt habe. Und die Frage zielt nicht darauf ab, ob es technisch möglich ist, sondern ob es auch komfortabel ist. Bei unserem VW Bus haben wir keine Kosten oder Mühen gescheut, den Geräuschpegel während der Fahrt zu senken. Und beim Cabrio klappt man das Dach weg und es soll angenehm sein.
Ich denke mit offenem Verdeck auf der Autobahn fahren ist, als ob ich im Frühjahr ohne Neopren Kitesurfen gehe. Es ist möglich und bringt mir bestimmt ein paar interessierte Blicke ein.
Zwei gegensätzliche Konzepte! Nicht für uns. Wir lieben beide Varianten, es kommt allerdings immer auf die Bedingungen vor Ort an. Wenn wir mit dem VW Bus unterwegs sind, schlafen wir natürlich im Bus. Unser "Luigi" hat alles, was man braucht und noch viel mehr. Darüberhinaus schlafen wir in unserem Bett und müssen uns nie über die Qualität des Hotels sorgen. Ideal für einen Kitetrip mit dem VW Bus ist zum Beispiel der Lago di Santa Croce.
Aber, und das haben wir auf unserer Reise mit dem Mazda MX5 zum ersten Mal festgestellt: Ein Kitetrip zum Gardasee ist mit dem Auto und einem passenden Hotel sehr angenehm. Am Gardasee ist alles eng, die meisten Campingplätze zu weit von den Kitespots entfernt, zudem sind die Höhenbeschränkungen von einigen Parkplätzen dafür ausgelegt, dass man nicht mit dem Bus einfahren kann. An manchen Tagen ist um den ganzen See ein Stau, da ist ein offenes Verdeck ein Segen. Kurz gesagt unserer Meinung nach nicht ideal für eine Reise mit dem VW Bus.
Sowohl der Mazda MX5, als auch der VW T5 haben Style. Zugegebenermaßen werden die Anhänger der jeweiligen Lager das nicht nachvollziehen können. Die Konzepte sind so konträr wie das Aussehen der beiden Fahrzeuge. Sieht der Mazda MX5 schnittig, wendig, spritzig aus so strahlt ein gepflegter VW Bus einen ganz anderen Charme aus und er ist eben nicht nur Fahrzeug, sondern auch Transporter, Bett, Wohnzimmer und Ankleideraum. Das sind ebenso ziemlich unschlagbare Argumente wie wir finden.
Äußerst positiv ist uns auf den Straßen Italiens der Community- und Kult-Faktor des Mazda MX5 aufgefallen. Ohne darauf vorbereitet gewesen zu sein, ist es uns mehr als nur ein paar Mal passiert, dass uns entgegenkommende Mazda MX5 Fahrer per Lichthupe oder Winken gegrüßt haben. Anfangs hab ich die Geste noch gar nicht verstanden und habe die nächsten Kilometer nach der Polizei oder einem Radarautomaten Ausschau gehalten. Doch als uns im Veneto in einem Ortsgebiet bei Schrittgeschwindigkeit ein baugleicher MX5 entgegen kam und uns die Hand zum Abklatschen rausstreckte, dann war alles klar.
Die Communtiy macht aus einem Fahrzeug erst ein Kult-Fahrzeug. Wir kennen das von unserem VW Bus! Zwar grüßen sich VW Bus Fahrer in der Regel nicht, hier müsste man ansonsten an manchen Tagen den ganzen Tag winken. Doch die Community was VW-BusTreffen und Internetforen betrifft, ist ungemein groß, geradezu riesig. Und wie ich in den letzten beiden Jahren festgestellt habe, sind die Deutschen und die Österreicher hier noch harmlos im Vergleich zu den Engländern. Wir fahren zwar nie auf Bulli-Treffen, allerdings ist für mich die Community im Internet als Selbstausbauer sehr wichtig. Wenn immer ich beim VW Bus zu irgendeinem Thema eine Info benötige, kann ich sicher sein, dass ich diese im Internet bekomme. Denn irgendwer hat es schon gebaut, geändert oder repariert.
Haben wir die Challenge bestanden?
Ja und zwar mit Bravour, es ist definitv möglich mit dem Mazda MX5 einen Kitetrip zu machen.
Hat es Spaß gemacht? Ja, es hat sogar wahnsinnig Spaß gemacht.
Würdet ihr es jede Woche machen?
Nein! Es sei den Mazda baut demnächst einen Kühlschrank und eine Anhängekupplung an den MX5.
Es ist zwar möglich einen Kitetrip mit dem Mazda MX5 zu machen und dabei Spaß zu haben, aber man benötigt ein wenig Ehrgeiz dazu. Doch dafür ist das Auto eben nicht gemacht. Es ist ein reinrassiger Roadster und damit muss gefahren und nicht transportiert werden. Denn das Fahren macht mit dem MX5 richtig viel Spaß, wie auf Schienen durch die Kurven flitzen und ab und zu ein wenig mehr Gas geben als nötig ist.
Wir behalten diese Erfahrung in guter Erinnerung und wir wissen nun wie sich Menschen fühlen, die mit Handgepäck reisen.
Vielen Dank an Mazda Österreich, die uns für diesen Roadtrip den Mazda MX5 zur Verfügung gestellt haben. Alle Meinungen und etwaige Begeisterungsstürme entstammen jedoch unserem Mund.
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