[ANZEIGE] Wir sind beide noch nie mit einem Cabrio gefahren. Tja, für unsere Reisen brauchen wir aufgrund von Kitesurf- und SUP-Gepäck immer mindestens einen Kombi, aber am liebsten reisen wir einfach mit dem VW Bus.
Ein lustiges Experiment: wir zwei, der neue Mazda MX5 und 130 Liter Kofferraum-Volumen.
Das ist echt extrem klein und ich frage mich, wie das jemand schafft, der 14 Tage mit dem MX5 verreist? Ich beschränke mich beim Reisen nie auf das Notwendigste, aber dieses Mal war ich echt brav. Für jeden Tag 1 T-Shirt, nur zwei paar Schuhe, sogar Körperpflege-Produkte habe ich nur in Testgröße eingepackt. Aber was mir am meisten zu schaffen machte: Ich kann nix von der Reise mitbringen! Aber da muss ich wohl durch.
Unsere Route sollte uns von Mondsee über Lienz nach Südtirol an den Lago di Santa Croce bringen. Von dort aus weiter über Valdobbiadene in Richtung Rovereto nach Bardolino an den Gardasee. Und von Bardolino aus über Innsbruck wieder zurück nach Hause.
Wir haben uns für unsere erste Fahrt mit dem Cabrio wohl den sonnigsten und schönsten Tag seit Wochen ausgesucht. Also gemütlich einmal um den Mondsee fahren und erste Bekanntschaft mit dem Fahrtwind machen.
Nach einer flotten Runde war langsam Frühstückszeit und wir haben ein schönes Wiener Frühstück mit Semmel, Marillenmarmelade und Marmorkuchen mit Melange auf der wohl mit Abstand schönsten Hotelterrasse am See genossen. Das 5* Hotel Seehof ist wohl das, was man als idyllisch mit ruhiger Lage beschreiben würde. Überall im Garten blüht und wächst es und man hat einen absolut fantastischen Privatstrand am Mondsee. Wir wären hier gerne ein paar Tage geblieben, aber unser Ziel war ja eigentlich das Veneto.
Um etwas Strecke zu machen und den Roadster auf Autobahntauglichkeit zu prüfen, sind wir bis Kärnten ca. 2 Stunden auf der Autobahn gefahren. Ich finde, die ideale Cabrio-Geschwindigkeit liegt zwischen 60 und 80 km/h. Der erfahrene Cabrio-Liebhaber möge mir verzeihen, falls ich damit nicht richtig liege, aber ich fand diese Geschwindigkeit am besten, um noch angenehm miteinander sprechen zu können und um das Gesicht und die Frisur zu wahren. Deshalb fand ich Autobahn fahren "oben ohne" - ein Schelm, wer Böses denkt - also mit offenem Verdeck, ziemlich mühsam.
Ab der Autobahnabfahrt Lienz ging es dann aber wieder gemächlicher Richtung Südtirol. Unglaublich, wenn plötzlich die Dolomiten sich vor einem aufbauen und mächtig über dem Tal thronen. Wir sind in Innichen Richtung Sexten abgebogen und Richtung Auronzo di Cadore gefahren. Mittagspause in Sexten mit Blick auf die "Drei Zinnen" ist hier mein Tipp. Das Panorama auf die etwas unheimlich wirkenden Berge ist hier am Schönsten und es gibt viele tolle Restaurants, in denen man Südtiroler Spezialitäten wie Schlutzkrapfen und Apfelstrudel genießen kann. Als waschechte Nordtirolerin finde ich, dass Südtirol die Nordtiroler Küche mit italienischen Einflüssen noch verfeinert hat.
Ab Innichen beginnt die Strecke, die für Roadster-Fahrer ziemlich cool ist. Kurvig, bergig und mit der schönsten Aussicht, die man sich im Frühsommer nur wünschen kann. Hier zeigt der Mazda MX5 was er kann und wie schön er in den Kurven liegt. Für mich war die direkte Lenkung zuerst etwas ungewohnt, außerdem bin in meinem Leben fast nur Diesel-Fahrzeuge gefahren. Ich fand das Fahren am Anfang sogar etwas anstrengend, aber nach einiger Zeit fuhr es sich dann schon ganz angenehm.
Hier grenzt Südtirol dann direkt an das Veneto und die Straßen werden immer noch kurviger, aber auch der Zustand der Straßen wird leider schlechter. Dafür wird man mit fantastischen Ausblicken belohnt. Entlang der Strecke gibt es eine Vielzahl an kleinen Ortschaften, in den man unbedingt eine Espresso-Pause einlegen sollte. Ich mag diese verschlafenen Dörfchen, die immer in die steilsten Hänge gebaut wurden und in denen fast nur mehr ältere Menschen leben. Schade eigentlich, denn in absehbarer Zeit werden diese Dörfer, die weit weg von größeren Städten und Arbeitsplätzen liegen zu Geisterstädten werden.
Wer gerne wandert, findet im Parco Naturale "Tre Cime" übrigens ein Eldorado. Für alle Schwierigkeitsgrade gibt es Wanderwege, Klettersteige und hochalpine Routen. Besonders bekannt sind die Nord-Süd Durchquerungen "Dolomiten Höhenweg 1 & 2". Hier sollte man allerdings geübt sein und die entsprechende alpine Erfahrung mitbringen. Das sei nur am Rande erwähnt.
Richtung Vittorio Veneto geht es für uns zum Lago di Santa Croce. Umrandet von hohen Bergen ist der See einer unserer Lieblings-Wochenendziele im Frühling und Herbst. Bei Schönwetter sorgt die Thermik für konstante Windbedingungen für Wind- und Kitesurfer. Wir lieben den See und die Umgebung "Alpago", die aus mehreren Dörfern besteht, vor allem wegen der Unberührtheit vom Tourismus. Am See gibt es einen Campingplatz und sonst nicht viel.
Allerdings ist der Lago di Santa Croce ein wahres Paradies für Gourmets. Nahe des Sees gibt es zwei Michelin-Stern Restaurants, die weit über die Grenzen hinaus bekannt sind. Bei einem davon haben wir übernachtet und auch absolut göttlich gespeist.
Die "Locanda San Lorenzo" liegt ca. 5 Minuten vom Lago di Santa Croce entfernt. Das 3* Sterne Hotel hat nur 11 Zimmer uns ist umso gemütlicher und familiärer. Die Zimmer im ersten Stock sind moderner und die im zweiten Stock rustikaler eingerichtet. Das Doppelzimmer kostet zwischen € 70 und € 98, je nach Saison und Wochentag. Inbegriffen ist ein wunderbares Frühstück mit vielen hausgemachten Produkten. Durch den offenen Kamin hindurch sieht man direkt den Köchen beim Arbeiten zu.
Wir hatten das Glück und waren zu einem ganz speziellen Event dort. Das große Finale der "Altogusto Dolomiti" Reihe fand in der Locanda San Lorenzo statt. Unter dem Motto "Mein liebstes Gericht" haben die Köche ihre ganz persönlichen Lieblingsgerichte in einem "Flying Buffet" und anschließenden 7-Gängen neu interpretiert. Jeder einzelne Gang schmeckt ganz hervorragend und wir als einzige Nicht-Italiener haben uns ganz köstlich amüsiert.
Rund um den Lago di Santa Croce gibt es eine Vielzahl an Ausflugszielen, die man nicht verpassen sollte. Der Wind startet am Lago di Santa Croce immer um die Mittagszeit, so hat man am Vormittag immer die Gelegenheit die schöne Umgebung zu erkunden. Wir haben uns den Roadster geschnappt und sind als erstes nach Conegliano gefahren. Das hübsche Städtchen ist vor allem als Prosecco-Anbaugebiet Conegliano-Valdobbiadene bekannt. Aber auch abseits von Prosecco-Verkostungen hat Conegliano einiges zu bieten. Wir sind mit dem Cabrio bis zum Schloss Conegliano gefahren und haben von dort die Aussicht auf die umliegenden Weinberge genossen. Vom Schloss ist nicht mehr viel übrig, aber die Aussicht ist wunderschön.
Entlang der "Strada del Prosecco" fahren wir über Hügel, kurvige Straßen entlang der Weinberge durch beschauliche Dörfer bis nach Valdobbiadene.
Übrigens ist diese Gegend für Geschichtsliebhaber ein wahrer Fundort an Monumenten und Schauplätzen aus den Weltkriegen.
Unterhalb des "Lago Morto" liegt die in ganz Italien bekannte Stadt "Vittorio Veneto" Die Stadt war Schauplatz der letzten Schlacht im Ersten Weltkrieg, die in Italien zum Waffenstillstand führte und gilt als Symbol des Sieges im Ersten Weltkrieg.
Abseits davon ist der alte Teil der Stadt wunderschön. Hier gibt es viele Bars und kleine Geschäfte in den beschaulichen Gässchen. Ideal um am Abend durchzuschlendern und zu essen. Vittorio Veneto bildet den Übergang zwischen den Bergen und dem Flachland des Veneto.
Nur 10 Minuten vom Lago di Santa Croce entfernt befindet sich das kleine Städtchen Belluno. Der alte Ortskern ist nicht sonderlich spektakulär, aber man fährt mit der Rolltreppe direkt in das historische Zentrum der Stadt!
Weiter fährt man über eine kurvige Strecke in das Winter- und Sommersportparadies Nevegal. Über 100 Kilometer Wander- und Mountainbikestrecken sowie Downhill-Strecken findet man auf dem Hochplateau.
Eine schöne, kurvige Straße mit tollem Blick auf den See führt von Puos d'Alpago in Richtung Spert und Tambre. Dort oben gibt es herrlich grüne Almwiesen, schroffe Bergwände und die Zeit ist irgendwie stehen geblieben.
Wo isst man am besten rund um den Lago di Santa Croce?
Wie schon gesagt, gibt es zwei Michelin-Sterne Restaurants, in denen man sich mit regionalen Köstlichkeiten auf hohem Niveau bekochen lassen kann. Die "Locanda San Lorenzo" in Puos d'Alpago und das Dolada in Pieve d'Alpago.
Für uns muss es auch immer mal Pizza sein und die bekommt man rund um den Lago di Santa Croce sehr gut und ausgesprochen günstig. Das ist der Vorteil, wenn man in einer wenig touristisch bekannten Region ist: Man kann in keine Tourifallen-Restaurants tappen. Besonders empfehlen können wir das Ristorante Pizzeria "La Baita" und das Ristorante Pizzeria "Beio". In beiden Pizzerien ist die Pizza absolut fantastisch und man bezahlt für einen großen Vorspeisensalat, zwei Pizzen und Hauswein + Mineralwasser zwischen € 26 und € 30. Das ist ein absolut genialer Preis für eine sehr gute Qualität.
In Vittorio Veneto können wir das "Al 128" und "Da Gennaro" empfehlen, auch hier kann bei einer Pizza nichts falsch machen!
Unser Fazit zum ersten Teil unseres Roadtrips durch das Veneto mit dem Mazda MX5:
Auf den bergigen und kurvigen Strecken von Innichen über Sexten entlang der Dolomiten bis zum Lago di Santa Croce beweist der Roadster seine Stärken: klein, wendig, schnittig und immer
ein bisschen lauter als alle anderen.
Wir können diesen noch unberührten und unbekannteren Teil des Veneto unbedingt für einen Roadtrip empfehlen. Die Landschaft entlang der Strecke ist wunderschön, außerhalb von Juli und August
trifft man auf keine Touristenmassen und es gibt viel anzuschauen und zu erleben.
Der zweite Teil unseres Roadtrips führt uns dann vom Lago di Santa Croce über Valdobbiadene entlang der Nebenstraßen zum Lago di Garda.
Vielen Dank an Mazda Österreich, die uns für diesen Roadtrip den Mazda MX5 zur Verfügung gestellt haben. Alle Meinungen und etwaige Begeisterungsstürme entstammen jedoch unserem Mund.
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