Jedes Mal wenn ich den Entschluss gefasst habe mein Kite Equipment upzudaten und neues Material anzuschaffen, beginnt für mich die Suche im Internet. Jeder hat seine persönlichen Vorlieben, seinen Style und auch seine persönlichen Vorstellungen. Ich gehe sogar soweit und nenne es ein Projekt, das ich jedes Mal angehe, um am Ende auf keinen Fall den hart verdienten Taler für das falsche Produkt auszugeben!
Ich will von mir behaupten, dass ich keinen Wert auf Marken lege. Ich ertappe mich schon eher dabei, ein Produkt interessant zu finden, wenn es einer der von mir favorisierten Pro-Kiter nutzt. Im Grunde kommt das zwar auf dasselbe raus, aber ich sympathisiere eben lieber mit Menschen als mit Marken. Aber das will noch lange nicht heißen, dass ich ein solches Produkt auch deswegen kaufen würde.
Jedesmal bevor ich in einen Flieger steige und Richtung Kitesurf-Reise düse, gehe ich in den Flughafenkiosk und kaufe eine dieser Kite-Zeitschriften. Es gehört für mich irgendwie dazu, bringt mich auf andere Gedanken und stimmt mich schon mal auf die erste Session ein. Kaum zu übersehen sind die ausführlichen Tests, die sich über ein Viertel des Magazins erstrecken und doch lese ich diese. Aber sind wir uns ehrlich: kaufen würde ich deswegen nicht. Mich interessiert eher welche Shapes die einzelnen Hersteller anbieten und amüsiere mich über das detaillierte Marketinggequatsche und die vielen Superlative.
Aber auch im Internet findet man genügend Testberichte zu allen neuen Produkten und auch hier fallen die Urteile meist sehr ähnlich aus. Das Thema Testberichte wurde auch schon dutzende Male diskutiert und das Ergebnis ist immer das gleiche. Jemand gibt einen Test in Auftrag und in der Regel will er kein schlechtes Testergebnis. Die Kunst beim Tester liegt schon eher darin die positiven Eigenschaften vermehrt hervorzuheben
Was bleibt dann noch übrig? Die Usermeinungen in den Foren? Ist das dein Ernst? Gerade hier erfahre ich am wenigsten, wer hinter dem anonymen Account steckt. Ich weiß in der Regel nicht welche Beweggründe jemand hat und ich weiß auch nicht, ob derjenige dasselbe Fahrkönnen oder ähnliche Bedingungen am Homespot hat. Und bei der Anzahl an Fanboys, die für verschiedene Marken tätig sind, müsste man vorher ein polizeiliches Führungszeugnis anfordern, um jemanden zu glauben, dass der neue XY Kite wieder um 1,82 Knoten früher geht als im Vorjahr.
Als ich das letzte Mal auf der Suche nach einem Kiteboard war, habe ich mich zuerst einen Überblick am Markt verschafft. Ich habe mir die Shapes rausgesucht, die für mich in Frage kamen und habe diese auf eine überschaubare Anzahl eingegrenzt. Im Anschluss hatte ich natürlich das Glück, dass eine Reise nach Kapstadt kurz bevorstand. An Orten wie Kapstadt findest du ohne Probleme innerhalb von nur wenigen Kilometern eine Menge Kiteshops und hast somit ganz einfach die Möglichkeit alle verschiedenen Boards oder auch Kites auszuprobieren.
Hierfür ist es meist von Vorteil, wenn man eine Kitelizenz vorzeigen kann, ansonsten geben sich die Shops etwas verhalten was die Weitergabe von Testmaterial betrifft.
Nach einigen Test stand für mich fest, welches Board ich haben wollte. Zufällig war auch gerade an diesem Tag ein Promo Day und das hat mir einen hervorragenden Kurs beschert.
Dann lass dich trotzdem nicht einlullen von dem Marketinggequatschte. Du fährst keine Nuance besser wegen einem überteuerten neuen Board, das du im nächsten Jahr für die Hälfte kaufen kannst. Lass dir ein wenig Zeit und mach keinen Schnellschuss. Um am Ende ein Produkt zu finden, das zu dir passt, musst du eben ein paar verschiedene testen, ansonsten wirst du nur die halbe Freude haben.
Bei manchen Shops kannst ganz easy ein Board zum Testen zu dir nach Hause bestellen. Ohne großen Aufwand suchst du dir ein Board aus und fragst dein Wunschboard und deinen Zeitraum an. Du bekommst das Board zugesandt und kannst es an deinem Homespot bei deinen üblichen Bedingungen probieren und es gegebenenfalls mit einem anderen Board vergleichen und sichergehen, ob es für dich das Richtige ist. Andernfalls geht es retour und es kostet dich die Versandgebühren.
Ich will hier niemanden auf falsche Gedanken bringen, aber wenn ich mir ansehe wieviel an den Kitestationen überall auf der Welt eine Woche Board Rental kostet, dann wäre das für mich eine Alternative. Ich finde diese Idee großartig und hoffe, dass viele Shops diesem Beispiel folgen werden, damit es einfacher wird die Markt Vielfalt zu testen.
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