[ANZEIGE] Früher oder später stellt man sich als Wassersportler die Frage warum man eigentlich keinen Trockenanzug besitzt. Dann kommen auch augenblicklich aus den düstersten Ecken deines Gehirns die Argumente dagegen geschossen. Viel zu teuer, rumlaufen wie ein Michelin Männchen, war schon in den 80ern uncool, nur Weicheier haben so ein Ding und hatte ich übrigens schon erwähnt, dass die Dinger sauteuer sind?
Wenn du jedoch in den Bergen wohnst und außer auf Reisen immer auf bockigen Binnenseen unterwegs bist, dann sollte man dem Gedanken zumindest eine zweite Chance geben und die Argumente objektiv abwägen.
Diese Saison war es dann soweit, ein Trockenanzug musste her, doch was für einer? Wichtig ist mir persönlich die Bewegungsfreiheit, am liebsten wäre es mir, wenn ich den Anzug gar nicht spüren würde. Federleicht, so dünn als möglich, aber dennoch wärmend im Winter. Das sind kurz gesagt meine Anforderungen. Dass der Trockenanzug natürlich dicht sein muss, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Ein Trockenanzug verhindert durch sein Material und die Beschaffenheit, dass dein Körper während der Kitesession nass wird und auskühlt. Ausgenommen sind: Füsse, Hände und Kopf. Auch hier darf man sich natürlich nichts vormachen, die Manschetten an Füssen und Händen halten bei Stürzen mit hoher Geschwindigkeit nur absolut dicht, wenn man Neopren-Schuhe und Handschuhe trägt. Diese verhindern, dass Wasser bei Stürzen an diesen Stellen eindringen kann. Die Manschetten an diesen Stellen sind entweder aus Latex oder Neopren und liegen sehr eng am Körper an. Unter dem Trockenanzug empfiehlt es sich Sportkleidung, wie etwa Skiunterwäsche oder einen Fleece-Pullover, zu tragen. Im Grunde kann man alles außer Baumwolle tragen, denn Baumwolle nimmt Schweiß auf und kühlt den Körper durch die Feuchtigkeit aus. Skiunterwäsche oder Fleece transportiert die Feuchtigkeit vom Körper weg.
Wofür du dich schlussendlich entscheidest, ist immer dir selbst überlassen und von mehreren Faktoren abhängig. Der Kaufpreis ist dabei nur ein Faktor und schnell vergessen, sobald man sich der immensen Vorteile eines Trockenanzugs bewusst geworden ist. Darüber hinaus sollte man bei gutem Outdoor-Equipment ohnehin niemals sparen, denn wer billig kauft, kauft zweimal.
Ich für meinen Teil benötige recht lange für eine derartige Entscheidung, wenn die Entscheidung allerdings gefallen ist, versuche ich das ideale Produkt für meine Bedürfnisse zu finden, damit ich solange als möglich Spaß damit habe.
Ich habe den Quantum Race Trockenanzug der Firma DADOR auf Herz und Nieren getestet. DADOR ist ein junges Schweizer Unternehmen. Der Name stammt aus der rätoromanischen Sprache und bedeutet "Draußen". Der Name wird dem Anzug mehr als gerecht. Denn "drinnen" wird einem schnell zu warm, das musste ich unweigerlich feststellen als ich bei aller Freude den Trockenanzug zuhause einer Probe unterzog. Des weiteren wurde mir sofort unweigerlich klar, dass es sich hierbei nicht um eines der üblichen Modelle eines Trockenanzugs handelt, wie man ihn die letzten Jahre zuhauf auf den Kitespots gesehen hat. Über Farben lässt sich natürlich streiten und doch denke ich, dass im Ernstfall das grelle Grün hilfreich sein könnte um gefunden zu werden. Und sind wir uns doch ehrlich: wieviele Kitebunnies stehen bei den Temperaturen am Uferrand und jubeln dir zu? Bei mir sind es echt nurmehr eine Handvoll und die können gut mit der Farbe leben.
DADOR macht keinen Hehl daraus, dass sich die entwickelte Climatec Technologie hervorragend für ambitionierte Stand up Paddler eignet. Vor allem beim SUPen ist es wichtig, dass der Anzug klimatisiert ist und den Schweiß vom Körper wegtransportiert. Auf meinen Touren mit dem SUP konnte ich das zum großen Teil nachvollziehen. Wenn du die richtige Funktionsunterwäsche drunter trägst, wird die SUP Tour auch im Winter zum Spaß.
Wenn man den Anzug zum ersten Mal anzieht, fällt sofort das äußerst geringe Gewicht dieses Trockenanzugs auf. Während herkömmliche Trockenanzüge in der Regel ein Trockengewicht von über 3 kg auf die Waage bekommen, sticht der DADOR Quantum Race mit einem Gewicht von 0,8 kg hervor. Der Anzug wiegt auch im nassen Zustand nicht bedeutend mehr, wobei dies subjektiv betrachtet ist und nicht nachgemessen wurde.
Das Material des Trockenanzuges nennt sich 3XDRY und stammt aus einer Zusammenarbeit mit dem ebenfalls Schweizer Unternehmen Schoeller. Schoeller beschäftigt sich mit verschiedenen Textil- und Synthetikfasern und stellt Funktionsausrüstung sowie Funktionsbekleidung her. Der Anzug ist natürlich Wasser- und Winddicht, allerdings kann ich noch nicht sagen ob das Material des Trockenanzugs darüber hinaus Wärmedämmend ist. In meinen Tests hatte ich für Januar sehr moderate Temperaturen und konnte somit bisher keine Extremsituation nachstellen. Dies werde ich zu einem späteren Zeitpunkt ergänzen.
Der DADOR Trockenanzug wird hochwertig verpackt und präzise zusammengelegt in einem Karton angeliefert. Als Zubehör wird eine passende Tragetasche mitgeliefert. Das Material wirkt sehr dünn und im ersten Moment hatte ich Bedenken, ob dieser Anzug tatsächlich dicht hält. Das kann ich allerdings nach all meinen Tests mit Kite und SUP bestätigen. Natürlich benötigt man hohe Neoprenschuhe und auch Handschuhe um gegen Spritzwasser geschützt zu sein.
Aber all das hat nichts mit dem Material der Außenhaut zu tun, die hält zu 100% dicht. Auch der Reißverschluss ist absolut Wasserdicht und wirkt auch perfekt in das Material der Außenhaut eingearbeitet. Sämtliche Nähte sind innen zusätzlich verklebt, ich nehme nicht an, dass dies überhaupt nötig wäre, hinterlässt bei mir aber ein gutes Gefühl. Auch die Nähte der Neopren-Manschetten an Füßen, Händen und Hals sind beidseitig verklebt und wasserdicht.
Bei 174cm Körpergröße und 74kg passt der Anzug perfekt in Größe "S". DADOR bietet einen sehr detaillierten Größen-Chart an, für den Fall dass du unschlüssig bist, welche Größe du nehmen sollst. Ich habe den Anzug so gewählt, dass ich nicht aussehe, als ob ich den Gürtel zuhause vergessen habe und trotzdem noch uneingeschränkte Bewegungsfreiheit habe. Als kleines Manko muss man hier anmerken, dass der Reißverschluss um ein paar Zentimeter zu kurz ist um in einer Pause gemütlich pinkeln zu gehen. Bei der von mir ziemlich genauen Passform muss ich mich etwas verrenken, damit ich nicht mit dem Kopf rausschlüpfen muss um mich zu erleichtern. Wenn man den Anzug eine Nummer größer wählt, dürfte das kein Thema sein.
Die Manschetten sitzen sehr eng und sind trotzdem angenehm, vor allem für Leute mit einer Latexallergie ist ein Trockenanzug mit Neopren Manschetten ein großer Vorteil. Ich persönlich empfinde Neopren angenehmer als Latex auf der Haut. Über die Lebensdauer der Manschetten kann ich derzeit natürlich noch nichts sagen.
Der Frontzip hat den großen Vorteil, dass man keine Hilfe von einer weiteren Person oder Hilfsmittel benötigt um den Trockenanzug an- bzw. auszuziehen. Vor allem im Winter, wenn der Körper und die Finger von der Kälte gelähmt sind, ist dies ein großer Vorteil. Natürlich muss man auch hier die Kehrseite der Medaille ansehen, denn der Reißverschluss verläuft hier unter dem Trapez. Allerdings dort wo das Trapez zieht und somit konnte ich in der Praxis keine störenden Eigenschaften erkennen.
€ 799,-
Der DADOR Trockenanzug ist ein High Tech Produkt mit vielen durchdachten Details. Im Vergleich zu den gängigen Marken kauft man hier ein Qualitätsprodukt Made in Switzerland. Ich kann gar nicht oft genug betonen, wie angenehm es ist, einen derart leichten Anzug beim Kitesurfen oder Stand up Paddling zu tragen. Es fühlt sich nicht anders an als würde man zuhause mit Freizeit-Klamotten rumlaufen. Die Wahl der Farben kann ich für meinen Teil völlig ausblenden, auch wenn Bauarbeiter Blau nicht zu meinen Lieblingsfarben zählt, ist das Lemongreen in Gefahrensituationen sicherlich hilfreich.
Die saubere Verarbeitung der Nähte und die Wahl des Materials lassen bei diesem Trockenanzug áuf Fachleute, die auch die Gefahren von Extremsituationen bereits am eigenen Leib gespürt haben, schließen. An diesem Anzug ist nichts zuviel und nichts zuwenig, man hat sich hier absolut auf das Wesentliche beschränkt und das ist es, was mir am DADOR Quantum Race so gut gefällt.
Soweit konnte ich keine nennenswerten Mängel feststellen, ich werde diesen Bericht aber updaten, sofern sich dies in Zukunft ändert.
Photocredit: Lukas Prudky
Weitere Herstellerinfos findest du auch hier: www.DADOR.com
* Wir bedanken uns bei der Firma DADOR für die Unterstützung. Der Anzug wurde uns kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Artikel sowie etwaige Begeisterungsstürme stammen jedoch aus unserem Mund.
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