Wenn im Juli und August die Sonne vom Himmel brennt und uns ein Sommerhoch wie gerade "Annelie" schwitzen lässt, verbringen wir unsere Wochenenden am liebsten in Österreich und vermeiden die
überfüllten Strände von Italien, Kroatien und Griechenland.
Rund um unser Zuhause in Mondsee gibt es eine Vielzahl an traumhaft schönen Seen und ein abwechslungsreiches Freizeitangebot. Letztes Wochenende haben wir wieder einen schwarzen Fleck auf
unserer Landkarte mit Farbe gefüllt.
Das Steirische Salzkammergut hat mich schon immer gereizt, schon so viel habe ich von den ständig "Lederhosentragenden" und heimatverbundenen Einwohnern gehört, die wohl noch etwas verliebter in
ihre Heimat sind als ich, die gebürtige Tirolerin.
Den Hallstättersee, der noch im Oberösterreichischen Salzkammergut liegt, haben wir schon öfter besucht, diesmal sind wir in Richtung Grundlsee und Toplitzsee aufgebrochen.
Die ca. 1,5 Stunden dauernde Fahrt führte uns über den Wolfgangsee, Bad Ischl, Bad Goisern nach Bad Aussee. Dort führt eine Abzweigung zum Grundlsee, einem zu unrecht unbekannteren See des
Salzkammerguts.
Ein 14 Kilometer langer Naturbadestrand führt eine Seehälfte entlang, man bezahlt nur für's Parken, was wirklich sehr fair ist. Die Badeplätze sind sehr gepflegt und auf manchen Rasenflächen gibt
es sogar Sitzgelegenheiten für's Picknick oder die Grillerei.
Uns ist eigentlich nur ein Hotel aufgefallen, ansonsten gibt es einige Privatzimmervermieter, Campingplätze und Appartements. Wie gesagt, die Gegend ist ruhiger als die üblichen Hotspots im Salzkammergut.
Wir sind gegen 18 Uhr angekommen, haben noch ein schnelles Bad im erfrischenden See genommen und uns an der Ruhe erfreut. Am Badeplatz waren wir die einzigen Menschen und konnten den Ausblick auf die Häuser, die in der traditionellen Salzkammergut-Bauweise errichtet sind, genießen. Unseren Griller haben wir im VW Bus natürlich immer dabei und somit konnten wir uns zum Abendessen einen fangfrischen Saibling vom örtlichen Fischer auf den Grill legen.
Den Abend haben wir gemütlich ausklingen lassen und im VW-Bus in einer der Parkbuchten übernachten. Psst, nicht nachmachen, hier dürfen eigentlich keine Camper und dergleichen über Nacht stehen bleiben, aber es war nichts los, deswegen haben wir es drauf ankommen lassen. Am See gibt es aber einen schönen Campingplatz, den wir sonst aufgesucht hätten, wenn wir keine passende Schlafstelle gefunden hätten.
Nach einem lockeren Morgenlauf um 6 Uhr früh haben wir gemütlich am See gefrühstückt und uns anschließend auf dem Weg zum Toplitzsee gemacht.
Im Ortsteil Gößl gibt es neben dem Gasthof Pension Veit einen Parkplatz, von dem aus man zu Fuß in ca. 15 Minuten den Toplitzsee erreicht, um den sich viele Mythen ranken.
Immer noch glauben einige, dass hier im Zweiten Weltkrieg Gold und Kunstgegenstände versenkt wurden, um sie vor dem Feinde zu verstecken. Auch vom Bernsteinzimmer war die Rede, aber bisher wurden nur Kisten mit Falschgeld und einige Kriegsrelikte gefunden. Sogar kleinere U-Boote haben sich auf die Suche nach dem Schatz in den 103 Meter tiefen Toplitzsee gemacht. Aber bisher hält der See den Schatz in seinen Fängen oder es handelt sich doch nur um eine Sage.
Wie auch immer, wir haben den Schatz leider auch nicht gefunden, aber dafür ein paar beeindruckende Ausblicke genießen dürfen und einige interessante Fakten zum See erfahren.
Der Toplitzsee liegt an der Südseite des Toten Gebirges. Am Seeanfang gibt es das Restaurant Fischerhütte, wo auch Fahrten in der Zille - den traditionellen Salzkammergut-Holzbooten angeboten werden. Die Fahrt rund um den Toplitzsee bis zum Kammersee dauert ca. 45 Minuten und kostet € 8 pro Person. Die Boote fahren ab 10:30 immer wenn 8 Personen erreicht sind. Es lohnt sich am Wochenende rechtzeitig vor Ort zu sein.
Der See hat wirklich ein ganz besonderes Flair. Am Rand sieht man bis auf den Grund und er schimmert grünlich, sodass man ganz viele Fische sieht. In der Mitte ist er fast schon schwarz und wirklich etwas unheimlich, was auch an den steilen Felswänden liegen könnte.
Auf der Rundfahrt mit der Zille erfährt man, dass der See ab 20 Metern keinen Sauerstoff mehr hat und für Taucher gesperrt ist.
Unterhalb dieser 20 Meter befindet sich salzhaltiges Wasser - das Salz kommt aus den salzhaltigen Gesteinen und da Süßwasser leichter ist, gibt es eben oben eine Süßwasserschicht. Unterhalb
dieser 20 Meter wird alles konserviert, die Bäume verrotten zum Beispiel nicht. Das ist gefährlich für Taucher, es gab auch wohl schon mal einen Todesfall und deshalb ist der Toplitzsee für sie
gesperrt.
Zwei Wasserfälle rauschen von steilen Felsen herab und sorgen für einen kühlen, feuchten Lufthauch.
Am Ende des Sees bleibt die Zille stehen und man erreicht nach 5 Gehminuten den Kammersee.
Der Kammersee ist eingekesselt vom Gebirge, das auch der Ursprung der Traun ist. Die Wasserhöhe des Kammersees schwankt jedes Jahr um bis zu 12 Meter. Wenn es diese Höhe erreicht hat, schießt es durch einen Kanal direkt in den Toplitzsee.
Wir können das Steirische Salzkammergut für einen Urlaub jedermann ans Herz legen. Ob Wandern, Radfahren, Klettern oder die sagenumwobenen Geheimnisse der Region entdecken - hier wird's bestimmt nicht langweilig.
Du interessierst dich für eine Reise in das Steirische Salzkammergut? Hier findest du eine tolle Auswahl an Reiseführern zum Salzkammergut!
Wenn wir schon in der Steiermark sind, dann besuchen wir doch gleich mal unsere Freunde in Ramsau am Dachstein, die hier eine nettes, ruhiges Appartementhotel direkt am Waldrand führen. Waldrand, so heißt es nämlich auch.
Wir waren schon mal im Winter in der Ramsau und haben mit den Schneeschuhen die Gegend erkundigt. Ramsau am Dachstein ist eigentlich der absolute Langlauftraum. Schneesicher, über 200 Loipenkilometer und ein traumhaftes Bergpanorama.
Aber auch im Sommer hat die Region ihre Reize. Auf 1.100 Meter war es nicht so heiß wie im Tal bei 34 Grad. Der Dachstein bietet gerade für aktive Urlauber eine Vielzahl an Wander- und Klettertouren und Region ist einfach paradiesisch schön. Riesige Hotelanlagen sucht man hier vergeblich, aber es gibt viele Pensionen, Privatzimmervermieter und Appartements.
Besonders hervorzuheben ist die tolle Küche im "Waldrand". Wir durften uns die Bäuche bei Rippchen aus dem Smoker vollschlagen, herrlich.
In der Nacht haben wir den von der Sonne aufgeheizten VW Bus Luigi gegen ein großzügiges Appartement getauscht und konnten den Eichhörnchen vom Bett aus beim Toben durch die Baumkronen zusehen.
Gut ausgeruht haben wir dann im nahe gelegenen bekannten Wintersportort Schladming gefrühstückt und uns am Nachmittag in die Fluten des Wolfgangsees gestürzt.
Uns hat es riesigen Spaß gemacht die Schönheiten im eigenen Land zu entdecken, die praktisch vor der Haustür liegen.
Also raus mit euch und entdeckt die schönen und geheimnisvollen Eckes eures Heimatlandes!
Dieser Artikel wurde nicht gesponsort, unsere Begeisterung ist echt und spiegelt unsere persönlichen Eindrücke wieder!
Du möchtest deinen nächsten Urlaub in der Steiermark verbringen? Lies dich schon mal ein und entdecke tolle Reiseführer für die Steiermark!
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