Ich liebe Pasta und könnte sie eigentlich jeden Tag essen. Da kann ich die Italiener einfach voll verstehen.
Spaghetti Vongole, Mezzelune con burro, Tagliatelle ai Porcini,... Ich liebe sie alle.
Seit Jahren habe ich mir schon vorgenommen, Pasta mal selbst zu machen.
Da mich die vielen "Ohne Nudelmaschine geht das nicht"-Sager aber immer abgehalten haben und ich mir nicht noch ein Küchengerät kaufen wollte, habe ich es noch nie ausprobiert.
Nachdem mich am Lago di Santa Croce das Pasta-Mehl aber wieder angelacht hat, habe ich es einfach mal ausprobiert.
Den perfekten Pastateig von ein paar italienischen Köchen abgeschaut und schon gings los.
Hier scheiden sich wieder mal die Geister. Mehl mit Hartweizengrieß oder ohne? Ich habe mich für "ohne" entschieden und nur italienisches Pastamehl 00 verwendet.
300 Gramm Mehl reichen locker für 3 Personen. Pro 100 Gramm Mehl verwendet man ein Ei(-gelb) - auch hier gibt es wieder verschiedene Meinungen, ob Vollei oder nur Eigelb. Ich habe von einer liebe Freundin frische Eier direkt vom Hof erhalten, die dem Teig eine tolle Farbe verliehen haben. Ich habe mich für 2 Eigelb + 2 ganze Eier entschieden, da ich etwas kleinere Eier verwendet habe.
Ansonsten braucht man nur noch einen Esslöffel bestes Olivenöl, einen gestrichenen Teelöffel Salz und ein Schnapsglas mit Wasser.
Die oben genannten Zutaten vermengen und ganz lange kneten. Es kann bis zu einer Viertelstunde dauern, bis sich alle Einzelteile homogen vermengen. Wenn es immer noch zu trocken ist, noch einen kleinen Schuss Wasser hinzugeben.
Den Teig in Klarsichtfolie einwickeln und für 1 Stunde in den Kühlschrank legen.
Der Einfachheit halber habe ich mich für gefüllte Teigtaschen-Halbmonde, so genannte "Mezzelune" entschieden. Hier wird für das Ausrollen des Teiges keine Nudelmaschine benötigt.
Für die Füllung habe ich 3 getrocknete Tomaten, die in Öl eingelegt waren mit zwei großen Esslöffeln Ricotta, 4 entkernten Oliven, frischem Basilikum und Oregano, sowie Salz und Pfeffer im Mixer kleingehackt. Wer mag, kann auch noch Pinienkerne hinzugeben.
Bei der Füllung der Teigtaschen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ob Bärlauch-Ricotta, Steinpilze oder eine Fleischfarce - die Teigtaschen lassen sich auch prima zur Resteverwertung einsetzen.
Nach einer Stunde den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, ein kleines Stück davon auf einer bemehlten Arbeitsfläche ganz dünn ausrollen. 2 Millimeter sollten ausreichen. Dann mit einem Glas oder Keksausstecher Kreise ausstechen. Auf die Mitte des Kreises einen halben Esslöffel der Füllung geben, den Rand mit dem übrig gebliebenen Eiweiß bestreichen, zusammenklappen und mit einer Gabel am Rand festdrücken.
Die Mezzelune leicht bemehlen, damit sie nicht austrocknen.
In der Zwischenzeit einen großen Topf Wasser zum Kochen bringen, einen Esslöffel Salz ins kochende Wasser geben und die Mezzelune auch in den Topf geben. Wenn die Teigtaschen an der Oberfläche schwimmen, sind sie fertig. Hier lohnt sich aber eine kleine Kostprobe, da bei ein paar Stück der Teig etwas zu dick geraten ist, haben sie eine Minute länger gebraucht.
Die Mezzelune habe ich mit etwas Bärlauchpesto, Olivenöl und Parmesan auf einem Teller angerichtet. Als Wahlmöglichkeit gab es auch eine einfache, leicht scharfe Tomatensauce.
Es hat uns fantastisch geschmeckt und ich werde bestimmt wieder Pasta selber machen. Der Aufwand ist gar nicht so groß, aber das Ergebnis ist wirklich super. Wenn ihr eure Schwiegermutter
beeindrucken wollt, ist das das beste Rezept.
Vielleicht gönne ich mir demnächst auch eine Nudelmaschine, um auch mal Tagliatelle oder Linguine auszuprobieren.
Habt ihr schon mal Pasta selbst hergestellt und verratet ihr mir euer Lieblingsrezept?
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