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Kitespotguide Tarifa - Kitesurfen in Tarifa

Kitesurfen Tarifa, Spanien

Kitesurfen im Winter bedarf keiner Langstreckenflüge oder eines großen Budgets. Nein, es ist auch möglich in Europa im Winter Kitesurfen zu gehen, ohne sich den Hintern abzufrieren oder eine Menge Kohle auszugeben. Aus diesem Grund haben wir Silvester in Tarifa verbracht. Wie immer habe ich im Vorfeld versucht die Kitespots und die Windbedingungen zu recherchieren, aber für die Winterperiode findet man kaum etwas. Manche Quellen behaupten gar im Winter gäbe es in Tarifa überhaupt keinen Wind oder nur ablandigen Wind. Alles Quatsch, natürlich gibt es auch in den Wintermonaten Wind zum Kitesurfen in Tarifa und gar nicht mal wenig.

 

Wie immer und überall sollte man eine breite Range an Kites mitbringen, dann ist die Windausbeute mehr als in Ordnung. Ich hätte mit 6qm², 10qm² und 17qm² einem 135cm Wakestyle Board und meinen 74kg an 8 von 10 Tagen Kitesurfen gehen können.

 

Grundsätzlich unterscheiden wir in Tarifa zwei Winde. Zum einen ist das der Levante (Ostwind) und zum anderen der Poniente (Westwind). Wenn Levante angesagt ist, dann sollte man die kleinen Kites startbereit haben, denn der Levante weht mit bis zu 9 Windstärken und ist natürlich böig wie verrückt.

 

Poniente hingegen ist etwas gemütlicher, dieser Westwind wird bis zu 5 Windstärken stark und ist weht konstanter, denn er kommt über das Wasser und hat somit keine Hindernisse, die Verwirbelungen auslösen.

Meinen Erfahrungen nach reicht im Winter in Tarifa ein langer Neopren Anzug (4/3 oder 5/3) um den ganzen Tag Kitesurfen zu gehen ohne zu frieren. Ich war übrigens immer ohne Handschuhe, Neoprenschuhe oder Neopren Haube unterwegs. Die Wassertemperatur dürfte so um die 16°-18°C liegen. 

VG Wort Lifetravellerz Tarifa

Stadtstrand & Playa Chica – Kitesurfen in Tarifa

Der Stadtstrand ist wie der Name schon sagt direkt vor Tarifa. Der Playa Chica befindet sich links von der Brücke zur Militärinsel und der Stadtstrand beginnt zur rechten Seite der Brücke. Der Vorteil im Winter ist, dass man keine Rücksicht auf Badegäste nehmen muss. Durch die Nähe zur Stadt tummeln sich allerdings hier eine Menge Kiteschulen mit ihren Schülern, aber der Strand ist mehrere Kilometer lang und somit findet man immer eine ruhige Stelle.

 

Der Levante weht hier in der Regel Offshore bis Sideoff, dennoch sieht man grade die Einheimischen hier bei Starkwind Kitesurfen. Meist sind es die Freestyler die hier shredden und die windgebügelte Flachwasserpiste zwischen den Wellensets nutzen. Hier gibt es allerdings kein Rescue und niemanden, der darauf aufpasst, ob jemand verloren geht. Also wenn du bei diesen Bedingungen rausgehst, solltest du ganz genau wissen was du tust.

 

Bei Poniente ist die Sache natürlich sehr viel entspannter. Der Wind ist schräg auflandig und recht konstant, man hat einen besseren Blick auf die Stadt, die Militärinsel und natürlich auch auf die Burg Santa Catalina.

Campo de Futbol – Kitesurfen in Tarifa

Dieser Kitespot grenzt direkt an den Stadtstrand und erstreckt sich noch einige Kilometer Richtung Norden. Hier herrschen meiner Meinung nach dieselben Bedingungen wie am Stadtstrand. Positiv zu erwähnen ist, dass hier der Kitespot neben einem großen Parkplatz ist. Ich habe hier auch immer wieder einige Campingmobile und Busse stehen sehen. Bei meinen morgendlichen Läufen ist mir auch aufgefallen,  dass viele der Camper hier auch über Nacht stehen. Es gibt hier auch ein nettes Strandlokal das aber wahrscheinlich nur im Sommer geöffnet hat. Darüber hinaus findet man hier aber keine Infrastruktur oder sanitäre Einrichtungen.

Landebahn – Kitesurfen in Tarifa im Winter

An den Campo de Futbol grenzt der Kitespot Landebahn. Benannt nach der 2 Kilometer langen Schotterpiste, die Erzählungen nach früher tatsächlich als Landebahn für das Militär genutzt wurde. Auch hier gibt es ein Lokal, das ebenfalls geschlossen war und wahrscheinlich nur in den Sommermonaten geöffnet ist. Der Kitespot ist riesig groß und dennoch habe ich Fotos vom Sommer gesehen, die diesen Kitespot als Albtraum erscheinen lassen.

 

Wenn der Himmel im Hinterland wolkenlos ist, dann dreht die natürliche Thermik die Windrichtung hier auf side- bis sideonshore und bringt auch gerne eine schöne Welle mit sich.

 

Der Poniente bietet hier ideale Bedingungen, einziges Manko ist, dass die Welle nicht ganz so geordnet reinläuft.

Valdevaqueros oder Schweinewiese – Kitesurfen in Tarifa

Valdevaqueros ist wahrscheinlich der bekannteste Spot. Man erreicht diesen Kitespot, wenn man die Hauptstraße Richtung Norden fährt, auf der rechten Seite sieht man nach etwa 4 Kilometern ein Apothekenschild und kurze Zeit später biegt man links nach einem Gebäude ab. Hier sieht man selbst im Winter zahllose Wildcamper herumstehen und niemand stört sich daran. Viele der Busse werden diese Wiese auch nicht mehr verlassen, denn in so manchem Bus wohnt ein in die Jahre gekommener Hippie, der wohl noch immer seinen Surfer-Dream lebt.

 

Bei Levante habe ich diesen Spot megaböig mit einer chaotischen Welle erlebt. Wahrscheinlich war das aber ein schlechter Tag und die Ausnahme. Im Sommer findet man auch hier eine Bar, eine Kiteschule und einen separat ausgewiesenen Schwimmbereich. Wer mit Bus oder Camper unterwegs ist und keinen Campingplatz sucht, der wird diesen Ort lieben.

 

Poniente sollte auch hier funktionieren, habe ich aber selbst nicht probiert.

Bolonia – Kitesurfen in Tarifa im Winter

Bolonia ist eine traumhafte Bucht, geradezu malerisch schön ist es hier. Falls kein Wind ist, kann man im Hinterlande Bouldern und Klettern oder man genießt einfach die schöne Aussicht auf das Meer und die Berge. Bolonia ist ein Levante-Spot mit moderater Welle und viel Platz.

Caños de Meca – Kitespot nahe Tarifa

In den Kitespot Caños de Meca habe ich mich verliebt – einfach atemberaubend! Zum Kitespot Caños de Meca fährst du ca. 45 Min. von Tarifa Richtung Norden, der Weg ist sehr gut ausgeschildert und auch ohne Navi zu finden.  Man sieht bereits aus der Ferne die Kites am Himmel, die einem den Weg bis zum Spot weisen. Es gibt einen Parkplatz an einem Lokal, der allerdings bei guten Bedingungen schnell voll werden kann. Am besten zieht man sich bereits am Auto um und nimmt seine Sachen mit zum Strand. Ein paar Minuten Fußmarsch und Kite aufpumpen ersetzen schließlich das Aufwärmtraining.

Caños de Meca ist ein Levante Spot und man sagt, dass hier der Levante nicht ganz so stark weht wie in Tarifa selbst. Ich kann dies nicht bestätigen. Als ich nach Caños de Meca ausgewichen bin, da die Forecast für Tarifa auf mehr als 40 Knoten deutete, war es auch in Caños de Meca nicht weniger.

Der Levante kommt hier Sideonshore am Strand rein, die Bucht von Caños de Meca ist jedoch relativ klein und somit ändert sich die Perspektive auch schon nach wenigen Metern. Die Wellensets rollen bei Starkwind mit ordentlich Druck und ein wenig chaotisch Richtung Strand. 

Getares – Kitesurfspot nahe Tarifa

Den Kitespot Getares findest du in Richtung Osten von Tarifa aus, nach etwa 15-20 Minuten erreichst du mit dem Auto den Strand. Sollte die Forecast für Tarifa zu stark sein, dann ist Getares der ideale Ausweichspot. Der Kitespot glänzt zwar nicht durch landschaftliche Schönheit, allerdings sind bei starkem Levante die Bedingungen hier sehr gemäßigt. Wenn in Tarifa dein 6er Kites zu groß ist, dann kannst du in Getares in der Regel mit einem 10er fahren. 

Fazit:

Tarifa lohnt sich immer egal zu welcher Jahreszeit man wird so gut wie immer Wind finden, wenn man das richtige Material dabei hat und Sturm geprüft ist. Vor allem bei starkem Levante trennt sich die Spreu vom Weizen, der Vorteil ist aber man hat viel Platz am Wasser. Die Unterkünfte sind außer in der Hauptsaison sehr günstig und auch das drum herum passt sehr gut. Ein Mietauto ist natürlich Pflicht und wenn du von Andalusien etwas sehen willst dann erreichst du Ronda, Jerez de la Frontera oder Sevilla in 1-2 Stunden mit dem Auto. Wir werden auf alle Fälle wieder kommen. 

 

Wir sind mit GO! Travel & More gereist und waren froh, dass uns Dirk täglich eine Kite Spoteinschätzung mit auf den Weg gegeben hat und uns ausführlich die Windgegebenheiten vor Ort erklärt hat!

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