Wenn ich an Slowenien dachte, dann habe ich nie über die Möglichkeit nachgedacht dort zu kiten. Irgendwie war das nie ein Thema, deshalb habe ich auch nie recherchiert. Wenn ich aber an das Meer reise, dann checke ich zwangsläufig das Internet nach einem nahe gelegenen Kitespot und Wind ab. Zu meiner Verwunderung war beides vorhanden. Slowenien bietet mit seiner 46,6 km langen Küstenlinie nicht viele Möglichkeiten und doch findet man in Portoroz einen perfekten Bora Kitespot vor. Neben der Bora gibt es in Portoroz häufig einen eher leichten thermischen Wind, der laut den Locals am stärksten nach einer Schlechtwetterperiode ist und die Tage darauf immer schwächer wird. Viele Locals nutzen aufgrund der häufig schwachen thermischen Winde Foils oder Raceboards. Die Wasserqualität ist ausgezeichnet, ein Anzeichen dafür ist auch die Bio Aquakultur von Fonda, welche unmittelbar neben dem Kitespot liegt.
Etwas südlich der Stadt Portoroz, etwa 5 Minuten mit dem Auto entfernt und direkt zwischen dem Hafen und den Salzfeldern findest du den Kitespot. Man folgt der Bundesstraße 111 bis zur Abzweigung rechts Richtung Seca, dann der Straße bis zum Ende folgen. Dort gibt es einen öffentlichen Parkplatz (€ 2,- / Stunde) und man muss sein Kite Equipment nur wenige Meter bis zum Spot tragen. Der Spot selbst besteht aus einer großen begrünten Fläche und wird den Sommer über als Liegefläche von Badegästen genutzt. Die ansässige Kiteschule ist bei entsprechenden Bedingungen wohl auch immer vor Ort und betreut Kiteschüler. Es gibt nach Absprache auch Leihmaterial.
Der Einstieg ist ein wenig eng und steinig aber darüber hinaus kein Problem. Es gibt genug Platz auf dem Wasser und ein schönes Panorama auf die Hügel hinter Portoroz. Bei Nordwind (Tramontana) sollte man aufpassen, dass man genug Abstand zu den Salzfeldern hält. Wenn der Wind etwas schwächelt oder man nicht Höhe halten kann, landet man unweigerlich dort. Wie ich gesehen habe sind die Einheimischen alles andere als glücklich, wenn sich ein Kitesurfer dorthin verirrt.
Sanitäre Einrichtungen sind in Form von 2 Dixie WCs vorhanden. Das Restaurant gleich neben dem Kitespot wurde von vielen Leuten sehr gelobt, wir hatten allerdings nicht die Gelegenheit es selbst zu besuchen.
Wie oben schon angedeutet gibt es 2 nennenswerte Winde in Portoroz. Zum einen gibt es einen thermischen, eher schwachen Wind aus nordwestlicher Richtung und die Bora aus Nordost bis Ost. Bei Bora bildet sich hinter den Salzfeldern eine perfekte Flachwasser Piste und ist ideal für Free- und Wakestyler. Die Start- und Landebedingungen bieten sich für beide Windrichtungen an.
FAZIT: Wenn Bora angesagt ist, dann ist Portoroz eine fantastische Alternative zu den gewohnten Kitespots in Oberitalien. Wer auf die Thermik setzt, ist an anderen Spots aber deutlich besser aufgehoben.
Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein ist Portoroz ein belebter und gut frequentierter Tourismusort. Mit der bezaubernden Altstadt im nahe gelegenen Piran hat Portoroz auch neben dem Kitesurfen so einiges zu bieten. Tolle Restaurants mit einer Mischung aus gewohnt italienischem Essen und viel Fisch laden an jeder Ecke zum Verweilen ein. Der Promenade entlang finden sich charmante Bars und Cafès und auch einige Casinos. Für die feierwütigen Surferdudes findet sich überall eine Möglichkeit die Nacht zum Tag zu machen.
Wer es etwas ruhiger angehen möchte, kann sich auch in eines der Lifeclass Hotels einbuchen und die dazugehörige Therme nutzen um ganz entspannt am nächsten Tag weiter zu rocken. Oder falls die Mrs. bei Schlechtwetter-Bora nicht gerne am Strand steht, sondern sich lieber bei einer Massage entspannt, auch dann ist dieser Plan unbedingt zu empfehlen.
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