Kroatien wird geografisch der Balkanhalbinsel zugerechnet und grenzt im Norden an Slowenien und im Süden an Montenegro. Dazwischen gibt es einen schmalen Landstrich von wenigen Kilometern Breite, der von Bosnien-Herzegowina verwaltet werden und deren Seezugang bedeutet. Durch die vielen Inseln und Halbinseln bietet Kroatien eine schier unendlich lange Küstenlinie.
Doch wo gibt es Wind in Kroatien? Und wo kann man Kitesurfen? Die steilen und felsigen Küsten machen es zwar nicht leicht, aber es gibt dennoch zahlreiche tolle Kitespots in Kroatien zu entdecken. Vorallem wenn man damit leben kann, dass es nicht ständig 30 Knoten hat, findet man ein paar sehr nette Plätzchen.
Sehr angenehm in Kroatien ist übrigens das freie WIFI, denn in so gut wie jeder Bar gibt es einen HotSpot und in den größeren Orten gibt es flächendeckend kostenloses WIFI. Im Vergleich zu anderen Ländern ist das ein absolutes Highlight. Darüber hinaus will ich die gut ausgebauten Straßen erwähnen, die Mautkosten sind in etwa gleich wie in Italien, man bezahlt je nachdem wie viele Kilometer man fährt. Unser Navi erkannte allerdings keine einzige Straße und auf unserer TomTom Europa Karte ist Kroatien auch noch nicht berücksichtigt. Also Vorsicht, wenn man sich auf sein Navi verlässt.
Preluk selbst ist ein kleiner Ort östlich von Opatija am nördlichsten Punkt der Kvarner Bucht. Wer hier surfen will, muss früh aufstehen, ansonsten gehst du leer aus. Dieser Wind kommt bei Hochdruckwetterlagen (Schönwetter) bereits in den Nachtstunden durch eine Thermik in Schwung. Sobald es hell ist und man genug sieht, geht es ab aufs Wasser. Der Wind bläst bis in etwa eine Stunde nach Sonnenaufgang, dann sollte man lieber auf ein Frühstück in die Surfbar in Volosko gehen. Der Wind bekommt gute 5 Windstärken und legt in den Herbstmonaten scheinbar noch zu und natürlich ist er böig, da er von Norden über den Berg herunter auf das Wasser platscht.
Ohne Übertreibung, Preluk ist tatsächlich nur etwas für geübte Kitesurfer. Wäre es nur der böige Wind und die vielen Windsurfer, kein Problem, aber hinzu kommt auch noch, dass der Wind zwar Sideshore zum Ufer bläst, aber du dort weder rein noch raus kommst. Es gibt nur einen winzig kleinen Strand und der ist in einer kompletten Windabdeckung. Das heißt den Kite am Strand aufbauen, ins Wasser werfen, sich etwas abtreiben lassen und vom Wasser aus starten. Beim Anlanden dann in umgekehrter Reihenfolge. Der Strand ist grade lang genug um die Leinen zu sortieren und 2 Kites aufzubauen. Wirf einen Blick auf die Bilder, ich denke die sprechen für sich.
Von vielen wird Nin als wohl der beste Kitespot Kroatiens bezeichnet, das kann ich zwar nur bedingt bestätigen, denn ich hatte dort keinen Wind. Ich habe dort am Campingplatz allerdings einen Bekannten getroffen, der mir die Verhältnisse vor Ort sehr gut beschrieben hat. Und ja, weil wir grade beim Thema sind, es gibt nicht unweit vom Kitespot einen Campingplatz. Leider ist der Campingplatz kein besonders netter Ort, ein 3 Stern Campingplatz in Kroatien ist eben nicht mehr als ein Stellplatz mit ein paar Bäumen und ein paar sehr in die Jahre gekommenen Duschgelegenheiten, denen auch jegliche Zuwendung fehlte. Das heißt, wenn du deine eigene Dusche und dein eigenes WC hast, dann mag es dort auszuhalten sein, aber für uns mit dem VW Bus war klar, hier bleiben wir nur eine Nacht.
Aber nun zum Kitespot. Hauptwind ist der Maestrale, ein Wind aus Nordwest bis westlicher Richtung, wobei NW besser funktioniert. Dann kommt er sideshore bis sideonshore von links und bietet perfekte Bedingungen. Der Maestrale (Mistral) wird nicht allzu stark, hier muss man je nach Gewicht eher mit dem großen Kites raus. Aber im Vergleich zu den anderen Winden der Bura (Bora) oder des Jugos (Scirocco) weht der Mistral sehr konstant.
Die Bura entsteht im nördlichen Velebit Gebirge und muss ebenfalls über Land, dadurch ist auch dieser Wind in Nin sehr böig. Die Bura kann sehr stark werden, man sollte hier auch vorsichtig mit der Forecast umgehen, eher noch ein paar Knoten dazu rechnen und eine Nummer kleiner aufbauen. Dieser Wind kommt hauptsächlich im Frühjahr und im Herbst vor und weht Onshore bis Sideshore von rechts. Die Bura weht einige Tage am Stück und entfaltet meist in der ersten oder zweiten Nacht ihr volle Kraft.
Der dritte Wind ist der Jugo. Der Südwind aus Afrika bringt meist warme Luftmassen mit sich und bläst ebenso mehrere Tage am Stück. In Nin kommt auch dieser Wind übers Land und wird dadurch abgeschwächt und verwirbelt.
Das Tolle an diesem Kitespot ist das stehtiefe Wasser, somit ideal für Anfänger und Free- und Wakestyler. Durch diese Stehtiefe und die beinahe geschlossene Lagune kannst du diesen Spot bei jeder Windrichtung ohne Bedenken rocken. Für Anfänger bieten auch einige Kiteschulen ihre Dienste an.
Von Nin aus haben wir nach ca. 3 Stunden Fahrt den Hafen von Ploce erreicht. Kurzerhand haben wir dort ein Ticket für die Fähre gecheckt (VW Bus LR - € 24,-) und uns den weiten Umweg übers Land erspart. Eine kurze Stunde später rollen wir auch schon wieder von der Fähre runter und machen uns an die letzen Kilometer nach Viganj - unserem Ziel für die nächsten Tage.
An diesem Spot geht es um zwei Winde. Den Maestrale aus Nordwest und der Jugo aus südlicher Richtung. Wie üblich ist der Maestrale auch hier der "gemütliche" Wind, nicht allzu stark, aber konstant und ohne Überraschung. Dafür hat er kaum eine Welle und Sideonshore Bedingungen von rechts.
Bei Jugo gehts schon etwas mehr zur Sache. Kites je nach Gewicht ab ca. 8-10qm sind eine gute Wahl. Der Jugo bläst etwas ruppig, aber für mehrere Tage mit 15 bis 30 Knoten. Bei Jugo heißt es sideshore von links und es bauen sich hier mittlere Windwellen auf.
Wir haben einige Tage am Camping Platz Anthony Boy verbracht, ein 4 Sterne Camping Platz, den wir uneingeschränkt empfehlen können. Drei Schritte über die Straße ist auch schon der Kitespot. Der öffentliche Kitespot befindet sich in etwa 300 Meter Richtung Westen und ist etwas größer, dort befinden sich auch mehrere Kiteschulen.
Als wir im September dort waren, haben wir fast nur deutschsprachige Kitesurfer dort getroffen. Im Umkreis von wenigen hundert Metern findet man einige hervorragende Restaurants und einen kleinen Supermarkt für die alltäglichen Sachen.
Wie hat dir das Kitesurfen in Kroatien gefallen, welche Kitespots hast du besucht? Erzähl uns etwas von deinem Trip auf die Balkanhalbinsel!
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