Viele Hotels schreiben sich ganz groß auf die Fahne für Sportler eine Spielwiese zu bieten und verlieren dann aber schon bei den einfachsten Sachen. Als Ausdauersportler ärgere ich mich dann zwar, ziehe die Laufschuhe an und suche mir eine Strecke die für mein Training lange genug ist. Langer Rede kurzer Sinn: Meine Erwartungen sind nicht besonders hoch als wir uns auf den Weg ins Burgenland machen, um ein verlängertes Wochenende in der Vila Vita Pannonia zu verbringen.
In der Regel fahren wir ins Burgenland nur zum Kitesurfen, zugegebener Maßen waren wir aber recht lange schon nicht mehr am Neusiedlersee. Insgeheim war die Freude auf ein paar ruhige und entspannte Tage sehr groß bei mir. Die Anreise mit dem Zug und Transfer vom Wiener Hauptbahnhof verlief sehr angenehm und meine Vorfreude wurde immer größer. Als wir dann unseren Bungalow beziehen konnten, war ich bereits ein klein wenig begeistert und auf jeden Fall angenehm überrascht.
Wie bereits erwähnt verlasse ich mich selten auf die Laufstrecken von Hotels. Hier lag ich dieses Mal aber komplett daneben. Es gab nicht nur eine Beschreibung von Strecken außerhalb des Resorts, nein, es gab richtige Laufstrecken innerhalb des Areals. Sehr gut gekennzeichnet beginnen alle Strecken am selben Ort und führen zuerst über ein mit Rindenmulch präparierten Waldweg.
Wer wie ich gerne frühmorgens läuft, wird mit den vielen Tieren, die einem hier vor die Füße laufen, eine riesige Freude haben. Die verschiedenen Laufstrecken sind mit Farben markiert und variieren vom 1,1km langen "Storchenlauf" bis hin zum 15,8km langen "Grenzlauf". Hier wird endlich auch für gut trainierte Läufer etwas angeboten. Die Strecken sind auch mehr als abwechslungsreich, sodass man auch für eine ausgiebige Trainingseinheit die eine oder andere Strecke 2 Mal hintereinander laufen könnte.
Gänzlich neu für mich, überraschte uns Johannes M. Huber mit einer spontanen Lehrstunde im Alpharun! Der Alpharun ist eine Kombination aus Grundlagen-Ausdauer-Training und Entspannungsübungen. Ziel des Laufes ist es weder schneller zu werden noch gewaltige Strecken hinter sich zu lassen. Ziel ist einzig und allein den Alpha-Zustand, eine Art meditativen Zustand zu erreichen und dadurch völlige Entspannung zu erreichen. Dies geschieht mit viel Training durch langsames, gleichmäßiges Laufen, einigen eigens dafür entwickelten Übungen und viel Ruhe. Gerade Laufstrecken wie in der Vila Vita Pannonia, im Wald, ohne Lärm, wo man die Natur spüren und riechen kann, eignen sich dafür hervorragend.
Der Alpharun ist für alle Menschen jeder Statur und jeden Trainingszustands geeignet. Laufen bekommt mit dem Alpharun eine ganz neue Bedeutung. Laufen muss nicht nur hetzen, schwitzen und die Jagd nach Sekunden sein. Laufen kann auch Genuss, Natur und enorm viel Spaß sein. Das war eine tolle Erfahrung für mich, leider war wie immer die Zeit für einen ausführlichen Austausch zu kurz, allerdings hat mir diese Form von Training eine neue Perspektive eröffnet.
In der Vila Vita Pannonia gibt es übrigens in regelmäßigen Abständen Wochenend-Alpharun Seminare.
Gleich als wir zum Check in an der Rezeption waren, konnte ich meinen Ohren nicht trauen. Es gibt für jeden einzelnen Gast des Resorts ein Fahrrad. Nicht für jeden Zweiten oder Dritten, nein tatsächlich für jeden einzelnen Gast. Das finde ich außergewöhnlich und ein tolles Service, wir haben nicht allzu lange gezögert und haben uns ein Rad geholt um das riesige Areal der Vila Vita Pannonia zu erkunden. Im Grunde bin ich zwar sportlich gesehen kein Radfahrer, doch hätten wir noch mehr Zeit im Burgenland verbracht, dann wäre ich mit Sicherheit zu einer größeren Tour aufgebrochen. Für dieses Mal hat es aber gereicht von unserem Bungalow aus die zu den Tieren oder zum Restaurant zu fahren.
Allerdings hätte mich eine Runde um den Neusiedlersee sehr gereizt, die Steigungen sind kaum vorhanden und wenn kein Wind weht, wäre dies eine willkommene Abwechslung zu meinem Lauftraining. Wenn man auf der österreichischen Seite bleibt und die Fähre von Illmitz nach Podersdorf nimmt sind dies immerhin 74,5km.
Auf dem Weg von unserem Bungalow kamen wir täglich am Reitstall vorbei. Ich war zwar nur ab und an in meiner Jugend reiten und wahrscheinlich war ich dabei auch nicht besonders geschickt. Dennoch mag ich Pferde sehr gerne, die Neugierde, die sie ausstrahlen, die Ruhe und Gelassenheit, wenn man sich mit Bedacht nähert. Ich muss immer ein paar Minuten stehen bleiben und "Hallo" sagen. Derzeit sind 10 Warmblüter und 4 Shetland Ponys im Reitstall zuhause. Wie ich gesehen habe, kann man jederzeit Stunden für die weitläufigen Ausritte buchen.
Zum Schwimmen war mir im April nicht zumute. Obwohl der Schwimmteich meiner Meinung nach schon die Bezeichnung See verdienen würde. Nachdem wir mit der Bahn angereist sind, hatte ich leider meine Kitesurf-Ausrüstung nicht dabei, ansonsten hätte ich gerne den Schwimmteich mit einer Kite-Session eingeweiht. Der Teich ist absolut riesig und wird einem jeden Triathleten ein Lachen auf das Gesicht zaubern. Ebenso werden die Kinder im Sommer ihren Spaß haben. Der Schwimmteich ist so groß, dass man dort sogar Tretboote, SUP's und Kanus leihen kann.
Ich mag lichtdurchflutete Räume und ordentliche Geräte, wenn diese auch noch sauber sind und genug Platz ist, dann bin ich mit einem Fitness Studio schon zufrieden. Bei unserem Aufenthalt war zum Glück immer tolles Wetter, darum habe ich nur einen kurzen Blick rein geworfen. Auf Anhieb sind mir die Technogym Geräte aufgefallen, die immer für eine gute Qualität sprechen und der ausreichende Platz um die Geräte herum.
Auch wenn ich selbst schon lange nicht mehr Tennis spiele, muss man dennoch die Möglichkeit erwähnen. Auf dem Hotel Areal findest du neben 3 Tennisplätzen im Freien auch 2 Hallenplätze für den Winter oder schlechtes Wetter.
Und wer an den weißen Eseln vorbei in Richtung Erlebnis-Obstgarten unterwegs ist, dem wird auch der Hochseil-Klettergarten auffallen, der am Waldrand steht und auf mich wartet. Leider hat auf dafür die Zeit dieses Mal nicht gereicht.
Für die Mannschaftssportler gibt es auf dem 200ha großen Areal auch einen eigenen Fußballplatz und gleich neben dem Badesee gibts es auch einen Volleyballplatz. Alles schön gepflegt und bereit um gerockt zu werden.
Wie du siehst, schafft man es in 4 Tagen nicht annähernd das gesamte Angebot in der Vila Vita Pannonia zu testen. Dafür ist das Areal zu groß, die Möglichkeiten zu toll um immer gleich zur nächsten Aktivität zu springen. Doch bin ich mehr als froh, dass wir tagsüber so aktiv waren, denn das Essen war absolut himmlisch.
Unsere Reise wurde unterstützt von der Vila Vita Pannonia und dem Umweltzeichen. Alle Meinungen und etwaige Begeisterungsstürme entstammen jedoch unserem Mund.
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