Wenn man an bestimmte Länder denkt, dann hat man meist vorgefertigte Bilder im Kopf. Bilder die im Laufe der Zeit entstanden sind. Aus Geschichten von Bekannten und Freunden, Geschichten und Berichten aus den Medien formen diese Bilder und natürlich zeichnen auch die Printmedien diese Bilder für uns. Wer viel reist wird schnell merken, dass die Bilder im Kopf selten mit den Gegebenheiten vor Ort übereinstimmen.
Portoroz in Slowenien hat mir diese Tatsache wieder einmal ins Bewusstsein gerufen, meine Erwartungen haben so gar nicht mit der Realität übereingestimmt, darum will ich mich auch gar nicht weiter zu meinen Erwartungen äußern und fange gleich mit dem schönen Teil an.
Eingecheckt im Lifeclass Hotel Apollo wurde uns schnell klar, dass das biedere Äußere mit dem Inventar und der Ausrichtung gar nichts gemein hat. Von außen erinnerte es mich an die Hotelbauten aus den 80er Jahren, die man heute noch zuhauf in Italien findet.
Aber innen war alles ganz anders, man sieht sofort dass sich hier etwas getan hat, man kann dem roten Faden quasi folgen! Neugierig studieren wir die Möglichkeiten und erfahren Tags darauf bei einer Hausführung mehr über die Möglichkeiten von Metabolic Balance, Detox und die positive Auswirkung von ionisiertem Wasser.
Viel mehr interessiert mich natürlich wie und wo ich mich auspowern kann, ganz begeistert schaue ich mir das Fitnesscenter an und freue mich über tolle Geräte, genügend Platz und eine ordentliche Auswahl. Nicht eines dieser „wir haben einen Fitnessraum“ Hotels. Hier wird nicht gegeizt, hier wird geklotzt. Neben mehreren Cardiogeräten finde ich eine Vielzahl an Geräten für alle Muskelgruppen und zusätzlich natürlich Lang- und Kurzhanteln. Einzig störend, es öffnet erst um 8:00 Uhr, für meinen Geschmack etwas spät um eine ordentliche Sporteinheit vor dem Frühstück timen zu können.
Am Meer laufen – da freue ich mich immer besonders und wenn ich dann an einer Promenade entlang eine neue Strecke entdecken kann, dann bin ich besonders motiviert. Mein Lauf führt mich also von Portoroz Richtung Piran immer dem Meeresufer entlang. Je mehr ich mich Piran nähere, desto älter und imposanter werden die Gebäude, nicht ohne Grund wird es auch als „Klein Venedig“ bezeichnet.
Auch wenn nicht einfach, freue ich mich immer über altes Pflaster zu laufen, es hat etwas Beruhigendes, etwas Anmutiges, ich frage mich oft wie alt es wohl ist und wer wohl schon darüber gelaufen ist. Als ich Piran erreiche, eröffnet sich vor mir der Hafen mit seinen Fischerbooten und dem quirligen, geschäftigen Treiben und gleich daneben ein wunderschöner Platz. Es ist der Tartini Platz wie ich später an diesem Tag noch erfahre. Ich bleibe kurz stehen und versuche mir die Schönheit und die anmutige Stille dieses Moments einzuprägen.
Wenn man morgens läuft hat man oft ganze Städte für sich und auch an diesem Morgen muss ich Piran nur mit wenigen Menschen teilen. Lediglich ein paar geschäftige alte Damen huschen durch die Gassen und am Ufer vor dem Hotel Piran findet sich eine Runde zur Morgengymnastik ein.
Nach etwa 6 Kilometern führt mein Weg an der Promenade in Piran nicht mehr weiter und ich muss umkehren. Die Sonne ist inzwischen längst aufgegangen und strahlt mir ins Gesicht, als ich mich auf den Rückweg ins Hotel mache.
Eine weitere sehr interessante Strecke führt übrigens von Portoroz in die entgegengesetzte Richtung zu den Salzfeldern, hier führen verschiedene Wege bis zur kroatischen Grenze, die Länge kann man hierbei leicht individuell variieren.
Wassersport hat eine lange Tradition in Portoroz. Darum findet man auch eine Vielzahl an Verleihstationen für Segler, Surfer und natürlich auch für SUPs – wir haben aber unsere eigenen im Gepäck, deshalb kann ich leider nichts zu den Preisen sagen. Wer sich mit dem SUP auf eine Entdeckungstour machen möchte, der sollte dies am Morgen oder im Laufe des Vormittags machen, wenn das Meer noch ruhig ist und zum Paddlen einlädt. Am frühen Nachmittag kommt bei Schönwetter meist eine leichte Brise auf und bringt einen leichten Wellengang mit sich. Ungeübte verlieren dabei schnell den Spass.
Am letzten Tag unserer Reise waren auch die Windgötter mit uns und wir hatten eine feine Brise. Genug Wind um den Kite aufzubauen und eine Runde zu fahren. Am Vortag habe ich mich bereits bei der örtlichen Kiteschule um die Gegebenheiten und die Winde vor Ort erkundigt, siehe dazu den Kitespot Guide.
Die Windrichtung an diesem Tag ist etwas speziell und nicht besonders beständig, ich denke nicht lange darüber nach und versuche die mir verbleibende Zeit am Wasser zu nutzen und Spaß zu haben. Sonnenschein, Wind und warmes Wasser, im Hintergrund sehe ich auf der einen Seite die Salzfelder und auf der anderen Seite fällt mein Blick auf den Hafen von Portoroz und die umliegenden Gebäude. Auch die Segler nutzen den Wind und wenn ich über meine Schulter blicke erkenne ich bei Piran die vor Anker liegende MS Europa 2. Ein herrlicher Tag!
Slowenien bietet mir alles was ich gerne mache und noch viel mehr. Darüber hinaus ist es von Salzburg aus unter 5 Stunden zu erreichen. Einziger Wermutstropfen ist die recht hohe Mautgebühr auf den Straßen.
* Diese Reise wurde von Slowenien Tourismus und den Lifeclass Hotels unterstützt. Der Artikel sowie etwaige Begeisterungsstürme stammen jedoch aus unserem Mund.
Das könnte ebenfalls für dich interessant sein: