Der Südtiroler Part der Dolomiten ist bei Wanderern und vor allem im Herbst zur "Törggele-Zeit" bekannt und beliebt. Jeder hat wohl schon mal ein Foto der berühmten "Drei Zinnen" (italienische Tre Cime) gesehen, wenn sie beim Sonnenuntergang glühend rot leuchten.
Den italienischen Teil der Dolomiten - die Dolomiti Bellunesi - wird dieser Bekanntheitsgrad nicht zu Teil. Zu unrecht wie wir finden, denn es handelt sich um eine einzigartige Naturlandschaft, die viel Sehenswertes zu bieten hat.
Uns hat es 2009 zu ersten Mal dorthin verschlagen, als wir gelesen haben, dass der Lago di Santa Croce in Farra d'Alpago wohl noch ein Geheimtipp unter Kitesurfern sei. Das nächste verlängerte
Wochenende haben wir schon die Koffer gepackt und sind losgefahren.
Die bequemste, aber auch längste und teuerste Strecke den See zu erreichen führt von Salzburg aus über die Tauernautobahn nach Udine - Podenone bis Vittorio Veneto. Aufgrund der Kilometeranzahl und der Mautkosten ist dies jedoch die teuerste Variante.
Die günstigste Strecke führt über die Tauernautobahn bis zur Abfahrt Lienz, dann weiter Richtung Südtirol bis Innichen und dann über die Cadore-Ortschaften in Richtung Belluno. Hier ist nur die Maut an der Tauernautobahn zu bezahlen, aber schon bei 4 Fahrten nach Italien und zurück rentiert sich die Jahresmaut mit € 65.
Der Großteil der Kite- und Windsurfer tummelt sich ausschließlich am Campingplatz. Was wohl auch daran liegen mag, dass die Orte rund um den See sehr ruhig und idyllisch sind und die einheimische
Bevölkerung fast nur Italienisch spricht.
Wir wurden bisher immer sehr freundlich empfangen und behandelt, die Leute sind nur wenig nicht-italienische Touristen gewöhnt.
Bei Restaurantbesuchen muss man sich nicht vor Touri-Abzocke fürchten, es wird überall sensationell gekocht. Was nicht zuletzt daran liegen mag, dass hier ausgezeichnete regionale Produkte wie
Käse, Honig und Lammfleisch produziert werden. Im kleinen Umkreis gibt es mehrere Haubenlokale, wir haben ein paar Mal in der "Locanda San Lorenzo"
übernachtet und gespeist - prädikat "äußerst empfehlenswert".
Am Samstag Vormittag findet am Dorfplatz von Puòs d'Alpago immer ein Markt statt. Hier kann man ausgezeichnete Früchte, Gemüse, Blumen sowie Milch-und Käseprodukte aus der Region kaufen. An unserem Lieblings-Gemüsestand holen wir uns immer den Jahresvorrat an Olivenöl aus Apulien.
Da der Wind zum Kitesurfen erst gegen Mittag startet, bietet sich der Vormittag für Ausflüge an.
Belluno ist zwar eine sehr kleine Stadt, die aber eine kleine Sensation zu bieten hat. Die Stadt ist für "Nicht"-Einwohner ausschließlich per Rolltreppe erreichbar. Belluno thront auf einem Hügel - am Fuße befindet sich ein Parkplatz, von dem aus die Rolltreppe mitten ins Stadtzentrum führt. Wer will, kann natürlich auch die normale Treppe nehmen, aber die Rolltreppefahrt ist schon etwas Besonderes.
Noch beeindruckender ist die Stadt Vittorio Veneto, die sich südlich des Lago di Santa Croce befindet. Die Stadt war bei einigen Kriegen Schauplatz von maßgeblichen Schlachten, weshalb es in fast jeder italienischen Stadt eine Straße namens "Via Vittorio Veneto" zu deren Ehre gibt. Am Hauptplatz entlang der einstigen Stadtmauer befinden sich nette Bars, in denen man ein Gläschen Prosecco genießen kann.
Prosecco führt mich auch schon zum nächsten Ausflugsziel. Die Prosecco-Anbaugebiete Valdobbiadene und Conegliano sind in ca. 30 Minuten erreichbar und wenn man schon mal dort ist, sollte man unbedingt ein paar Flaschen bei den Weinbauern ab Hof mitnehmen. Wir trinken am liebsten Prosecco von den Weingütern "Villa Sandi" und "Fratelli Bortolin". Die Flasche kostet ab Hof ca. € 5 - € 10 - je nach Qualität.
Wer gleich ein paar Tage am Lago di Santa Croce verbringt, kann einen Tagesausflug nach Venedig machen. Unsere Reisetipps für einen Kurztrip nach Venedig gibt's hier.
Natürlich ist der Lago di Santa Croce ein Paradies für Kitesurfer, sonst wären wir wahrscheinlich nie hingekommen. Einen ausführlichen Spotguide findet ihr hier.
Sollte die Thermik mal versagen, kann man den See wunderbar mit dem Stand Up Paddle erkunden. Außer den Surfer bewegen sich in aller Frühe nur ein paar Fischerboote am See, sodass man das den atemberaubenden Blick auf die Dolomiten fast für sich alleine hat.
Für Radfahrer und Mountainbiker gibt es eine Vielzahl an Strecken, die in die umliegende Berge oder entlang des Sees führen.
Paragleiter schätzen den Monte Dolada (der sich auch hervorragend als Ausgangspunkt für tolle Wanderungen eignet) und kommen hier auf ihre Kosten.
Dieses vom Massen-Tourismus unberührte Urlaubsziel bietet eine reiche Vielfalt für unvergessliche Urlaubserfahrungen. Wir werden bestimmt noch hunderte Male hinfahren!
Ihr habt noch Fragen zum Lago di Santa Croce? Gerne geben wir euch Insider-Tipps zu diesem Urlaubsziel.
Schickt uns ein Mail, kontaktiert uns über Facebook oder kommentiert gleich
hier.
Das könnte ebenfalls für dich interessant sein: